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familie&co 04/2023

Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO. FAMILIE&CO ist die Zeitschrift für junge Familien mit Kindern bis 13 Jahre. Eltern können in FAMILIE&CO aus einem großen Fundus an Informationen und Service schöpfen, gestützt durch das Fachwissen anerkannter Experten. Kernthemen sind Erziehung und Entwicklung, Kindergarten und Schule, Gesundheit und Ernährung, Familienleben und Freizeit.

Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO.
FAMILIE&CO ist die Zeitschrift für junge Familien mit Kindern bis 13 Jahre.
Eltern können in FAMILIE&CO aus einem großen Fundus an Informationen und Service schöpfen, gestützt durch das Fachwissen anerkannter Experten. Kernthemen sind Erziehung und Entwicklung, Kindergarten und Schule, Gesundheit und Ernährung, Familienleben und Freizeit.

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familie&erziehung<br />

motorischen Spiel an, wenn<br />

Kinder Gegenstände untersuchen<br />

und mit ihnen herum<br />

experimentieren. Der Wissensdrang<br />

verstärkt sich dann<br />

noch, wenn gegen Ende des<br />

zweiten Lebensjahres das Erkunden<br />

der Umgebung immer<br />

zielgerichteter wird. Die<br />

spielerische Wiederholung,<br />

die Kinder in diesem Alter so<br />

lieben, bietet auch einen ganz<br />

konkreten kognitiven Vorteil:<br />

Denn so verinnerlichen Kinder<br />

Handlungsstrategien, die<br />

sich im Praxistest als wirklich<br />

erfolgreich herausgestellt haben.<br />

„Aha-Erlebnisse“ sind eine<br />

wunderbare Art der Selbstbestätigung,<br />

die Kinder erlangen,<br />

wenn sie der Antwort<br />

auf eine ihrer Warum-Fragen<br />

nachgehen. „Die meisten<br />

Warum-Fragen werden von<br />

Kindern zwischen zwei und<br />

vier Jahren gestellt“, so<br />

Wertfein weiter, „weil Kinder<br />

in diesem Alter besonders oft<br />

an ihre Grenzen stoßen und<br />

entwicklungsbedingt bestrebt<br />

sind, dies zu ändern.“<br />

Auf dieser Entwicklungsstufe,<br />

auch Autonomiephase genannt,<br />

entsteht Dazulernen<br />

dadurch, dass man den<br />

Dingen auf den Grund geht,<br />

und sei es durch endlose<br />

„Warum“- Ketten (siehe<br />

auch im Kasten, unten).<br />

Gemeinsam die<br />

Alltagswelt erforschen<br />

Dabei sollten sich die Eltern<br />

von der Vorstellung lösen, sie<br />

müssten immer eine Antwort<br />

parat haben, so die Diplom-<br />

Psychologin Claudia Wirts<br />

vom IFP: „Kinder brauchen<br />

keine endgültigen Antworten.<br />

Sie lernen am meisten,<br />

wenn sie Zeit bekommen,<br />

um eigene Hypothesen zu<br />

bilden und diese mit Hilfestellung<br />

überprüfen können.“<br />

Was Erwachsene dabei<br />

(wieder) lernen können: neugierig<br />

auf die Welt zu blicken<br />

und sie mit ihren Kindern<br />

fragend zu erkunden. „Kinder<br />

lernen vor allem dann,<br />

wenn sie auf Neues oder<br />

Überraschendes stoßen, das<br />

noch nicht in ihre Vorstellungen<br />

passt“, erklärt Psychologin<br />

Monika Wertfein.<br />

So ist es an den Eltern, den<br />

Horizont ihrer Kinder behutsam,<br />

aber stetig zu erweitern<br />

und für neue Anregungen zu<br />

sorgen – und die Eltern werden<br />

feststellen, dass dieses<br />

gemeinsame Erforschen des<br />

Alltags unglaublich viel Spaß<br />

macht. Warum? Das sollte<br />

jetzt ja wohl klar sein …<br />

➼<br />

Kindgerecht<br />

erklären<br />

Wie unterscheiden Eltern<br />

zwischen echten, für das<br />

Kind wichtigen Fragen,<br />

und dem „mechanischen“<br />

Warum?<br />

Beides hat seine Berechtigung.<br />

Es ist ein Spiel mit<br />

Sprache und eine Chance<br />

zur Wiederholung und<br />

Vertiefung von Weltwissen.<br />

Manchmal macht es dem<br />

Kind einfach Spaß, die<br />

Eltern „ratlos“ zu sehen.<br />

Wenn Kinder von ihren<br />

wichtigsten Vorbildern<br />

lernen, dass es erlaubt ist,<br />

mal etwas nicht zu wissen,<br />

können sie auch bei sich<br />

selbst Grenzen von Wissen<br />

akzeptieren.<br />

Lernen nicht auch Eltern<br />

auf diese Weise dazu?<br />

Die Erwachsenen lernen,<br />

wie viel Spaß es machen<br />

kann, sich mit Kinderthemen<br />

zu beschäftigen. Wenn<br />

man beispielsweise ganz<br />

nebenbei jede Menge Neues<br />

erfährt über Schlangengift,<br />

die Funktion von Dampflokomotiven,<br />

die Namen<br />

seltsamer Kräuter am<br />

Wegesrand und vieles mehr.<br />

Wie sehr sind Kinder auf<br />

ein stimmiges Weltbild<br />

angewiesen?<br />

Kinder lieben es, wenn die<br />

Welt klar trennt zwischen<br />

Gut und Böse. Hexen im<br />

Märchen darf man verbrennen,<br />

böse Stiefmütter in<br />

glühenden Pantoffeln sich<br />

zu Tode tanzen lassen, aber<br />

bitte auf keinen Fall die unschuldige<br />

Fliege an die kalte<br />

Winterluft setzen. Daher ist<br />

es einerseits wichtig, Kindern<br />

diese Einfachheit zu erlauben,<br />

gleichzeitig muss<br />

man aber einem fünfjährigen<br />

Kind erklären, dass es<br />

auch Gefahren gibt, die von<br />

Menschen ausgehen, die<br />

zunächst doch sympathisch<br />

und nett erscheinen.<br />

Und da will das Kind völlig<br />

zu Recht wissen, wie das<br />

sein kann …<br />

Es gibt Armut und Krieg,<br />

Kinder, deren Eltern gestorben<br />

sind, oder Eltern, die ihre<br />

Kinder misshandeln. Es ist<br />

wichtig, dass Kindern diese<br />

Themen nicht zufällig in den<br />

Medien begegnen und sie damit<br />

alleingelassen werden,<br />

sondern dass diese Themen<br />

kindgerecht aufgegriffen werden.<br />

Kindgerecht heißt, dass<br />

es dem Alter und der Persönlichkeit<br />

angemessen sein sollte,<br />

welche Informationen das<br />

Kind dazu erhält.<br />

FOTOS: SBYTOVAMN, ALEKSEJ SARIFULIN: ISTOCK (2)<br />

8 familie&<strong>co</strong> <strong>04</strong>/<strong>2023</strong>

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