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Diakonie im Blick - Sommer 2023

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ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />

ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />

UNABHÄNGIGE BERATUNG<br />

FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN<br />

LANGFRISTIG GESICHERT<br />

Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung <strong>im</strong><br />

Kreis Minden-Lübbecke (EUTB) kann ihre Arbeit fortsetzen:<br />

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

hat dem Trägerverbund der Beratungsstelle die weitere<br />

Finanzierung bis zum 31. Dezember 2029 zugesichert.<br />

Das Angebot wird gemeinsam von der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />

Salem, der Stiftung Club 74 und den Beiräten für<br />

Menschen mit Behinderungen <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke<br />

getragen.<br />

„Wir sind froh, dass wir den Zuschlag bekommen haben<br />

und das, was wir aufgebaut haben, weiterführen<br />

können“, sagt Eckhard Rüter, Vorsitzender des Mindener<br />

Beirates für Menschen mit Behinderungen. Seit<br />

2018 ist die EUTB die erste Anlaufstelle für Menschen<br />

mit Behinderungen bei allen Fragen zu Rehabilitation<br />

und Teilhabe. Die EUTB ist ausschließlich den Ratsuchenden,<br />

ihren Situation und ihren Anliegen verpflichtet<br />

und soll Eigenverantwortung und Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />

von Menschen mit Behinderungen fördern. „Wir<br />

haben eine stabile, eher steigende Nachfrage“, erklärt<br />

Marina Carrozzo, Vorstandsvorsitzende der Stiftung<br />

Club 74. Rund 1.000 Beratungsgespräche führt die<br />

EUTB <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke pro Jahr.<br />

Die EUTB-Beraterinnen Claudia Detering (v. l.), Annekathrin<br />

Stroband und Dagmar Klocke-Seele freuen sich gemeinsam<br />

mit Dennis Müller (<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem), Funda Baumeister<br />

(Beirat für Menschen mit Behinderungen), Marina Carrozzo<br />

und Hartmut Fuhrmann (beide Stiftung Club 74) sowie Eckhard<br />

Rüter (Beirat für Menschen mit Behinderungen)<br />

über die langfristige Finanzierungszusage für die EUTB.<br />

Ergänzende unabhängige<br />

Teilhabeberatung<br />

erhält Finanzierungszusage<br />

bis 2029<br />

Trotz der erfolgreichen Arbeit hatte der Bund der EUTB<br />

Minden-Lübbecke bisher nur befristete Projektförderungen<br />

gewährt. Die aktuelle Finanzierungszusage<br />

stellt die unabhängige Beratung für Menschen mit Behinderungen<br />

<strong>im</strong> Kreisgebiet nun langfristig bis 2029 sicher.<br />

Wie Dennis Müller, Fachbereichsleiter Betriebliche<br />

Inklusion bei der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem, erklärt, hat<br />

das Angehörigenentlastungsgesetz dafür neue rechtliche<br />

Grundlagen geschaffen. Insgesamt finanziert das<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Beratungsarbeit<br />

<strong>im</strong> Umfang von 1,96 Vollzeitstellen.<br />

Zusätzlich zur Beratung durch Fachkräfte bietet die<br />

EUTB auch eine sogenannte Tandemberatung an. Dabei<br />

unterstützen ehrenamtliche Beraterinnen und Berater<br />

mit Behinderungen die Beratungsgespräche. Ratsuchende<br />

können so ganz konkret von den Erfahrungen<br />

der Beraterinnen und Berater mit Behinderungen profitieren.<br />

Die EUTB ist <strong>im</strong> gesamten Kreisgebiet aktiv. Die Beraterinnen<br />

und Berater sind telefonisch erreichbar: 0571<br />

88804 5970 oder 0571 3980110 sowie per Mail an<br />

info@eutb-mi-lk.de. Anlaufstellen gibt es in Minden,<br />

Petershagen, Bad Oeynhausen, Lübbecke und Espelkamp.<br />

Darüber hinaus sind Beratungen <strong>im</strong> häuslichen<br />

Umfeld oder Online-Beratungen möglich.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.teilhabeberatung.de<br />

<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem bündelt<br />

Angebote zur beruflichen<br />

Integration von Menschen mit<br />

Behinderungen<br />

BETRIEBLICHE<br />

INKLUSION AUS<br />

EINER HAND<br />

Um Menschen mit Behinderungen auf dem Weg in den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt noch besser zu unterstützen,<br />

hat die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ihre Angebote zur betrieblichen<br />

