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ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />
ARBEIT & QUALIFIZIERUNG<br />
UNABHÄNGIGE BERATUNG<br />
FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN<br />
LANGFRISTIG GESICHERT<br />
Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung <strong>im</strong><br />
Kreis Minden-Lübbecke (EUTB) kann ihre Arbeit fortsetzen:<br />
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />
hat dem Trägerverbund der Beratungsstelle die weitere<br />
Finanzierung bis zum 31. Dezember 2029 zugesichert.<br />
Das Angebot wird gemeinsam von der <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem, der Stiftung Club 74 und den Beiräten für<br />
Menschen mit Behinderungen <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke<br />
getragen.<br />
„Wir sind froh, dass wir den Zuschlag bekommen haben<br />
und das, was wir aufgebaut haben, weiterführen<br />
können“, sagt Eckhard Rüter, Vorsitzender des Mindener<br />
Beirates für Menschen mit Behinderungen. Seit<br />
2018 ist die EUTB die erste Anlaufstelle für Menschen<br />
mit Behinderungen bei allen Fragen zu Rehabilitation<br />
und Teilhabe. Die EUTB ist ausschließlich den Ratsuchenden,<br />
ihren Situation und ihren Anliegen verpflichtet<br />
und soll Eigenverantwortung und Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />
von Menschen mit Behinderungen fördern. „Wir<br />
haben eine stabile, eher steigende Nachfrage“, erklärt<br />
Marina Carrozzo, Vorstandsvorsitzende der Stiftung<br />
Club 74. Rund 1.000 Beratungsgespräche führt die<br />
EUTB <strong>im</strong> Kreis Minden-Lübbecke pro Jahr.<br />
Die EUTB-Beraterinnen Claudia Detering (v. l.), Annekathrin<br />
Stroband und Dagmar Klocke-Seele freuen sich gemeinsam<br />
mit Dennis Müller (<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem), Funda Baumeister<br />
(Beirat für Menschen mit Behinderungen), Marina Carrozzo<br />
und Hartmut Fuhrmann (beide Stiftung Club 74) sowie Eckhard<br />
Rüter (Beirat für Menschen mit Behinderungen)<br />
über die langfristige Finanzierungszusage für die EUTB.<br />
Ergänzende unabhängige<br />
Teilhabeberatung<br />
erhält Finanzierungszusage<br />
bis 2029<br />
Trotz der erfolgreichen Arbeit hatte der Bund der EUTB<br />
Minden-Lübbecke bisher nur befristete Projektförderungen<br />
gewährt. Die aktuelle Finanzierungszusage<br />
stellt die unabhängige Beratung für Menschen mit Behinderungen<br />
<strong>im</strong> Kreisgebiet nun langfristig bis 2029 sicher.<br />
Wie Dennis Müller, Fachbereichsleiter Betriebliche<br />
Inklusion bei der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem, erklärt, hat<br />
das Angehörigenentlastungsgesetz dafür neue rechtliche<br />
Grundlagen geschaffen. Insgesamt finanziert das<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Beratungsarbeit<br />
<strong>im</strong> Umfang von 1,96 Vollzeitstellen.<br />
Zusätzlich zur Beratung durch Fachkräfte bietet die<br />
EUTB auch eine sogenannte Tandemberatung an. Dabei<br />
unterstützen ehrenamtliche Beraterinnen und Berater<br />
mit Behinderungen die Beratungsgespräche. Ratsuchende<br />
können so ganz konkret von den Erfahrungen<br />
der Beraterinnen und Berater mit Behinderungen profitieren.<br />
Die EUTB ist <strong>im</strong> gesamten Kreisgebiet aktiv. Die Beraterinnen<br />
und Berater sind telefonisch erreichbar: 0571<br />
88804 5970 oder 0571 3980110 sowie per Mail an<br />
info@eutb-mi-lk.de. Anlaufstellen gibt es in Minden,<br />
Petershagen, Bad Oeynhausen, Lübbecke und Espelkamp.<br />
Darüber hinaus sind Beratungen <strong>im</strong> häuslichen<br />
Umfeld oder Online-Beratungen möglich.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.teilhabeberatung.de<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem bündelt<br />
Angebote zur beruflichen<br />
Integration von Menschen mit<br />
Behinderungen<br />
BETRIEBLICHE<br />
INKLUSION AUS<br />
EINER HAND<br />
