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Gesundheits Region Allgäu

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20 Rehaklinik Überruh ANZEIGE<br />

Wenn das Gedächtnis überfordert ist:<br />

dem Gehirn auf die Sprünge helfen<br />

Mentales Aktivierungstraining (MAT) und mentale Relaxation (MRT)<br />

E Jede Stufe zählt: mit Bewegung zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung.<br />

Fotos: Rehaklinik Überruh<br />

Wer kennt das nicht: Man steht in<br />

der Küche und weiß nicht mehr, was<br />

man eigentlich dort holen wollte. Das<br />

darf auch manchmal vorkommen,<br />

umdrehen, Kopf schütteln, lachen<br />

und kurz darauf weiß man es wieder.<br />

Leider ist für manche Menschen dieser<br />

Zustand aber nichts Ungewöhnliches.<br />

Verunsicherung, Zweifel, Ängste<br />

und Depressionen sind die Folge.<br />

Warum kann ich mir nichts mehr merken?<br />

Wo ist meine Konzentration?<br />

Wie soll ich so mithalten? Tröstlich<br />

ist sicherlich, dass wir wieder nach<br />

einer gewissen Zeit der Regeneration<br />

an unsere Leistungen anknüpfen<br />

können. Manchmal reicht aber einfach<br />

die Auszeit nicht aus. Zusätzlich<br />

ist wieder üben angesagt. „Im Rahmen<br />

der Rehabilitation erhalten unsere<br />

PatientInnen die Möglichkeit am<br />

Mentalen Aktivierungstraining (MAT)<br />

teilzunehmen sowie mentale Relaxation<br />

(MRT) zu erlernen. Zwei Methoden,<br />

die gezielt die Grundfunktion<br />

der Hirnleistung trainieren. Anfang<br />

der 80iger Jahre wurden sie an der<br />

Universität Erlangen entwickelt.“, so<br />

Jutta Wydra MAT-Trainerin.<br />

Das Training ist grundsätzlich für alle<br />

geeignet vom Schüler, Berufstätigen<br />

bis Ruheständler und wird seit<br />

2022 sehr erfolgreich bei Post-Covid<br />

PatientInnen eingesetzt. Die Schulung<br />

erfolgt über zwei aufeinander<br />

aufbauenden Seminare mit einwöchiger<br />

Trainingsphase dazwischen.<br />

Wichtig ist tägliches Üben von 5 bis<br />

10 Minuten, um das Konzentrationsvermögen<br />

zu steigern, die Aufmerksamkeit<br />

zu stärken und die Gedächtnisfunktion<br />

zu verbessern. Negativer<br />

Stress und kognitive Leistungsminderung<br />

werden abgebaut. Die nachweisbare<br />

Wirkung zeigt sich ab drei<br />

Minuten Training, eine messbare<br />

Leistungssteigerung nach 14 Tagen.<br />

MAT trainiert gezielt das Arbeitsgedächtnis<br />

(Arbeitsspeicher-Kurzzeitgedächtnis).<br />

Es ist die Zentrale<br />

unserer bewussten Informationsverarbeitung.<br />

Trainiert werden die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit<br />

(IVG)<br />

sie ist eine der Basisgrößen der<br />

geistigen Fitness zusammen mit der<br />

Merkspanne (Basis unseres Konzentrationsvermögens).<br />

Das Gehirn braucht nicht nur Aktivierung,<br />

sondern auch Entspannung,<br />

dafür wurde das Mentale Relaxationstraining<br />

(MRT) entwickelt,<br />

es zielt direkt auf die mentale Entspannung<br />

ab. Es ist leicht erlernbar,<br />

wirkt innerhalb weniger Minuten<br />

und ist fast in jeder Situation einsetzbar.<br />

Bei Post-Covid mit CFS-<br />

ES Symptom (Chronisches Fatigue<br />

Syndrom, Erschöpfungssyndrom)<br />

ist eine kognitive Überforderung<br />

sehr schnell festzustellen.<br />

Das Gehirn produziert Stresshormone<br />

dadurch wird das Denken<br />

blockiert, hier findet sich auch der<br />

Zusammenhang mit den Post-Covid-<br />

Symptomen: Wortfindungsstörungen<br />

und „mentales Aussteigen aus<br />

Gesprächen“. Allein durch die Verminderung<br />

der inneren Anspannung<br />

kann die kognitive Leistung wieder<br />

um 20 bis 25 Prozent gesteigert werden.<br />

MRT baut auf dem Prinzip der<br />

beruhigenden Wirkung durch gleichförmige<br />

Wiederholung von sinnfreien<br />

Doppellauten auf. Hier wird das<br />

Prinzip der Habituation (Gewöhnung,<br />

einfaches Lernen) genutzt.<br />

Unter Voraussetzung der individuellen<br />

Pacing-Strategie (finden der<br />

optimalen und individuellen Balance<br />

zwischen Schonung und Aktivierung)<br />

können die Symptome: Erschöpfung<br />

und eingeschränkte Belastbarkeit,<br />

Konzentrations- und Gedächtnisprobleme,<br />

Wortfindungsstörungen,<br />

Brain-Fog, Schlafstörungen sehr gut<br />

behandelt werden.<br />

Üben Sie spontan mit und nutzen Sie<br />

bei nächster Gelegenheit die Treppe<br />

und nicht den Fahrstuhl. Bewegung<br />

sorgt für die Sauerstoffversorgung,<br />

ausreichend Wasser trinken hält das<br />

Blut dünnflüssig und guter Schlaf<br />

hilft den biochemischer „Schrott“<br />

schnell abzubauen.

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