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Diakonie im Blick - Sommer 2023

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BILDUNG & KARRIERE<br />

BILDUNG & KARRIERE<br />

Examen für den ersten<br />

Ausbildungsjahrgang der<br />

neuen generalistischen<br />

Pflegeausbildung<br />

PFLEGE-PIONIERE<br />

LEGTEN<br />

PRÜFUNGEN AB<br />

Es ist so weit: Die ersten Absolventinnen und<br />

Absolventen der generalistischen Pflegeausbildung<br />

können sich an der Ev. Pflegeakademie<br />

über ihr bestandenes Examen freuen.<br />

Hinter den 18 neuen Pflegefachkräften der<br />

Gesundheits- und Krankenpflege liegt eine spannende<br />

Ausbildungszeit unter ganz besonderen Bedingungen.<br />

Zum Ausbildungsbeginn <strong>im</strong> Jahr 2020 war in Minden<br />

eigentlich alles bestens vorbereitet, um die Azubis zum<br />

ersten Theorieblock dieser neu gestalteten Ausbildung<br />

begrüßen zu können. Doch zwei Wochen vor dem Start<br />

kam der pandemiebedingte Lockdown. Plötzlich sollte<br />

der Unterricht auf Distanz erfolgen – doch dafür war in<br />

den damaligen Räumen der Pflegeakademie keine geeignete<br />

IT-Plattform vorhanden.<br />

„Wir haben die Theorie kurzerhand um einen Monat<br />

verschoben“, berichtet Schulleiterin Ursula Kocs. „Die<br />

Schülerschaft hat diese Zeit in der Praxis verbracht und<br />

wir haben <strong>im</strong> Kollegium schnell alles organisiert, um die<br />

technischen Voraussetzungen und die passenden Lehrmethoden<br />

für das digitale Lernen zu schaffen.“<br />

Finanzielle Mittel aus dem „Digitalpakt Schule“ der Bundesregierung<br />

machten die Anschaffung von Laptops für<br />

die Dozierenden möglich. Auch die Auszubildenden<br />

mussten zum Teil entsprechend ausgestattet werden<br />

– und sich in ihrem jeweiligen Zuhause den Raum für<br />

diese Form des gemeinsamen Lernens schaffen.<br />

Jetzt, drei Jahre später, liegen 2.100 Theorie- und 2.500<br />

Praxisstunden sowie drei schriftliche, eine mündliche<br />

und eine praktische Prüfung hinter den Absolventinnen<br />

und Absolventen: Sie dürfen sich nun als Pflegefachfrauen<br />

oder Pflegefachmänner bezeichnen. „Es war für<br />

alle eine herausfordernde Zeit, doch mit viel Flexibilität<br />

und Engagement haben wir sie gemeinsam bewältigt“,<br />

freut sich Ursula Kocs. „Wir gratulieren diesem ersten<br />

Kurs der neuen generalistischen Pflegeausbildung ganz<br />

herzlich zum bestandenen Examen: Sie waren wirklich<br />

Pioniere!“<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

der Evangelischen Pflegeakademie<br />

ERFOLGREICHE<br />

AUSBILDUNGS-<br />

ABSCHLÜSSE<br />

2020 ist die neue generalistische Pflegeausbildung<br />

gestartet – jetzt halten die ersten Absolventinnen und<br />

Absolventen der Evangelischen Pflegeakademie ihre<br />

Examensurkunden in den Händen. Erfolgreich haben<br />

ihre Ausbildung beendet:<br />

Doris Behrens<br />

Patrick-Oliver Brüggemann<br />

Olaf Chinn<br />

Frank Detering<br />

Cindy Gärtner<br />

Britta Kleinwächter<br />

Galina Koshin<br />

Patricia Stella Namale<br />

Anja Philipp<br />

Gillian-Celine Ruschmeier<br />

Nadja Schönmajer<br />

Marcel Weihe<br />

Die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem gratuliert herzlich allen<br />

