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WOHNEN, ASSISTENZ & LERNEN<br />
WOHNEN, ASSISTENZ & LERNEN<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem unterstützt wohnungslose<br />
Menschen in den Obdächern der Stadt Minden<br />
STARTHILFE IN<br />
EIN NEUES LEBEN<br />
Manchmal braucht es einen Anstoß, um Probleme<br />
anzugehen und die eigene Lebenssituation zu verbessern.<br />
Darum hat die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem gemeinsam<br />
mit der Stadt Minden das Projekt „Starthilfe“<br />
auf den Weg gebracht. Dabei unterstützt die<br />
Mindener <strong>Diakonie</strong> wohnungslose Menschen in<br />
städtischen Obdächern und begleitet sie auf dem<br />
Weg in die eigene Wohnung.<br />
„Was wir tun, ist Beziehungsarbeit“, sagt Yvonne<br />
Lösing. Die Sozialarbeiterin ist gemeinsam mit ihrem<br />
Kollegen Hans-Günter Rasche für das Projekt<br />
„Starthilfe“ in den städtischen Obdachlosenunterkünften<br />
<strong>im</strong> Einsatz. Sie suchen das Gespräch mit den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern, beraten sie bei<br />
Problemen und versuchen, ihnen Perspektiven aus<br />
der Wohnungslosigkeit aufzuzeigen. „Wenn man<br />
merkt, dass die Leute Hilfe annehmen, ist das schon<br />
ein Meilenstein“, erklärt Hans-Günter Rasche. Denn<br />
vielen Bewohnerinnen und Bewohnern der Unterkünfte<br />
fällt es schwer, sich dem Team zu öffnen<br />
und soziale Schwierigkeiten anzugehen. Die meisten<br />
Menschen, die das Projekt „Starthilfe“ begleitet,<br />
haben persönliche Krisen durchlebt und teilweise<br />
Hans-Günter Rasche und Yvonne Lösing (nicht auf dem<br />
Foto) unterstützen Menschen in den Obdachlosenunterkünften<br />
der Stadt Minden.<br />
„Was wir tun,<br />
ist Beziehungsarbeit.“<br />
schlechte Erfahrungen mit Behörden und Hilfestellen<br />
gemacht. „Es geht um Personen, bei denen das<br />
soziale Netz gerissen ist“, sagt Elke Entgelmeier, Leiterin<br />
der Wohnungslosenhilfe der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem. Für Yvonne Lösing und Hans-Günter Rasche<br />
ist es deshalb wichtig, Vertrauen aufzubauen. Die<br />
Schlüssel dazu sind Präsenz und Verbindlichkeit. Beide<br />
versuchen, möglichst oft in den Einrichtungen<br />
vor Ort zu sein. In der größten städtischen Unterkunft<br />
an der Bruchstraße wurde außerdem bereits<br />
eine wöchentliche Sprechstunde eingerichtet. „Man<br />
muss sich Zeit nehmen und zuhören können“, so<br />
Hans-Günter Rasche.<br />
Dass die Zeit, die sich Yvonne Lösing und Hans-Günter<br />
Rasche nehmen, gut investiert ist, sieht auch die<br />
Stadt Minden so. Um die Situation von wohnungsund<br />
obdachlosen Menschen zu verbessern, hat die<br />
Stadt 2022 nach öffentlicher Ausschreibung einen<br />
Vertrag mit der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem geschlossen.<br />
Das Projekt „Starthilfe“ ist zunächst auf zwei<br />
Jahre befristet. 50.000 Euro sind dafür pro Jahr vorgesehen.<br />
Da insbesondere die Zahl der Frauen ohne<br />
festen Wohnsitz steigt, sieht das Projektkonzept explizit<br />
ein Team mit einer Sozialarbeiterin und einem<br />
männlichen Kollegen vor. Insgesamt leben etwa 80<br />
Menschen in den vier Obdachlosenunterkünften der<br />
Stadt Minden, rund ein Viertel davon sind Frauen.<br />
Die Problemlagen, in denen das „Starthilfe“-Team<br />
wohnungslose Menschen begleitet, sind so vielfältig<br />
wie die Lebensgeschichten. Schulden, Sucht oder<br />
gesundheitliche Einschränkungen machen für viele<br />
die Rückkehr in ein reguläres Wohnverhältnis schwer.<br />
Yvonne Lösing und Hans-Günter Rasche haben nicht<br />
nur ein offenes Ohr für die persönlichen Sorgen, sondern<br />
versuchen ihre Klientinnen und Klienten ganz<br />
praktisch zu unterstützen, etwa bei Anträgen und Behördengängen.<br />
Außerdem arbeiten sie eng mit anderen<br />
Diensten und Beratungsstellen der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem zusammen. Zum Beispiel mit der Fachstelle<br />
„ZUHAUSE SEIN <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke“, die die<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem <strong>im</strong> vergangenen Jahr gegründet<br />
hat und die sich speziell um Wohnraum für Menschen<br />
in schwierigen sozialen Situationen bemüht.<br />
Der Einsatz zahlt sich aus: Mittlerweile konnten dank<br />
der Unterstützung des Projektes „Starthilfe“ schon einige<br />
Menschen eine neue Wohnung finden und so einen<br />
großen Schritt in ein selbstständiges Leben gehen.<br />
Dafür braucht es eben manchmal einen Anstoß.<br />
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