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Diakonie im Blick - Sommer 2023

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ERZIEHUNG & BERATUNG<br />

ERZIEHUNG & BERATUNG<br />

Die Intensivwohngruppe „Kinderburg“ in Rahden wurde <strong>im</strong><br />

Juli 2022 neu eröffnet. Sie bietet ein stationäres Angebot für<br />

sieben Kinder ab sechs 6 Jahren. Aufgenommen werden Kinder, die<br />

traumatische Erfahrungen gemacht haben.<br />

„Kinder, die in einer Intensivwohngruppe leben,<br />

haben einen höheren therapeutischen Betreuungsbedarf,<br />

weil sie vielleicht Gewalterfahrungen machen mussten<br />

oder vernachlässigt wurden.“<br />

Die Kinder leben in der „Kinderburg“ wie in einer Familie zu-<br />

sammen. Sie brauchen dauerhaft ein neues Zuhause, in dem<br />

sie Sicherheit, Orientierung und Geborgenheit finden.<br />

Vorgestellt: die intensivpädagogische Wohngruppe<br />

„Kinderburg“ in Rahden für Kinder ab sechs Jahren<br />

EIN NEUES ZUHAUSE<br />

IN DER ALTEN VILLA<br />

Inmitten von Feldern und Wiesen liegt sie – die „Kinderburg“<br />

in Rahden. Seit Juli 2022 ist in die schöne,<br />

100 Jahre alte Villa eine intensivpädagogische Kinderwohngruppe<br />

eingezogen: Sieben Jungen und Mädchen<br />

ab sechs Jahren, die familiäre Krisensituationen<br />

erlebt haben, sind hier nun zu Hause. Teamleiterin<br />

Julia Großarth und Christina Rommel, pädagogische<br />

Leiterin der Kinderhe<strong>im</strong>at der <strong>Diakonie</strong> Stiftung Salem,<br />

stellen das Angebot vor.<br />

Frau Rommel, was ist eine Intensivwohngruppe?<br />

Kinder, die in einer Intensivwohngruppe leben, haben<br />

einen höheren therapeutischen Betreuungsbedarf,<br />

weil sie vielleicht Gewalterfahrungen machen mussten<br />

oder vernachlässigt wurden. Neben Erzieherinnen<br />

und Erziehern sind auch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />

<strong>im</strong> Team tätig. Oft haben die Wohngruppen<br />

Schwerpunkte in der Traumatherapie oder der tiergestützten<br />

Pädagogik – so, wie es auch in der „Kinderburg“<br />

der Fall ist.<br />

Frau Großarth, warum ist das Angebot entstanden?<br />

Die Jugendämter fragen inzwischen mehr Intensivplätze<br />

für jüngere Kinder nach, die nicht mehr in ihren<br />

Herkunftsfamilien leben können. Sie brauchen dauerhaft<br />

ein neues Zuhause, in dem sie Sicherheit, Orientierung<br />

und Geborgenheit finden. Die Kinder leben in<br />

der Gruppe wie in einer Familie zusammen.<br />

Frau Rommel, wie war der Start in der „Kinderburg“?<br />

Gestartet sind wir mit drei Kindern, die in die neue<br />

Wohngruppe eingezogen sind. Mittlerweile sind auch<br />

die anderen freien Plätze belegt. Mit Julia Großarth<br />

und ihrem Team, zu dem auch eine Hauswirtschaftskraft<br />

gehört, haben wir eine sehr gute Besetzung ge-<br />

funden: Alle haben Freude an der Arbeit, strahlen genau<br />

die Sicherheit aus, welche die Kinder brauchen,<br />

und leisten Großartiges.<br />

Frau Großarth, wie sieht Ihre Arbeit aus?<br />

Wir gestalten ein Zusammenleben mit allem, was dazugehört:<br />

Schulkontakte, Arzt- und Therapiebesuche,<br />

Freizeitgestaltung, gemeinsame Mahlzeiten und vieles<br />

mehr. Das bedeutet Schichtarbeit und einen Job<br />

zwischen großer emotionaler Nähe und professioneller<br />

Distanz. Die Kinder finden bei uns einen Wohlfühlort,<br />

sie haben jeweils ihr eigenes Kinderz<strong>im</strong>mer, es<br />

gibt einen tollen Garten – und natürlich können sie in<br />

den örtlichen Vereinen auch Sport treiben oder in die<br />

„Kinderburg“ ihre Freunde mitbringen.<br />

Frau Rommel, welches Ziel verfolgt die „Kinderburg“?<br />

Wir wollen den Kindern <strong>im</strong> täglichen Leben zeigen,<br />

wie gut gewaltfreies Zusammenleben funktioniert.<br />

Begeht jemand einen Fehler, kann er Verantwortung<br />

übernehmen und dazu stehen. Denn bei uns wird darüber<br />

gesprochen. Doch damit ein nachhaltiges Umdenken<br />

möglich werden kann, ist es wichtig ist, dass<br />

von Anfang an alle Ja sagen zu der neuen Lebensform:<br />

die leiblichen Eltern, gegebenenfalls der Vormund,<br />

die Schule und die Kinder selbst.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Übrigens:<br />

Schon der Name „Kinderburg“ soll den<br />

Kindern signalisieren, dass sie vom Tag<br />

ihres Einzuges an in Sicherheit leben – eine<br />

„Festung“ ist ihr neues Zuhause.<br />

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