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BILDUNG & KARRIERE<br />
BILDUNG & KARRIERE<br />
Examen für den ersten<br />
Ausbildungsjahrgang der<br />
neuen generalistischen<br />
Pflegeausbildung<br />
PFLEGE-PIONIERE<br />
LEGTEN<br />
PRÜFUNGEN AB<br />
Es ist so weit: Die ersten Absolventinnen und<br />
Absolventen der generalistischen Pflegeausbildung<br />
können sich an der Ev. Pflegeakademie<br />
über ihr bestandenes Examen freuen.<br />
Hinter den 18 neuen Pflegefachkräften der<br />
Gesundheits- und Krankenpflege liegt eine spannende<br />
Ausbildungszeit unter ganz besonderen Bedingungen.<br />
Zum Ausbildungsbeginn <strong>im</strong> Jahr 2020 war in Minden<br />
eigentlich alles bestens vorbereitet, um die Azubis zum<br />
ersten Theorieblock dieser neu gestalteten Ausbildung<br />
begrüßen zu können. Doch zwei Wochen vor dem Start<br />
kam der pandemiebedingte Lockdown. Plötzlich sollte<br />
der Unterricht auf Distanz erfolgen – doch dafür war in<br />
den damaligen Räumen der Pflegeakademie keine geeignete<br />
IT-Plattform vorhanden.<br />
„Wir haben die Theorie kurzerhand um einen Monat<br />
verschoben“, berichtet Schulleiterin Ursula Kocs. „Die<br />
Schülerschaft hat diese Zeit in der Praxis verbracht und<br />
wir haben <strong>im</strong> Kollegium schnell alles organisiert, um die<br />
technischen Voraussetzungen und die passenden Lehrmethoden<br />
für das digitale Lernen zu schaffen.“<br />
Finanzielle Mittel aus dem „Digitalpakt Schule“ der Bundesregierung<br />
machten die Anschaffung von Laptops für<br />
die Dozierenden möglich. Auch die Auszubildenden<br />
mussten zum Teil entsprechend ausgestattet werden<br />
– und sich in ihrem jeweiligen Zuhause den Raum für<br />
diese Form des gemeinsamen Lernens schaffen.<br />
Jetzt, drei Jahre später, liegen 2.100 Theorie- und 2.500<br />
Praxisstunden sowie drei schriftliche, eine mündliche<br />
und eine praktische Prüfung hinter den Absolventinnen<br />
und Absolventen: Sie dürfen sich nun als Pflegefachfrauen<br />
oder Pflegefachmänner bezeichnen. „Es war für<br />
alle eine herausfordernde Zeit, doch mit viel Flexibilität<br />
und Engagement haben wir sie gemeinsam bewältigt“,<br />
freut sich Ursula Kocs. „Wir gratulieren diesem ersten<br />
Kurs der neuen generalistischen Pflegeausbildung ganz<br />
herzlich zum bestandenen Examen: Sie waren wirklich<br />
Pioniere!“<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
der Evangelischen Pflegeakademie<br />
ERFOLGREICHE<br />
AUSBILDUNGS-<br />
ABSCHLÜSSE<br />
2020 ist die neue generalistische Pflegeausbildung<br />
gestartet – jetzt halten die ersten Absolventinnen und<br />
Absolventen der Evangelischen Pflegeakademie ihre<br />
Examensurkunden in den Händen. Erfolgreich haben<br />
ihre Ausbildung beendet:<br />
Doris Behrens<br />
Patrick-Oliver Brüggemann<br />
Olaf Chinn<br />
Frank Detering<br />
Cindy Gärtner<br />
Britta Kleinwächter<br />
Galina Koshin<br />
Patricia Stella Namale<br />
Anja Philipp<br />
Gillian-Celine Ruschmeier<br />
Nadja Schönmajer<br />
Marcel Weihe<br />
Die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem gratuliert herzlich allen<br />
Absolventinnen und Absolventen!<br />
Mit umfassenden Schutzkonzepten<br />
und der Schaffung von<br />
Clearing- und Beschwerdestellen<br />
setzt sich die <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />
Salem gegen sexualisierte<br />
Gewalt ein<br />
SICHERHEIT UND<br />
PRÄVENTION<br />
Sexualpädagoge Tobias Nagel hat die<br />
Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt<br />
gemeinsam mit den Mitarbeitenden<br />
der verschiedenen Geschäftsbereiche der<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem entwickelt.<br />
