May/Jun 2008 - German World Magazine
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24<br />
Der 26. <strong>Jun</strong>i vor 60 Jahren:<br />
Gedenken an die Berliner Luftbrücke<br />
Dieses Jahr feiern wir am 26. <strong>Jun</strong>i den<br />
60.Jahrestag der legendären Berliner<br />
Luftbrücke, jenes historische Ereignis,<br />
das die West Berliner vor dem Verhungern<br />
und West Berlin vor der Annektierung<br />
durch die Sowjets rettete, und das<br />
eine der wichtigsten Säulen der deutschamerikanischen<br />
Freundschaft darstellt.<br />
Noch heute erinnern sich viele ältere<br />
Berliner bewegt an den 26. <strong>Jun</strong>i 1948, als<br />
die ersten „Rosinenbomber” auf dem<br />
Flughafen Tempelhof im Süden von West-<br />
Berlin landeten..<br />
Die allierten Flieger brachten die verschiedensten<br />
Versorgungsgüter nach<br />
West-Berlin, darunter Nahrungsmittel, Medikamente,<br />
Kleidung, Ersatzteile, Werkzeug,<br />
Brennstoffe und vieles mehr. Bis zum<br />
12. Mai 1949 landeten und starteten die<br />
Flugzeuge teilweise im 90-Sekunden Takt.<br />
Auslöser der Berlin-Blockade war die<br />
sowjetische Wut über die von den West-<br />
Allierten im Alleingang durchgezogene<br />
Währungsreform in den drei Westzonen.<br />
Über Nacht wurde die D-Mark eingeführt,<br />
die ab sofort auch in West-Berlin als Zahlungsmittel<br />
galt. Die Sowjets fühlten sich<br />
über den Tisch gezogen und riegelten West-<br />
Berlin ab. Doch General Clay, Militärgouverneur<br />
der amerikanischen Besatzungszone,<br />
ließ sich nicht in die Knie zwingen und befahl<br />
in der Nacht auf den 25. <strong>Jun</strong>i 1948 nach<br />
Absprache mit dem britischen Luftwaffenkommodore<br />
Rex Waite die Generalversorgung<br />
West-Berlins aus der Luft, „koste<br />
es, was es wolle” (“No matter the costs”.)<br />
2,2 Millionen Menschen in West-Berlin<br />
waren fortan knapp ein Jahr lang von der<br />
Versorgung aus der Luft abhängig. Erst als<br />
die Sowjets merkten, dass ihre Rechnung<br />
nicht aufging, gaben sie die Blockade wieder<br />
auf.<br />
www.german-world.com <strong>May</strong>/<strong>Jun</strong>e <strong>2008</strong><br />
Sixty Years Ago on <strong>Jun</strong>e 26:<br />
Commemorating the Berlin Airlift<br />
Der Tag der Superlative wurde der<br />
15. April 1949: Damals wurden binnen<br />
24 Stunden 12.840 Tonnen Fracht von 1.398<br />
Maschinen nach West-Berlin geflogen.<br />
Heute erinnert ein Denkmal auf dem vor<br />
dem Flughafen gelegenen Platz der<br />
Luftbrücke an die damalige Zeit. Der<br />
Flughafen Tempelhof wird nun laut<br />
Senatsbeschluss am 31.10.<strong>2008</strong> endgültig<br />
stillgelegt. Ein Volksentscheid, zu dem für<br />
den 27. April <strong>2008</strong> in Berlin aufgerufen worden<br />
war und der die Stilllegung von<br />
Tempelhof als Verkehrsflughafen verhindern<br />
sollte, wurde von der Mehrheit der<br />
Berliner Wählern abgelehnt. Es hätten 25<br />
Prozent der wahlberechtigten Berliner<br />
Bürger für die Aufrechterhaltung des<br />
Flugverkehrs stimmen müssen, doch nur<br />
21,7 Prozent wurden erreicht.<br />
Das Flughafengebäudes soll nach Ende<br />
des Flugbetriebes als Kreativ-Forum für<br />
Kultur- und Medienschaffende umgestaltet<br />
werden. Auch das Alliertenmuseum, das<br />
zur Zeit an der Zehlendorfer Clayallee<br />
untergebracht ist, hätte Interesse, seinen<br />
Standort nach Tempelhof zu verlegen. Die<br />
gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz<br />
und kann daher nicht, wie in einem früheren<br />
Senatsentwurf geplant, abgerissen<br />
werden. Selbst hier in USA hatte sich eine<br />
starke Lobby zur Rettung Tempelhofs gebildet.<br />
Allerdings war man in diesen Kreisen<br />
vornehmlich der Meinung, dass ganz<br />
Tempelhof, und damit eines der wichtigsten<br />
Zeitzeugnisse deutsch-amerikanischer<br />
Geschichte, abgerissen werden sollte.<br />
Davon könne jedoch, so auch der Berliner<br />
Regierende Oberbürgermeister Klaus<br />
Wowereit nach dem Volksentscheid, nie<br />
die Rede sein, sondern er wolle für ein würdiges<br />
Andenken an die Luftbrücke sorgen.<br />
This year on <strong>Jun</strong>e 26 we are celebrating<br />
the 60th anniversary of the legendary<br />
Berlin Airlift, the historical event that<br />
saved West Berliners from starvation and<br />
West Berlin from annexation by the Soviets,<br />
thus one of the most important pillars of<br />
<strong>German</strong>-American friendship. Today many<br />
elderly Berliners still emotionally recall<br />
<strong>Jun</strong>e 26, 1948, when the first “raisin<br />
bombers” landed at Tempelhof Airport in<br />
the south of West Berlin. The Allied planes<br />
brought diverse supplies to West Berlin,<br />
including food, medications, clothing, spare<br />
parts, tools, fuel, and much more. Through<br />
<strong>May</strong> 12, 1949, the planes landed and started,<br />
at times in 90 second intervals.<br />
The trigger of the Berlin Blockade was<br />
Soviet anger at the currency reform unilaterally<br />
carried out by the Western allies in<br />
their three zones. The <strong>German</strong> mark was<br />
introduced overnight and was also immediately<br />
accepted in West Berlin. The Soviets<br />
felt tricked and sealed off Berlin. But<br />
General Clay, the military governor of the<br />
American zone, refused to be brought to his<br />
knees. In the night of <strong>Jun</strong>e 25, 1948, after<br />
consulting with British Royal Air Force<br />
Commodore Rex Waite, he gave the order