Absolventinnen und Absolventen!<br />

Mit umfassenden Schutzkonzepten<br />

und der Schaffung von<br />

Clearing- und Beschwerdestellen<br />

setzt sich die <strong>Diakonie</strong> Stiftung<br />

Salem gegen sexualisierte<br />

Gewalt ein<br />

SICHERHEIT UND<br />

PRÄVENTION<br />

Sexualpädagoge Tobias Nagel hat die<br />

Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt<br />

gemeinsam mit den Mitarbeitenden<br />

der verschiedenen Geschäftsbereiche der<br />

<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem entwickelt.<br />

Vom anzüglichen <strong>Blick</strong> bis zum körperlichen Übergriff:<br />

Sexualisierte Gewalt hat viele Gesichter und<br />

kann überall vorkommen, wo Menschen aufeinandertreffen.<br />

Darum hat sich die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem<br />

schon vor einigen Jahren auf den Weg gemacht, um<br />

wirksame Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt<br />

zu entwickeln. Auf Basis dieser Konzepte werden Mitarbeitende<br />

jetzt über das digitale Fortbildungsprogramm<br />

der Mindener <strong>Diakonie</strong> für den Umgang mit<br />

sexuellen Grenzüberschreitungen geschult.<br />

„Sexualisierte Gewalt beschreibt jedes Verhalten, das<br />

vorsätzlich in die sexuelle Selbstbest<strong>im</strong>mung eines anderen<br />

Menschen ohne Einwilligung eingreift“, erklärt<br />

Tobias Nagel. Der Sexualpädagoge <strong>im</strong> Team der Beratungsstelle<br />

„die fam.“ hat die Schutzkonzepte in Kooperation<br />

mit den Mitarbeitenden der verschiedenen<br />

Geschäftsbereiche der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem entwickelt.<br />

So erhält jeder Geschäftsbereich ein Konzept,<br />

das auf die individuellen Arbeitsweisen und Strukturen<br />

abgest<strong>im</strong>mt ist. „Die Bedarfe sind einfach unterschiedlich“,<br />

sagt Tobias Nagel. Implementiert sind die<br />

Schutzkonzepte bereits in den Geschäftsbereichen<br />

„Erziehung & Beratung“ sowie „Pflege & Leben“. Zeitnah<br />

soll der Geschäftsbereich „Wohnen, Assistenz &<br />

Lernen“ folgen. Der Geschäftsbereich „Arbeit & Qualifizierung“<br />

verfügt bereits über ein übergreifendes Gewaltschutzkonzept.<br />

Auch wenn sich die Details unterscheiden, ist allen<br />

Konzepten gemein, dass sie für sexuelles Fehlverhalten<br />

sensibilisieren und aufklären. „Wir wollen eine<br />

Sprachfähigkeit bei den Mitarbeitenden herstellen“,<br />

sagt Tobias Nagel. Denn Grenzüberschreitungen anzusprechen<br />

– gerade innerhalb des eigenen Teams –<br />

fällt vielen Menschen schwer. Damit alle Akteurinnen<br />

und Akteure <strong>im</strong> Krisenfall Handlungssicherheit haben,<br />

geben die Konzepte klare Verfahrenspläne vor. Trotzdem<br />

muss jeder Fall individuell betrachtet werden.<br />

„Die Kolleginnen und Kollegen brauchen vor Ort<br />

Sensibilität und Strategien, wie sie mit einer Notsituation<br />

umgehen“, so der Sexualpädagoge. Dafür hat<br />

die <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem die Schutzkonzepte in ihr<br />

digitales Fortbildungsprogramm integriert. So werden<br />

alle Mitarbeitenden regelmäßig zur Thematik geschult<br />

und neue Mitarbeitende müssen sich verpflichtend in<br />

das Schutzkonzept einarbeiten.<br />

Die Konzepte haben das Ziel, die Menschen, die der<br />

<strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem anvertraut sind, bestmöglich<br />

zu schützen. Doch auch unter Mitarbeitenden kann<br />

es zu Fällen sexueller Belästigung kommen. Um diese<br />

Fälle aufzuklären und zu verfolgen, hat die <strong>Diakonie</strong><br />

Stiftung Salem bereits seit Längerem zwei unabhängige<br />

Stellen eingerichtet. Die sogenannte Clearingstelle<br />

ist an „die fam.“ angegliedert. Mitarbeitende können<br />

hier kritische Situationen – auf Wunsch anonym<br />

– schildern, erhalten eine fachliche Einschätzung und<br />

können mögliche weitere Schritte besprechen. Zudem<br />

gibt es eine offizielle Beschwerdestelle in der Fachabteilung<br />

Personal. Diese ist dazu verpflichtet, alle eingehenden<br />

Hinweise auf sexuelle Grenzüberschreitungen<br />

zu prüfen und zu verfolgen. Ziel ist es, allen Mitarbeitenden<br />

ein sicheres Arbeitsumfeld zu bieten, das sexuelle<br />

Belästigung konsequent ahndet.<br />

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