Vom anzüglichen <strong>Blick</strong> bis zum körperlichen Übergriff:<br />
Sexualisierte Gewalt hat viele Gesichter und<br />
kann überall vorkommen, wo Menschen aufeinandertreffen.<br />
Darum hat sich die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />
schon vor einigen Jahren auf den Weg gemacht, um<br />
wirksame Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt<br />
zu entwickeln. Auf Basis dieser Konzepte werden Mitarbeitende<br />
jetzt über das digitale Fortbildungsprogramm<br />
der Mindener <strong>Diakonie</strong> für den Umgang mit<br />
sexuellen Grenzüberschreitungen geschult.<br />
„Sexualisierte Gewalt beschreibt jedes Verhalten, das<br />
vorsätzlich in die sexuelle Selbstbest<strong>im</strong>mung eines anderen<br />
Menschen ohne Einwilligung eingreift“, erklärt<br />
Tobias Nagel. Der Sexualpädagoge <strong>im</strong> Team der Beratungsstelle<br />
„die fam.“ hat die Schutzkonzepte in Kooperation<br />
mit den Mitarbeitenden der verschiedenen<br />
Geschäftsbereiche der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem entwickelt.<br />
So erhält jeder Geschäftsbereich ein Konzept,<br />
das auf die individuellen Arbeitsweisen und Strukturen<br />
abgest<strong>im</strong>mt ist. „Die Bedarfe sind einfach unterschiedlich“,<br />
sagt Tobias Nagel. Implementiert sind die<br />
Schutzkonzepte bereits in den Geschäftsbereichen<br />
„Erziehung & Beratung“ sowie „Pflege & Leben“. Zeitnah<br />
soll der Geschäftsbereich „Wohnen, Assistenz &<br />
Lernen“ folgen. Der Geschäftsbereich „Arbeit & Qualifizierung“<br />
verfügt bereits über ein übergreifendes Gewaltschutzkonzept.<br />
Auch wenn sich die Details unterscheiden, ist allen<br />
Konzepten gemein, dass sie für sexuelles Fehlverhalten<br />
sensibilisieren und aufklären. „Wir wollen eine<br />
Sprachfähigkeit bei den Mitarbeitenden herstellen“,<br />
sagt Tobias Nagel. Denn Grenzüberschreitungen anzusprechen<br />
– gerade innerhalb des eigenen Teams –<br />
fällt vielen Menschen schwer. Damit alle Akteurinnen<br />
und Akteure <strong>im</strong> Krisenfall Handlungssicherheit haben,<br />
geben die Konzepte klare Verfahrenspläne vor. Trotzdem<br />
muss jeder Fall individuell betrachtet werden.<br />
„Die Kolleginnen und Kollegen brauchen vor Ort<br />
Sensibilität und Strategien, wie sie mit einer Notsituation<br />
umgehen“, so der Sexualpädagoge. Dafür hat<br />
die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem die Schutzkonzepte in ihr<br />
digitales Fortbildungsprogramm integriert. So werden<br />
alle Mitarbeitenden regelmäßig zur Thematik geschult<br />
und neue Mitarbeitende müssen sich verpflichtend in<br />
das Schutzkonzept einarbeiten.<br />
Die Konzepte haben das Ziel, die Menschen, die der<br />
<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem anvertraut sind, bestmöglich<br />
zu schützen. Doch auch unter Mitarbeitenden kann<br />
es zu Fällen sexueller Belästigung kommen. Um diese<br />
Fälle aufzuklären und zu verfolgen, hat die <strong>Diakonie</strong><br />
Stiftung Salem bereits seit Längerem zwei unabhängige<br />
Stellen eingerichtet. Die sogenannte Clearingstelle<br />
ist an „die fam.“ angegliedert. Mitarbeitende können<br />
hier kritische Situationen – auf Wunsch anonym<br />
– schildern, erhalten eine fachliche Einschätzung und<br />
können mögliche weitere Schritte besprechen. Zudem<br />
gibt es eine offizielle Beschwerdestelle in der Fachabteilung<br />
Personal. Diese ist dazu verpflichtet, alle eingehenden<br />
Hinweise auf sexuelle Grenzüberschreitungen<br />
zu prüfen und zu verfolgen. Ziel ist es, allen Mitarbeitenden<br />
ein sicheres Arbeitsumfeld zu bieten, das sexuelle<br />
Belästigung konsequent ahndet.<br />
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