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Verantwortung für Europa wahrnehmen - Sachverständigenrat zur ...

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Deutschland in einem global unsicheren Umfeld 63<br />

Bruttoanlageinvestitionen<br />

112. Die Ausrüstungsinvestitionen haben sich in der ersten Jahreshälfte 2011 von ihrem<br />

dramatischen Einbruch im Jahr 2009 weiter erholt, konnten die seit der Krise verzeichneten<br />

Rückgänge bislang aber noch nicht ausgleichen. Trotz des inzwischen gestiegenen Niveaus<br />

befinden sie sich noch immer 8,1 vH unterhalb ihres Höchststands vor der Krise. Die bisherige<br />

Entwicklung war angesichts der steigenden Kapazitätsauslastung zu großen Teilen von<br />

Erweiterungsinvestitionen getragen.<br />

Im Prognosezeitraum sollten die Ausrüstungsinvestitionen zunehmen, dennoch dürften sich<br />

hier sektorale Unterschiede ergeben. Im Bereich der eher exportorientierten Investitionsgüterindustrie<br />

wird sich in der Folge eines sich eintrübenden weltwirtschaftlichen Umfelds aller<br />

Voraussicht nach die Investitionsneigung abschwächen, während konsumnahe Unternehmensbereiche<br />

aufgrund der stärkeren binnenwirtschaftlichen Orientierung künftig zulegen<br />

sollten. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Ausrüstungsinvestitionen im Jahr 2011 um<br />

8,8 vH steigen werden, im Jahr 2012 sollte der Zuwachs jedoch nur noch rund 3,1 vH betragen.<br />

113. Die Bauinvestitionen nahmen bis <strong>zur</strong> Jahresmitte 2011 weiter zu. Dabei war die Entwicklung<br />

im Quartalsverlauf deutlich volatiler als bei anderen Nachfragekomponenten. Gerade<br />

die ungewöhnlich kalte Witterung zum Jahresende 2010 belastete die Bauinvestitionen, der<br />

Einbruch konnte aber im ersten Halbjahr 2011 aufgeholt werden. Ein stabileres Bild gibt dabei<br />

die Betrachtung der verschiedenen Halbjahre, die Schwankungen aufgrund extremer Witterung<br />

tendenziell ausblendet.<br />

Die Wohnungsbauinvestitionen verzeichneten im Jahr 2010 einen kräftigen jahresdurchschnittlichen<br />

Zuwachs von 3,5 vH. Im ersten Halbjahr 2011 betrug die Zuwachsrate gegenüber<br />

dem gleichen Halbjahr des Vorjahres 7,0 vH. Neben der stabilen Beschäftigungssituation<br />

zeichnen sich zwei weitere wesentliche Gründe <strong>für</strong> die positive Entwicklung ab: Diese sind<br />

erstens der anhaltende Trend <strong>zur</strong> energetischen Gebäudesanierung sowie deren im Zuge der<br />

eingeleiteten Energiewende aufgestockte Förderung. Zweitens reagieren die privaten Haushalte<br />

auf die Erfahrungen der Finanzkrise mit Verlusten bei Finanzanlagen, indem sie vermehrt<br />

Realinvestitionen – wie etwa Immobilien – nachfragen.<br />

Gestützt wird die Entwicklung durch die weiterhin im historischen Kontext niedrigen Finanzierungskosten.<br />

Insgesamt ist unter diesen Voraussetzungen mit einer Fortsetzung der positiven<br />

Entwicklung im Prognosezeitraum zu rechnen. Dies signalisierten zuletzt auch die Auftragseingänge<br />

zum Wohnungsbau. So dürften die Wohnungsbauinvestitionen im Gesamtjahr<br />

2011 um 6,5 vH steigen, im Jahr 2012 sollte der Zuwachs noch 2,9 vH betragen.<br />

114. Die Investitionen im Wirtschaftsbau sanken in der Rezession im Jahr 2009 gleichzeitig<br />

mit den Ausrüstungsinvestitionen deutlich. Mit der Belebung der Investitionstätigkeit der<br />

Unternehmen konnten die gewerblichen Bauinvestitionen im Jahr 2010 jedoch wieder zulegen.<br />

In der ersten Jahreshälfte 2011 war ein Zuwachs von 7,6 vH zu verzeichnen. Die verbes-<br />

<strong>Sachverständigenrat</strong> - Jahresgutachten 2011/12

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