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Diakonie im Blick - Sommer 2023

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ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />

ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />

Mit einem Neubauprojekt<br />

schafft die <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />

Salem Arbeits- und Förderangebote<br />

für Menschen<br />

mit Behinderungen in der<br />

Landwirtschaft<br />

Der Erweiterungsbau mit modernen Angebots- und<br />

Sozialräumen für Menschen mit Behinderungen grenzt<br />

an das Hauptgebäude des Biohofs an.<br />

BIOHOF KLANHORST<br />

PRÄSENTIERT ERWEITERUNGSBAU<br />

FÜR MEHR BERUFLICHE TEILHABE<br />

Der gelbe Baukran, der über den Petershäger Feldern<br />

aufragt, zeigt es schon von Weitem: Auf dem<br />

Biohof Klanhorst wird gebaut. Am Standort der Diakonischen<br />

Werkstätten Minden entstehen allerdings<br />

keine neuen Ställe oder Gewächshäuser, sondern ein<br />

Erweiterungsbau mit Angebots- und Sozialräumen<br />

für Menschen mit Behinderungen. Den barrierefreien<br />

Neubau hat die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem jetzt bei<br />

einem Baustellenfest präsentiert. Christian Schultz,<br />

kaufmännischer Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem,<br />

begrüßte die zahlreichen Gäste auf dem Gelände<br />

des Biohofs.<br />

Die Arbeiten am Erweiterungsbau gehen gut voran.<br />

Auf 224 Quadratmetern entstehen unter anderem<br />

Gruppen-, Therapie- und Ruheräume, eine Küche sowie<br />

barrierefreie Sanitäranlagen und ein Pflegebad.<br />

Im Obergeschoss stehen weitere 150 Quadratmeter<br />

als Ausbaureserve zur Verfügung. Als Generalunternehmen<br />

koordiniert die GS projekt-bau GmbH aus<br />

Petershagen die Baumaßnahmen.<br />

„Dieser Erweiterungsbau ist Mittel zum Zweck, damit<br />

noch mehr Menschen einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen<br />

können und das Gefühl haben: Hier bin ich<br />

richtig“, sagte Pfarrer Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er, theologischer<br />

Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem, in einer<br />

Andacht, mit der die Gäste den Baufortschritt feierten.<br />

Dass die Arbeit in der Landwirtschaft für viele<br />

Menschen mit Behinderungen das Richtige ist, zeigt<br />

sich schon daran, dass die Zahl der Beschäftigten auf<br />

dem Hof Klanhorst seit 2019 um über 40 Prozent gestiegen<br />

ist. „Die Nachfrage an Arbeitsplätzen ist so<br />

hoch, dass die Gebäudestruktur nicht mehr ausreichte“,<br />

erklärte Hofleiter Kevin Szalies, der <strong>im</strong> Anschluss<br />

an die Andacht das Bauprojekt vorstellte.<br />

Mit dem Erweiterungsbau wird die <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />

Salem der gestiegenen Nachfrage gerecht und<br />

reagiert gleichzeitig auf die veränderten Bedarfe der<br />

Beschäftigten. So ermöglichen die räumlichen Kapazitäten<br />

eine engere Betreuung und die Gestaltung<br />

besserer integrierter beruflicher Bildungsmaßnahmen.<br />

„Durch eine neue Gruppe und neue Räume<br />

wird es möglich sein, ohne großen Produktionsdruck<br />

Beschäftigte für den Arbeitsbereich zu qualifizieren​“,<br />

so Kevin Szalies.<br />

Alle Beschäftigten profitieren außerdem von den neuen<br />

Sozial- und Sanitärräumen. „Wir freuen uns seit<br />

langer Zeit auf diesen Anbau“, betonten daher auch<br />

Karsten Diekmeier und Katharina Pelzing vom Werkstattrat<br />

des Biohofs. Sie bedankten sich stellvertretend<br />

für die Beschäftigten bei allen Beteiligten und<br />

ausführenden Gewerken. Im <strong>Sommer</strong> soll der Erweiterungsbau<br />

fertiggestellt sein.<br />

Mit einem Neubau erweitern die Werkstätten der<br />

<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ihr Beschäftigungsangebot<br />

für schwerstmehrfachbehinderte Menschen<br />

MEHR PLATZ FÜR DIE<br />

BERUFLICHE TEILHABE<br />

Der Bedarf an Arbeitsangeboten für schwerstmehrfachbehinderte<br />

Menschen steigt. Um dem gerecht zu<br />

werden und für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf<br />

die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen,<br />

schafft die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem mit einem Werkstattneubau<br />

an der Mindener Brühlstraße die räumlichen<br />

Ressourcen. Das Neubauprojekt stellte die <strong>Diakonie</strong><br />

Stiftung Salem jetzt bei einem Baustellenfest vor.<br />

Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der <strong>Diakonie</strong><br />

