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Daniel Wegner: Kooperationen zwischen Diakonie und Kirche (Leseprobe)

Wie können Kooperationen zwischen Diakonie und Kirche gelingen? Neben zahlreichen Gemeinsamkeiten und Verknüpfungen weisen beide sehr unterschiedliche Systemlogiken auf. Aus theologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive werden organisationale und interaktionale Aspekte von Diakonie und Kirche analysiert und die Gemeinwesendiakonie als kooperativer Kontext betrachtet. In zwei empirischen Studien werden anschließend die Kirchenkreissozialarbeit und ein gemeinwesendiakonisches Förderprojekt untersucht. Dabei werden unterschiedliche Typen gelingender Kooperationen herausgearbeitet. Es wird deutlich: Wo Diakonie und Kirche zusammenarbeiten, werden sie zu wichtigen Gestalterinnen in der Zivilgesellschaft.

Wie können Kooperationen zwischen Diakonie und Kirche gelingen? Neben zahlreichen Gemeinsamkeiten und Verknüpfungen weisen beide sehr unterschiedliche Systemlogiken auf. Aus theologischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive werden organisationale und interaktionale Aspekte von Diakonie und Kirche analysiert und die Gemeinwesendiakonie als kooperativer Kontext betrachtet. In zwei empirischen Studien werden anschließend die Kirchenkreissozialarbeit und ein gemeinwesendiakonisches Förderprojekt untersucht. Dabei werden unterschiedliche Typen gelingender Kooperationen herausgearbeitet. Es wird deutlich: Wo Diakonie und Kirche zusammenarbeiten, werden sie zu wichtigen Gestalterinnen in der Zivilgesellschaft.

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28<br />

1 Einleitung<br />

In der Wirtschaft spielen Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation <strong>zwischen</strong> Unternehmen<br />

seit Jahren eine große Rolle. Dies wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich<br />

weiter verstärken --- das betrifft vermehrt auch den sozialen Sektor<br />

durch die Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien auf dem Sozialmarkt (vgl.<br />

Eurich & Maaser 2013: 19ff.) <strong>und</strong> folglich die Armutsbekämpfung. Auf diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> nimmt auch die Relevanz kooperativen Handelns im Kontext der Gemeinwesendiakonie<br />

zur gemeinsamen Armutsbekämpfung im Quartier zu. Verstärkt<br />

wird diese These unter Berücksichtigung der spezifischen Situation von<br />

verfasster <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> organisierter <strong>Diakonie</strong> in Deutschland.<br />

So macht die aktuelle <strong>Kirche</strong>nmitgliedsuntersuchung der EKD die Bedeutung<br />

eines diakonischen Profils der <strong>Kirche</strong>n deutlich. Die Mitglieder wünschen sich diakonisches<br />

Handeln in den <strong>Kirche</strong>ngemeinden, was sich mit der Erwartung an<br />

<strong>Kirche</strong> seitens der Gesamtbevölkerung deckt (vgl. EKD 2014a: 92ff.). In diesem<br />

Zusammenhang machen kirchlich-diakonische <strong>Kooperationen</strong> im Gemeinwesen<br />

gesellschaftlich <strong>und</strong> organisational nicht nur Sinn, sondern entsprechen dem theologischen<br />

Verständnis von diakonischem Handeln als gr<strong>und</strong>legendem Wesensmerkmal<br />

<strong>und</strong> konstitutiver Aufgabe von <strong>Kirche</strong> (vgl. Härle 2018: 579; Rüegger &<br />

Sigrist 2011: 179). Gleichzeitig führen Sparzwang <strong>und</strong> Mitgliederverlust in der<br />

<strong>Kirche</strong> zu Zusammenlegungen <strong>und</strong> <strong>Kooperationen</strong> im kirchlichen Raum. Zugleich<br />

wird deutlich, dass <strong>Kooperationen</strong> <strong>zwischen</strong> verfasster <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> organisierter<br />

<strong>Diakonie</strong> nur teilweise initiiert werden oder gelingen.<br />

1.2 Ziele, Methodologie <strong>und</strong> Aufbau der Forschung<br />

Zu Beginn dieser Arbeit sollen die wissenschaftstheoretischen Gr<strong>und</strong>annahmen<br />

offengelegt <strong>und</strong> das geplante methodische Vorgehen dargestellt werden. Dazu<br />

wird zunächst die Zielsetzung erläutert, bevor die zu Beginn formulierte Forschungsfrage<br />

anhand entsprechender Teilfragen spezifiziert wird. Auf diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> wird die Forschungsmethodologie dargestellt, die den theoretischen<br />

Hintergr<strong>und</strong> auf dem Weg zur Beantwortung der Forschungsfrage bildet --- eine<br />

methodologische Vertiefung hinsichtlich der empirischen Untersuchung wird zu<br />

Beginn des zweiten Teils dieser Arbeit dargelegt. Bevor der hieraus folgende Aufbau<br />

der Arbeit erläutert wird, sollen gr<strong>und</strong>legende Begrifflichkeiten geklärt werden.<br />

Zuletzt wird die Arbeit inhaltlich begründet <strong>und</strong> der aktuelle Forschungsstand<br />

aufgezeigt.<br />

1.2.1 Zielsetzung der Forschung<br />

<strong>Kooperationen</strong> <strong>und</strong> insbesondere die <strong>Kooperationen</strong> <strong>zwischen</strong> organisierter <strong>Diakonie</strong><br />

<strong>und</strong> verfasster <strong>Kirche</strong> gehören zu den Kernprinzipien der Gemeinwesendiakonie<br />

<strong>und</strong> haben somit einen großen Einfluss auf das Gelingen gemeinwesendiakonischen<br />

Handelns im Allgemeinen. Von daher besteht ein großes Interesse

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