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KOMPACK 02 23

Vorschau interpack und LogiMAT 125 Jahre Pawel PET-Untersuchung, 270.000 Tonnen Altglas, Hands on 4 change

Vorschau interpack und LogiMAT
125 Jahre Pawel
PET-Untersuchung, 270.000 Tonnen Altglas, Hands on 4 change

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können, dass wenn sie eine Maschine<br />

bei uns bestellen, diese bis zur<br />

Ankunft am Werktor und zur Inbetriebnahme<br />

in der Produktion CO2-<br />

neutral ist.<br />

Außerdem glaube ich, dass wir in<br />

Bezug auf Effizienz, was die Geschwindigkeit<br />

oder den Platzbedarf<br />

der Maschinen angeht, noch nicht<br />

das Ende der Fahnenstange erreicht<br />

haben. Hinsichtlich des Energieverbrauchs<br />

sind unsere Anlagen schon<br />

optimal ausgelegt, aber es gibt auch<br />

hier sicherlich noch marginale Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

So kann<br />

man z.B. auf Einrichtungen verzichten,<br />

welche die in der Erzeugung<br />

sehr intensive Druckluft benutzen,<br />

und Alternativen finden.<br />

Setzt die Verpackungsindustrie angesichts<br />

der „No-Waste“-Bewegung<br />

und der Proteste der „letzten Generation“<br />

Ihrer Meinung nach in<br />

puncto „Nachhaltigkeit“ überhaupt<br />

noch auf das richtige Geschäftsmodell?<br />

Ich sehe das so: Verpackungen<br />

schützen die Produkte und somit<br />

auch die Verbraucher. Sie bewahren<br />

die Produkte vor Schäden, Verunreinigungen<br />

und sorgen sogar für weniger<br />

Nahrungsmittelverlust und somit<br />

Ressourcenverschwendung. Verschiedene<br />

Studien gehen davon aus,<br />

dass 33 bis 40 Prozent der weltweit<br />

produzierten Lebensmittel direkt<br />

im Müll landen. Vermutlich liegt<br />

die Wahrheit irgendwo dazwischen.<br />

Diese Verschwendung ist zum Teil<br />

sicherlich darauf zurückzuführen,<br />

dass die Nahrungsmittel aufgrund<br />

unzureichender Kühlketten, unzureichender<br />

Verpackung und damit<br />

unzureichendem Schutz gar nicht<br />

erst zum Endkonsumenten gelangen.<br />

Überspitzt gesagt: Wir hätten weltweit<br />

ein sehr geringeres Hungerproblem,<br />

wenn wir das reduzieren und<br />

vermeiden könnten.<br />

Markus Rustler, interpack-Präsident und Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Theegarten-Pactec GmbH & Co. KG<br />

Ich glaube, dass es Verpackung<br />

immer und dass es eher mehr als<br />

weniger Verpackung geben wird.<br />

Entscheidend ist doch – und da ist<br />

auch die Verantwortung des Konsumenten,<br />

vor allem in der westlichen<br />

Welt gefragt – dass wir am Ende<br />

sorgsam damit umgehen und die<br />

genutzten Verpackungen im Sinne<br />

einer Kreislaufwirtschaft der Wiederverwertung<br />

zugeführt werden.<br />

Außerdem ist die Frage, was eine<br />

nachhaltige Verpackung tatsächlich<br />

ausmacht, noch nicht geklärt. Die<br />

Nachhaltigkeit einer Verpackung<br />

zu bewerten ist komplex und muss<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