Um Menschen mit Behinderungen auf dem Weg in den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt noch besser zu unterstützen,<br />
hat die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem ihre Angebote zur betrieblichen<br />
Inklusion unter einem Dach gebündelt. Die<br />
Integrationsassistenz der Diakonischen Werkstätten<br />
und der Betriebliche Inklusionsdienst werden so noch<br />
enger verzahnt. Davon profitieren Menschen mit Behinderungen<br />
ebenso wie Arbeitgeberinnen und -geber.<br />
Konkret ist die Integrationsassistenz zum 1. März <strong>2023</strong><br />
Teil des Fachbereichs Betriebliche Inklusion geworden.<br />
„Inhaltlich ist das naheliegend“, sagt Fachbereichsleiter<br />
Dennis Müller. Denn die Integrationsassistentinnen<br />
und -assistenten begleiten Beschäftigte überwiegend<br />
<strong>im</strong> Arbeitsbereich der Diakonischen Werkstätten Minden<br />
und unterstützen sie bei der Qualifizierung für den<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt – eigentlich eine Kernaufgabe<br />
des Fachbereichs Betriebliche Inklusion. Außerdem<br />
ist hier mit dem Betrieblichen Inklusionsdienst bereits<br />
ein Angebot der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem verortet, das,<br />
wenn auch mit anderer Zielgruppe, einen ganz ähnlichen<br />
Ansatz verfolgt. Der Betriebliche Inklusionsdienst<br />
richtet sich speziell an Menschen, die Zugang zu einer<br />
Werkstatt für Menschen mit Behinderungen hätten,<br />
die Arbeit dort jedoch ablehnen oder nach einer Alternative<br />
suchen.<br />
Die Integrationsassistentinnen und -assistenten bleiben<br />
dabei dennoch in den Diakonischen Werkstätten<br />
nach wie vor als Ansprechpersonen und Anlaufstelle<br />
vor Ort für alle Fragen zur beruflichen Qualifizierung<br />
erhalten. Durch die Vernetzung sollen aber Synergien<br />
entstehen, von denen alle begleiteten Personen profitieren.<br />
Zum Beispiel <strong>im</strong> Hinblick auf die Kooperationen<br />
mit Arbeitgeberinnen und -gebern in der Region. Der<br />
Betriebliche Inklusionsdienst bietet etwa eine externe<br />
Berufsbildung direkt in Betrieben des allgemeinen<br />
Arbeitsmarktes an. Die Integrationsassistenz vermittelt<br />
Praktika und ausgelagerte Werkstattarbeitsplätze.<br />
Durch die engere Zusammenarbeit haben Menschen<br />
mit Behinderungen nun noch mehr Wahlmöglichkeiten<br />
bei der beruflichen Orientierung. Auch Unternehmen<br />
können leichter Mitarbeitende finden, die zu<br />
ihnen passen. „Unsere Ziele sind mehr Inklusion, eine<br />
passgenauere Qualifizierung und weitere berufliche<br />
Perspektiven für Menschen mit Behinderungen“, so<br />
Dennis Müller.<br />
In 2022 konnte die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem in Kooperation<br />
mit dem Integrationsfachdienst insgesamt elf<br />
Werkstattbeschäftigte in sozialversicherungspflichtige<br />
Arbeitsverhältnisse in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes<br />
vermitteln. Damit sind die Diakonischen<br />
Werkstätten Minden ein ausgesprochen erfolgreicher<br />
Inklusionsdienstleister in Westfalen-Lippe. „Die Werkstatt<br />
in Minden ist mittlerweile so durchlässig zum<br />
allgemeinen Arbeitsmarkt, dass viele Beschäftigte sie<br />
als Qualifizierungssprungbrett in die Betriebe nutzen<br />
können“, so Mark Westermann, Geschäftsbereichsleiter<br />
Arbeit & Qualifizierung. Durch die Bündelung<br />
der Angebote erhofft sich die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem,<br />
mehr Menschen eine Alternative zur Beschäftigung<br />
in der Werkstatt für behinderte Menschen in<br />
regionalen Betrieben zu ermöglichen. Dennis Müller<br />
ergänzt: „Wir wollen so zum einen die Wünsche und<br />
Interessen der Klientinnen und Klienten aufnehmen,<br />
aber zum anderen auch die politischen Forderungen<br />
durch das BTHG nach einem inklusiveren Arbeitsmarkt<br />
unterstützen.“<br />
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