Inklusion unter einem Dach gebündelt. Die<br />

Integrationsassistenz der Diakonischen Werkstätten<br />

und der Betriebliche Inklusionsdienst werden so noch<br />

enger verzahnt. Davon profitieren Menschen mit Behinderungen<br />

ebenso wie Arbeitgeberinnen und -geber.<br />

Konkret ist die Integrationsassistenz zum 1. März <strong>2023</strong><br />

Teil des Fachbereichs Betriebliche Inklusion geworden.<br />

„Inhaltlich ist das naheliegend“, sagt Fachbereichsleiter<br />

Dennis Müller. Denn die Integrationsassistentinnen<br />

und -assistenten begleiten Beschäftigte überwiegend<br />

<strong>im</strong> Arbeitsbereich der Diakonischen Werkstätten Minden<br />

und unterstützen sie bei der Qualifizierung für den<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt – eigentlich eine Kernaufgabe<br />

des Fachbereichs Betriebliche Inklusion. Außerdem<br />

ist hier mit dem Betrieblichen Inklusionsdienst bereits<br />

ein Angebot der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem verortet, das,<br />

wenn auch mit anderer Zielgruppe, einen ganz ähnlichen<br />

Ansatz verfolgt. Der Betriebliche Inklusionsdienst<br />

richtet sich speziell an Menschen, die Zugang zu einer<br />

Werkstatt für Menschen mit Behinderungen hätten,<br />

die Arbeit dort jedoch ablehnen oder nach einer Alternative<br />

suchen.<br />

Die Integrationsassistentinnen und -assistenten bleiben<br />

dabei dennoch in den Diakonischen Werkstätten<br />

nach wie vor als Ansprechpersonen und Anlaufstelle<br />

vor Ort für alle Fragen zur beruflichen Qualifizierung<br />

erhalten. Durch die Vernetzung sollen aber Synergien<br />

entstehen, von denen alle begleiteten Personen profitieren.<br />

Zum Beispiel <strong>im</strong> Hinblick auf die Kooperationen<br />

mit Arbeitgeberinnen und -gebern in der Region. Der<br />

Betriebliche Inklusionsdienst bietet etwa eine externe<br />

Berufsbildung direkt in Betrieben des allgemeinen<br />

Arbeitsmarktes an. Die Integrationsassistenz vermittelt<br />

Praktika und ausgelagerte Werkstattarbeitsplätze.<br />

Durch die engere Zusammenarbeit haben Menschen<br />

mit Behinderungen nun noch mehr Wahlmöglichkeiten<br />

bei der beruflichen Orientierung. Auch Unternehmen<br />

können leichter Mitarbeitende finden, die zu<br />

ihnen passen. „Unsere Ziele sind mehr Inklusion, eine<br />

passgenauere Qualifizierung und weitere berufliche<br />

Perspektiven für Menschen mit Behinderungen“, so<br />

Dennis Müller.<br />

In 2022 konnte die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem in Kooperation<br />

mit dem Integrationsfachdienst insgesamt elf<br />

Werkstattbeschäftigte in sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitsverhältnisse in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />

vermitteln. Damit sind die Diakonischen<br />

Werkstätten Minden ein ausgesprochen erfolgreicher<br />

Inklusionsdienstleister in Westfalen-Lippe. „Die Werkstatt<br />

in Minden ist mittlerweile so durchlässig zum<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt, dass viele Beschäftigte sie<br />

als Qualifizierungssprungbrett in die Betriebe nutzen<br />

können“, so Mark Westermann, Geschäftsbereichsleiter<br />

Arbeit & Qualifizierung. Durch die Bündelung<br />

der Angebote erhofft sich die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem,<br />

mehr Menschen eine Alternative zur Beschäftigung<br />

in der Werkstatt für behinderte Menschen in<br />

regionalen Betrieben zu ermöglichen. Dennis Müller<br />

ergänzt: „Wir wollen so zum einen die Wünsche und<br />

Interessen der Klientinnen und Klienten aufnehmen,<br />

aber zum anderen auch die politischen Forderungen<br />

durch das BTHG nach einem inklusiveren Arbeitsmarkt<br />

unterstützen.“<br />

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