betrachtet werden. Es gibt hier nicht<br />

die eine nachhaltige Verpackung.<br />

Das trifft auf Primärverpackungen<br />

zu – aber was ist mit Sekundärverpackungen?<br />

Braucht es denn tatsächlich<br />

noch einen Umkarton, oder<br />

wären Rückführsysteme mit Boxen<br />

in beispielsweise drei Größen nicht<br />

die bessere Lösung?<br />

Technisch kann ich mir das durchaus<br />

vorstellen. Es gibt mittlerweile<br />

Start-ups, die sich genau mit solchen<br />

Themen beschäftigen. Modelle<br />

für ein Kreislauf-System wie bei<br />

Recup zu finden, bei der man die<br />

Verpackung an anderer Stelle wieder<br />

abgeben kann. Ein Boxen-System<br />

für Zweitverpackungen – ob<br />

das am Ende wirklich schonender<br />

ist? Da die Boxen mehrfach verwendet<br />

werden sollen, müssen sie<br />

aus stabilen Materialien sein. Ich<br />

denke da im ersten Schritt z.B. an<br />

Hartplastikboxen. Ob diese dann<br />

umweltschonender sind als Kartonage,<br />

lasse ich einmal dahingestellt.<br />

Und wie würde das etwa bei Bestellung<br />

im Online-Handel, z.B. bei<br />

Amazon konkret aussehen? Wie<br />

und wo kann ich als Konsument<br />

diese Kiste wieder zurückgeben,<br />

sodass die Box sinnvollerweise<br />

immer im Umlauf ist? Ist dann ein<br />

Pfand drauf? Und was hieße das<br />

für die Paketboten? Immerhin sind<br />

solche Kisten recht schwer. Das<br />

Gewicht hätte dann wiederum auch<br />

einen erheblichen Einfluss auf den<br />

CO2-Fußabdruck der Bestellung.<br />

Alles in allem also eine sehr komplexe<br />

Herausforderung.<br />

Mit welchen Lösungsansätzen können<br />

wir auf der interpack rechnen?<br />

Ich glaube – und das werden wir<br />

auf der interpack sehen – dass der<br />

Weg eher in Richtung neue Materialien<br />

zu suchen sein wird. So gibt<br />

es jetzt bereits Verpackungen auf<br />

Algenbasis oder organische Polster<br />

für den Transport aus Pilzgewebe<br />

als Alternative zu erdölbasierten<br />

Produkten. Hier sehe ich noch sehr<br />

viel Potenzial für Entwicklung und<br />

Investitionen.<br />

Wie beeinflusst die Entwicklung<br />

solcher Alternativen Theegarten-<br />

Pactec?<br />

Wir bei Theegarten-Pactec sehen<br />

das so: Egal, welche Packmittel unsere<br />

Kunden verwenden wollen, um<br />

Bonbons, Schokoriegel etc. damit zu<br />

verpacken – wir erarbeiten die passende<br />

technische Lösung dafür. Das<br />

ist unsere Aufgabe und gleichzeitig<br />

unsere Herausforderung.<br />

Ein weiteres Trendthema der diesjährigen<br />

interpack ist „Digitale<br />

Technologien”. Wie weit ist das Thema<br />

Digitalisierung in der Branche<br />

und bei Theegarten-Pactec vorgedrungen?<br />

Die Digitalisierung beschäftigt uns<br />

natürlich nicht erst seit Kurzem, sondern<br />

schon seit einigen Jahren. Ganz<br />

aktuell haben wir beispielsweise<br />

vor zwei Jahren ein Start-up gegründet:<br />

die Sweet Connect GmbH.<br />

Hier schufen wir mit unseren Partnern<br />

Sollich, Chocotech, Oka und<br />

Winkler + Dünnebier eine Digitalisierungsplattform<br />

speziell für die<br />

Süßwarenindustrie. Die Plattform<br />

bietet den Kunden die Gelegenheit,<br />

die gesamte Produktion digital abbilden<br />

zu können. Damit wollen wir<br />

– besser als jeder Hersteller für sich<br />

allein – mit gebündelten Ressourcen<br />

unseren Kunden gemeinsam eine<br />

praxistaugliche digitale Plattform<br />

zur Verfügung stellen. Dieser Ansatz<br />

kommt bei unseren Kunden weltweit<br />

enorm gut an. Im Moment sind<br />

wir mit weiteren potenziellen Partnern<br />

im Gespräch.<br />

Natürlich versuchen wir auch bei<br />

Theegarten-Pactec jede unserer Entwicklungen<br />

– nicht nur bei Neuentwicklungen,<br />

sondern auch bei bestehenden<br />

Maschinen – durch digitale<br />

Möglichkeiten noch intelligenter zu<br />

machen. Für unserer Kunden wird<br />

es immer schwieriger qualifiziertes<br />

Bedienpersonal zu finden. Je mehr<br />

die Maschine also am Ende dem<br />

Bediener hilft, optimal betrieben<br />

zu werden, desto besser. So arbeiten<br />

wir z.B. an Konzepten, dass die<br />

Maschine auf Fehler hinweist, dem<br />

Operator genau sagt, wo sie gereinigt<br />

werden muss, wo Einstellungen<br />

vorgenommen werden müssen.<br />

Mehr dazu gibt es ebenfalls auf der<br />

interpack bei uns am Stand.<br />

Was sind Ihre Erwartungen an die<br />

interpack 2<strong>02</strong>3?<br />

Die letzte interpack ist mittlerweile<br />

fast sechs Jahre her. Das ist in<br />

unserer Branche eine Ewigkeit. Ich<br />

gehe davon aus, dass wir riesige<br />

Innovationssprünge sehen werden –<br />

nicht zuletzt mangels Präsentationsmöglichkeiten<br />

in der Zwischenzeit.<br />

Und wenn ich mich im Kreise der<br />

Aussteller so umhöre, sind alle sehr,<br />

sehr positiv gestimmt und erwarten<br />

eine gigantische Messe, natürlich<br />

auch wir bei Theegarten-Pactec. Wir<br />

sind ein international tätiges Unternehmen<br />

– und das ist es auch, was<br />

uns begeistert und unser Geschäft<br />

so spannend macht: Durch unseren<br />

hohen Exportanteil sind wir wirklich<br />

überall auf der Welt unterwegs<br />

und kommen mit den unterschiedlichsten<br />

Kulturen und Menschen<br />

in Kontakt. Wenn diese nun alle an<br />

einem so schönen Platz wie Düsseldorf<br />

zusammenkommen und wir sie<br />

von unseren Produkten begeistern<br />

können und es idealerweise sogar<br />

zu Kaufabschlüssen kommt, freut<br />

uns das natürlich sehr. Wir werden<br />

jedenfalls mit wehenden Fahnen in<br />

Düsseldorf einreiten.<br />

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