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karrieretypen im naturwissenschaftlich- technischen ... - w-fFORTE

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petenz doch in der ‚Natur’ ihres Wesens. Frauen hingegen begegnet man mit einer<br />

Skepsis, die der Annahme entspringt, dass Frauen und Technik doch nicht zusammen<br />

gingen, und weist ihnen damit eine „Art negativen Kredit, ein Soll statt ein Haben,<br />

gleichsam eine Bringschuld“ (ebd.:118) zu – ihre Kompetenz müssen sie erst beweisen.<br />

Trotz des legit<strong>im</strong>ierten kulturellen Kapitals eines Universitätsabschlusses ist der<br />

Wert des symbolischen Kapitals bei den beiden Geschlechtern unterschiedlich, also<br />

auch seine Funktion als Ressource eine andere, was unterschiedliche Handlungsspielräume<br />

bei der Karrierengestaltung mit sich bringt. Wie bei der Darstellung des Feldbegriffs<br />

von Bourdieu hingewiesen wurde, sind die SpielerInnen des Spiels zwar prinzipiell<br />

gleichberechtigt, aber keineswegs gleich (vgl. auch Kap. 1.2).<br />

Die Ergebnisse dieser Studie zu verfügbaren bzw. <strong>im</strong> Feld geforderten kulturellen Ressourcen<br />

werden in (Kap. 8.3) vorgestellt.<br />

Symbolisches Kapital<br />

Als vierte Kapitalform führt Bourdieu das symbolische Kapital ein, das die jeweils feldspezifische<br />

Ausprägung von Kapital darstellt. Dieses ist in Kombination mit den anderen<br />

Arten von Kapital für die Position und Handlungsfähigkeit der Person (oder auch<br />

der Einrichtung/Organisation) <strong>im</strong> Feld der ausschlaggebende Faktor. Verfügung über<br />

ein großes Volumen an symbolischem Kapital ist mit einer machtvollen Position <strong>im</strong><br />

Feld gleichzusetzen.<br />

Symbolisches Kapital ist <strong>im</strong> Fall der Wissenschaft (<strong>im</strong> universitären/akademischen Bereich)<br />

vor allem die wissenschaftliche Reputation von WissenschafterInnen bzw. wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen. Für das Bezugsfeld der TechnikerInnen bzw. NaturwissenschafterInnen<br />

außerhalb wissenschaftlicher Einrichtungen kommen Prestige, Anerkennung,<br />

das Innehaben entscheidungsrelevanter Positionen etc. zum Tragen.<br />

Eine machtvolle Position <strong>im</strong> Feld aufgrund eines großen Volumens an symbolischem<br />

Kapital ermöglicht bzw. unterstützt die Anhäufung weiterer Kapitalien. So schafft beispielsweise<br />

die Reputation eines Wissenschafters/einer Wissenschafterin einen Vorteil<br />

in der Konkurrenzsituation mit den anderen AkteurInnen, so etwa um öffentliche Fördergelder.<br />

Symbolisches Kapital kann so – wieder ins Feld eingebracht – in andere<br />

Kapitalsorten umgesetzt werden: Die Leistungen renommierter AkteurInnen werden<br />

hoch geschätzt und anerkannt, diese erhöhte Wahrnehmung erleichtert den Zugang zu<br />

Forschungsfinanzierungen und Kooperationen, die wiederum zu einer Steigerung der<br />

Wissensproduktion führen, was wiederum als Zuwachs an symbolischem Kapital zu<br />

sehen ist usw.<br />

Das Konzept der symbolischen Ressourcen als feldbezogene Kapitalart ermöglicht<br />

also, die Handlungsspielräume <strong>im</strong> spezifischen Feld zu beschreiben.<br />

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