Studierendenzeitschrift der FHTW Berlin - uni:que
Studierendenzeitschrift der FHTW Berlin - uni:que
Studierendenzeitschrift der FHTW Berlin - uni:que
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gefahren, haben sich in einem Hostel ein<br />
quartiert und sind dann auf die Suche ge<br />
gangen. An<strong>der</strong>e haben in Foren Kontakte zu<br />
Studierenden gesucht, die gerade ihre Woh<br />
nung loswerden wollten, weil ihr Ausland<br />
saufenthalt zu Ende ging. Diese Kontakte<br />
sind übrigens in je<strong>der</strong> Hinsicht wertvoll.<br />
Tipps zu Reisezielen, angesagten Clubs, was<br />
man tun o<strong>der</strong> unbedingt lassen sollte, be<br />
kommt man so aus erster Hand.<br />
Gemein ist den Studierenden <strong>der</strong> Wunsch<br />
nach Anschluss im Ausland. Tat ja na hat im<br />
schwedischen Jönköping anfangs die Be<br />
grüßungsaktivitäten mitgemacht, um Leu<br />
te kennenzulernen. Auch für Marc auf den<br />
kanarischen Inseln war es nicht leicht, in<br />
Kontakt mit an<strong>der</strong>en zu kommen, bevor die<br />
Uni begann. Er berichtet aber, dass es "nach<br />
dieser Durststrecke steil aufwärts ging".<br />
Nicht zu wun<strong>der</strong>n brauchen sich Aus<br />
landsstudierende in den ersten Tagen und<br />
Wochen über die Müdigkeit, die einen über<br />
fällt. Neue Gesichter, die zunächst unbe<br />
kannte Kultur und die Anstrengung sich den<br />
ganzen Tag in einer ungewohnten Sprache<br />
zu unterhalten, erschöpfen einen. Andreas,<br />
<strong>der</strong> zur Zeit im schwedischen Karlstad stu<br />
diert, erinnert sich: "Es waren zu viele Ein<br />
drücke, um sie auf einmal zu verarbeiten."<br />
Die vielen Willkommenspartys und manch<br />
mal ein bisschen Jetlag tun ihr Übriges.<br />
Paulina hingegen hat ihr Praktikum in Po<br />
len ruhiger begonnen. Sie ist in den ersten<br />
Tagen zum See gefahren und hat das schöne<br />
Wetter genossen.<br />
Der Alltag kommt dann irgendwann, Ar<br />
beit o<strong>der</strong> Studium rufen. Stefanie empfindet<br />
ihr Studium in britischen Manchester leich<br />
ter als in Deutschland, vermutet aber, dass es<br />
am vergleichsweise niedrigerem Abschluss<br />
im dortigen Studiengang "International<br />
Fashion Marketing" liegt. In Australien und<br />
Neuseeland hingegen müssen Studierende<br />
wie Max, Susanne und Jana ungewohnt viele<br />
Hausarbeiten abgeben. "Trotz des arbeits<br />
intensiveren Studiums bekomm t man", laut<br />
Jana, "viel Unterstützung von <strong>der</strong> Uni."<br />
Trotzdem bleibt Zeit für neugierige Rei<br />
sen durch das fremde Land. Das ist einer<br />
<strong>der</strong> Hauptgründe, warum sich die Studie<br />
renden vor allem für weiter entfernte Ziele<br />
entschieden haben. Marco ist extra schon<br />
einige Wochen vor seinem Studienbeginn<br />
in Prince George angereist, um eine ausge<br />
dehnte Radtour durch Kanada zu machen.<br />
Ausflüge unter an<strong>der</strong>em in die Rocky Moun<br />
tains folgten . Nadine B. wird sich gegen<br />
Ende ihres Aufenthaltes im österreichischen<br />
Salzburg noch viel Zeit nehmen, um sich mit<br />
dem Auto das Land anzuschauen.<br />
Ein an<strong>der</strong>er Grund, sich für ein o<strong>der</strong> zwei<br />
Semester im Ausland zu entscheiden, ist<br />
neben den Reisen und <strong>der</strong> Möglichkeit, aus<br />
dem gewohnten Alltag auszubrechen, das<br />
Interesse an <strong>der</strong> Fremdsprache. Auch wen n<br />
viele Studierende bemerken, dass sich ihr<br />
Niveau deutlich verbessert hat, bedauern ei<br />
nige, dass sie nicht das gewünschte Niveau<br />
erreicht haben. Nadine R. beispielsweise<br />
kommt in Paris einfacher mit ihren eng<br />
lischen Sprachkenntnissen durch und Max<br />
hat im australischen Brisbane viele deutsch<br />
sprachige Kontakte gefunden. Es ist nur na<br />
türlich, dass es zwischendurch entspannend<br />
sein kann, in <strong>der</strong> Muttersprache zu reden.<br />
Was bleibt, wenn die Studierenden zurück<br />
sind? Die Praktikanten unter ihnen haben<br />
erfahren, wie ein Arbeitsalltag aussehen<br />
kann. Sie haben Arbeitsweisen im Ausland<br />
kennengelernt, können sich das Praktikum<br />
anrechnen lassen und in ihren Lebenslauf<br />
aufnehmen. Diejenigen, die im Ausland stu<br />
diert haben, erhoffen sich oftmals nicht,<br />
sich die Noten an <strong>der</strong> <strong>FHTW</strong> in <strong>Berlin</strong> anrech<br />
nen lassen zu können. Lehrpläne in den be<br />
legten Fächern scheinen zu unterschiedlich<br />
zu sein. Dennoch bereuen Sie es nicht ihren<br />
Lebenslauf vervollkommnet und zahlreiche<br />
Erfahrungen im Ausland gemacht zu haben.<br />
Mehr jedoch als berufliche Vorteile seh<br />
en alle Befragten Vorteile durch die Berei<br />
cherung ihrer persönlichen Entwicklung.<br />
Marco in Kanada hat genauso wie Andreas in<br />
Schweden über den "deutschen Tellerrand"<br />
geschaut. Marc auf den Kanarischen Inseln<br />
ist "offener für neue Ideen und unter<br />
schiedliche Ansichten" geworden. Nadine R.<br />
schätzt die organisatorische Erfahrung, die<br />
die Planung und Durchführung des Auslands<br />
aufenthaltes in Frankreich mit sich brach<br />
ten. Tat ja na geht, seitdem sie in Schweden<br />
studiert, offener auf Menschen zu. Genauso<br />
wie Mario, <strong>der</strong> in Shanghai gelernt hat, sei<br />
ne schüchterne Art gegenüber den dortigen<br />
Chinesen abzulegen.<br />
Was nach einem Auslandsaufenthalt noch<br />
bleibt, sind vie le neue Freunde und viel zu<br />
erzählen, wenn man Freunde und Verwand<br />
te zu Hause wie<strong>der</strong>sieht. Genug um Abende<br />
zu füllen.<br />
Alex, <strong>der</strong> zur Zeit im französischspra<br />
chigen Sierre in <strong>der</strong> Schweiz studiert, bringt<br />
es schließlich auf den Punkt und empfiehlt<br />
jedem, <strong>der</strong> gern ins Ausland möchte: "Ge<br />
nießtjede Sekunde!"<br />
<strong>uni</strong>:<strong>que</strong> 11