Stiftung Salem, begrüßte die Gäste auf dem Gelände<br />

der Albert-Clos-Werkstatt I und dankte insbesondere<br />

dem Planungsbüro und den ausführenden Gewerken<br />

für ihren Einsatz. Bauplanung und Projektsteuerung<br />

übern<strong>im</strong>mt das Mindener Ingenieurbüro Steffen Schöne.<br />

In dem barrierefreien und ebenerdigen Neubau<br />

entstehen vier Gruppenräume für Kleingruppen mit je<br />

zehn Beschäftigten. Um die Angebote bedarfsgerecht<br />

gestalten zu können, schließt sich ein Ruheraum an<br />

jeden Gruppenraum an. Außerdem sind Pflegebäder,<br />

Angebots- und Therapieräume und ein Snoezelraum<br />

vorgesehen, um den besonderen Bedürfnissen der<br />

hier arbeitenden Menschen gerecht zu werden.<br />

Den Baufortschritt feierten die Besucherinnen und Besucher<br />

mit einer Andacht von Pfarrer Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er,<br />

theologischer Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />

Salem. „Be<strong>im</strong> Bauen kommt es auf das Fundament an.<br />

Aber auch unser Zusammenleben braucht ein gutes<br />

Fundament“, sagte Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er in Bezug<br />

auf das Gleichnis vom Hausbau (Mt 7, 24-27). Über<br />

ein solides Fundament verfügt der Werkstattneubau<br />

bereits. Doch auch darüber hinaus gehen die Arbeiten<br />

gut voran, wie Geschäftsbereichsleiter Mark Westermann<br />

darstellte. Er machte auch klar, wie wichtig der<br />

Neubau für die Begleitung und Förderung von Menschen<br />

mit hohem Assistenzbedarf ist. Denn während<br />

<strong>im</strong> Jahr 2010 noch 90 Beschäftigte zum Personenkreis<br />

der schwerstmehrfachbehinderten Menschen zählten,<br />

sind es in den Diakonischen Werkstätten Minden mittlerweile<br />

über 140 Menschen. Dieser Bedarf wäre mit<br />

den vorhandenen baulichen Ressourcen mittelfristig<br />

nicht mehr zu decken gewesen. Dass schwerstmehrfachbehinderte<br />

Menschen Anspruch auf Beschäftigung<br />

und Förderung in einer Werkstatt für Menschen mit<br />

Geschäftsbereichsleiter Mark Westermann (v. l.), Rolf Nottmeier<br />

und Kirstin Korte aus dem Kuratorium der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem,<br />

Christian Schultz (kaufm. Vorstand <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem),<br />

Bürgermeister Michael Jäcke, Pfarrer Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er (theol.<br />

Vorstand <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem) und Dieter Theye (Vorsitzender<br />

des Werkstattrates der Albert-Clos-Werkstatt I) feiern gemeinsam<br />

den Baufortschritt.<br />

Behinderungen haben, sei eine große sozialpolitische<br />

Errungenschaft, betonte Mark Westermann. Das sieht<br />

auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe so, der<br />

den Mindener Bau als Pilotprojekt etabliert hat, um den<br />

Neubau von Werkstätten zu fördern. Insgesamt wird<br />

der Landschaftsverband rund 80 Prozent der Baukosten<br />

übernehmen.<br />

Unterstützt wird das Projekt auch vom Werkstattrat der<br />

Diakonischen Werkstätten. „Wir haben lange darauf<br />

gewartet, dass die ersten Steine gelegt werden, und<br />

wir wünschen uns, dass die Beschäftigten sich an ihren<br />

neuen Arbeitsplätzen wohlfühlen“, sagte Dieter Theye,<br />

Vorsitzender des Werkstattrates der Albert-Clos-Werkstatt<br />

I. Lange werden seine Kolleginnen und Kollegen<br />

nicht mehr darauf warten müssen, die neuen Gruppen-<br />

und Angebotsräume zu beziehen, denn schon <strong>im</strong><br />

September soll der Neubau fertiggestellt sein.<br />

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