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ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />
ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />
Mit einem Neubauprojekt<br />
schafft die <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem Arbeits- und Förderangebote<br />
für Menschen<br />
mit Behinderungen in der<br />
Landwirtschaft<br />
Der Erweiterungsbau mit modernen Angebots- und<br />
Sozialräumen für Menschen mit Behinderungen grenzt<br />
an das Hauptgebäude des Biohofs an.<br />
BIOHOF KLANHORST<br />
PRÄSENTIERT ERWEITERUNGSBAU<br />
FÜR MEHR BERUFLICHE TEILHABE<br />
Der gelbe Baukran, der über den Petershäger Feldern<br />
aufragt, zeigt es schon von Weitem: Auf dem<br />
Biohof Klanhorst wird gebaut. Am Standort der Diakonischen<br />
Werkstätten Minden entstehen allerdings<br />
keine neuen Ställe oder Gewächshäuser, sondern ein<br />
Erweiterungsbau mit Angebots- und Sozialräumen<br />
für Menschen mit Behinderungen. Den barrierefreien<br />
Neubau hat die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem jetzt bei<br />
einem Baustellenfest präsentiert. Christian Schultz,<br />
kaufmännischer Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem,<br />
begrüßte die zahlreichen Gäste auf dem Gelände<br />
des Biohofs.<br />
Die Arbeiten am Erweiterungsbau gehen gut voran.<br />
Auf 224 Quadratmetern entstehen unter anderem<br />
Gruppen-, Therapie- und Ruheräume, eine Küche sowie<br />
barrierefreie Sanitäranlagen und ein Pflegebad.<br />
Im Obergeschoss stehen weitere 150 Quadratmeter<br />
als Ausbaureserve zur Verfügung. Als Generalunternehmen<br />
koordiniert die GS projekt-bau GmbH aus<br />
Petershagen die Baumaßnahmen.<br />
„Dieser Erweiterungsbau ist Mittel zum Zweck, damit<br />
noch mehr Menschen einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen<br />
können und das Gefühl haben: Hier bin ich<br />
richtig“, sagte Pfarrer Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er, theologischer<br />
Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem, in einer<br />
Andacht, mit der die Gäste den Baufortschritt feierten.<br />
Dass die Arbeit in der Landwirtschaft für viele<br />
Menschen mit Behinderungen das Richtige ist, zeigt<br />
sich schon daran, dass die Zahl der Beschäftigten auf<br />
dem Hof Klanhorst seit 2019 um über 40 Prozent gestiegen<br />
ist. „Die Nachfrage an Arbeitsplätzen ist so<br />
hoch, dass die Gebäudestruktur nicht mehr ausreichte“,<br />
erklärte Hofleiter Kevin Szalies, der <strong>im</strong> Anschluss<br />
an die Andacht das Bauprojekt vorstellte.<br />
Mit dem Erweiterungsbau wird die <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem der gestiegenen Nachfrage gerecht und<br />
reagiert gleichzeitig auf die veränderten Bedarfe der<br />
Beschäftigten. So ermöglichen die räumlichen Kapazitäten<br />
eine engere Betreuung und die Gestaltung<br />
besserer integrierter beruflicher Bildungsmaßnahmen.<br />
„Durch eine neue Gruppe und neue Räume<br />
wird es möglich sein, ohne großen Produktionsdruck<br />
Beschäftigte für den Arbeitsbereich zu qualifizieren“,<br />
so Kevin Szalies.<br />
Alle Beschäftigten profitieren außerdem von den neuen<br />
Sozial- und Sanitärräumen. „Wir freuen uns seit<br />
langer Zeit auf diesen Anbau“, betonten daher auch<br />
Karsten Diekmeier und Katharina Pelzing vom Werkstattrat<br />
des Biohofs. Sie bedankten sich stellvertretend<br />
für die Beschäftigten bei allen Beteiligten und<br />
ausführenden Gewerken. Im <strong>Sommer</strong> soll der Erweiterungsbau<br />
fertiggestellt sein.<br />
Mit einem Neubau erweitern die Werkstätten der<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ihr Beschäftigungsangebot<br />
für schwerstmehrfachbehinderte Menschen<br />
MEHR PLATZ FÜR DIE<br />
BERUFLICHE TEILHABE<br />
Der Bedarf an Arbeitsangeboten für schwerstmehrfachbehinderte<br />
Menschen steigt. Um dem gerecht zu<br />
werden und für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf<br />
die Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen,<br />
schafft die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem mit einem Werkstattneubau<br />
an der Mindener Brühlstraße die räumlichen<br />
Ressourcen. Das Neubauprojekt stellte die <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem jetzt bei einem Baustellenfest vor.<br />
Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem, begrüßte die Gäste auf dem Gelände<br />
der Albert-Clos-Werkstatt I und dankte insbesondere<br />
dem Planungsbüro und den ausführenden Gewerken<br />
für ihren Einsatz. Bauplanung und Projektsteuerung<br />
übern<strong>im</strong>mt das Mindener Ingenieurbüro Steffen Schöne.<br />
In dem barrierefreien und ebenerdigen Neubau<br />
entstehen vier Gruppenräume für Kleingruppen mit je<br />
zehn Beschäftigten. Um die Angebote bedarfsgerecht<br />
gestalten zu können, schließt sich ein Ruheraum an<br />
jeden Gruppenraum an. Außerdem sind Pflegebäder,<br />
Angebots- und Therapieräume und ein Snoezelraum<br />
vorgesehen, um den besonderen Bedürfnissen der<br />
hier arbeitenden Menschen gerecht zu werden.<br />
Den Baufortschritt feierten die Besucherinnen und Besucher<br />
mit einer Andacht von Pfarrer Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er,<br />
theologischer Vorstand der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem. „Be<strong>im</strong> Bauen kommt es auf das Fundament an.<br />
Aber auch unser Zusammenleben braucht ein gutes<br />
Fundament“, sagte Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er in Bezug<br />
auf das Gleichnis vom Hausbau (Mt 7, 24-27). Über<br />
ein solides Fundament verfügt der Werkstattneubau<br />
bereits. Doch auch darüber hinaus gehen die Arbeiten<br />
gut voran, wie Geschäftsbereichsleiter Mark Westermann<br />
darstellte. Er machte auch klar, wie wichtig der<br />
Neubau für die Begleitung und Förderung von Menschen<br />
mit hohem Assistenzbedarf ist. Denn während<br />
<strong>im</strong> Jahr 2010 noch 90 Beschäftigte zum Personenkreis<br />
der schwerstmehrfachbehinderten Menschen zählten,<br />
sind es in den Diakonischen Werkstätten Minden mittlerweile<br />
über 140 Menschen. Dieser Bedarf wäre mit<br />
den vorhandenen baulichen Ressourcen mittelfristig<br />
nicht mehr zu decken gewesen. Dass schwerstmehrfachbehinderte<br />
Menschen Anspruch auf Beschäftigung<br />
und Förderung in einer Werkstatt für Menschen mit<br />
Geschäftsbereichsleiter Mark Westermann (v. l.), Rolf Nottmeier<br />
und Kirstin Korte aus dem Kuratorium der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem,<br />
Christian Schultz (kaufm. Vorstand <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem),<br />
Bürgermeister Michael Jäcke, Pfarrer Thomas Lunkenhe<strong>im</strong>er (theol.<br />
Vorstand <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem) und Dieter Theye (Vorsitzender<br />
des Werkstattrates der Albert-Clos-Werkstatt I) feiern gemeinsam<br />
den Baufortschritt.<br />
Behinderungen haben, sei eine große sozialpolitische<br />
Errungenschaft, betonte Mark Westermann. Das sieht<br />
auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe so, der<br />
den Mindener Bau als Pilotprojekt etabliert hat, um den<br />
Neubau von Werkstätten zu fördern. Insgesamt wird<br />
der Landschaftsverband rund 80 Prozent der Baukosten<br />
übernehmen.<br />
Unterstützt wird das Projekt auch vom Werkstattrat der<br />
Diakonischen Werkstätten. „Wir haben lange darauf<br />
gewartet, dass die ersten Steine gelegt werden, und<br />
wir wünschen uns, dass die Beschäftigten sich an ihren<br />
neuen Arbeitsplätzen wohlfühlen“, sagte Dieter Theye,<br />
Vorsitzender des Werkstattrates der Albert-Clos-Werkstatt<br />
I. Lange werden seine Kolleginnen und Kollegen<br />
nicht mehr darauf warten müssen, die neuen Gruppen-<br />
und Angebotsräume zu beziehen, denn schon <strong>im</strong><br />
September soll der Neubau fertiggestellt sein.<br />
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