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Gesundheits Region Allgäu

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Berufsrückkehr<br />

77<br />

bulanten Altenpflege gearbeitet<br />

und jetzt bin ich wieder seit drei<br />

Jahren in der Kinderklinik tätig.<br />

Was gefällt Ihnen besonders<br />

gut an Ihrem Beruf? Welche Momente<br />

sind für Sie besonders<br />

positiv und bestätigt Sie in Ihrer<br />

Berufswahl?<br />

Schwarz: Besonders positiv und<br />

mir besonders wichtig war und ist<br />

der persönliche Kontakt zwischen<br />

dem einzelnen Patienten und mir.<br />

Dabei ist es schön, Patienten für<br />

sich zu gewinnen. Wenn man sich<br />

mit Herz und Seele dem Pflegeberuf<br />

verschrieben hat und man mit<br />

dem Patienten Zeit verbringt, dann<br />

lässt man sich auf den Patienten<br />

ein und baut gleich eine Beziehung<br />

auf. Und was diesen Beruf für mich<br />

so lohnend macht, ist das direkte<br />

Feedback, das du sofort von deinen<br />

Patienten bekommst. Wenn<br />

zum Beispiel ein Krebspatient nach<br />

einem Gespräch tief empfundene<br />

Dankbarkeit zeigt, weil ich es<br />

geschafft habe, ihn aus einer depressiven<br />

Phase rauszuholen, ihm<br />

einfach nur zugehört habe, wenn<br />

ihn etwas belastet hat oder er sich<br />

buchstäblich an meiner Schulter<br />

ausweinen konnte, das gibt mir<br />

sehr viel. Durch sowas wird man in<br />

seiner Persönlichkeit bestätigt und<br />

das stärkt nochmal das Bewusstsein,<br />

genau diesen Beruf ausüben<br />

zu wollen und zu müssen.<br />

Fimpel: An erster Stelle steht natürlich<br />

das Gefühl, das man hat,<br />

wenn man weiß, dass man einem<br />

Menschen wirklich geholfen hat.<br />

Um dem Gegenüber wirklich helfen<br />

zu können, muss man sich in<br />

die Lage eines jeden Patienten<br />

hineinversetzen und ganz speziell<br />

auf dessen Zustand eingehen.<br />

Es wird nie langweilig, jeder Tag<br />

bringt neue Herausforderungen.<br />

Was mich auch immer wieder aufs<br />

Neue bestätigt, ist das Miteinander<br />

mit den Kollegen und das Zusammenspiel<br />

aller Fachrichtungen. Das<br />

gemeinsame Lachen, Lösungen<br />

finden, die gegenseitige Hilfe, der<br />

Zusammenhalt, die Fürsorge und<br />

Achtsamkeit untereinander.<br />

Sie waren kurz- beziehungsweise<br />

längerfristig in einem<br />

anderen Beruf beschäftigt. Was<br />

haben Sie gearbeitet? Wie hat<br />

Ihnen diese andere Tätigkeit gefallen?<br />

Schwarz: Ab 1995 habe ich für<br />

ein Jahr in einem privaten Homecare<br />

Service gearbeitet. Mir hat die<br />

Arbeit da sehr behagt. Die Bedingungen<br />

waren attraktiver und ich<br />

wollte mal was Anderes sehen. Ich<br />

verdiente gut und hatte eine Fünf-<br />

Tage-Woche.<br />

Fimpel: Ich bin in die ambulante Altenpflege<br />

gewechselt, mit vorheriger<br />

Elternzeit. Mir hat da die Vereinbarkeit<br />

mit der Familie durch die<br />

flexibel gestalteten Arbeitszeiten<br />

zugesagt, ich hatte keine Nachtdienste<br />

und mir gefiel, dass ich für<br />

ein anderes Klientel zuständig war.<br />

Was hat Sie zur Rückkehr in Ihren<br />

alten Beruf veranlasst?<br />

Schwarz: Letztendlich hatte ich<br />

dann mehr mit der Organisation<br />

und Akquise zu tun als mit den<br />

Patienten. Ich habe angefangen,<br />

die Vielfalt im Krankenhaus zu<br />

vermissen und wollte unbedingt<br />

wieder zu den Patienten zurück.<br />

Da hatte ich ein zu großes Helfersyndrom.<br />

Die Rahmenbedingungen<br />

haben mich im privaten<br />

Sektor gereizt, doch die Liebe<br />

zum Pflegen von Hilfsbedürftigen<br />

war doch größer. Ich war auch<br />

dauernd allein im Auto unterwegs<br />

und wollte wieder mit einem<br />

Team zusammenarbeiten.<br />

Fimpel: Unter all den Gründen<br />

stach der eine heraus, dass ich<br />

einfach das Arbeiten mit Kindern<br />

liebe.<br />

Welche Momente lassen Sie in<br />

Ihrer Berufswahl zweifeln?<br />

Schwarz: Ich weiß um die Klischees,<br />

die um die Berufe in der<br />

Pflege kursieren: Die Bezahlung<br />

sei schlecht und alles müsse<br />

schnell gehen und darunter würde<br />

die Qualität in der Pflege leiden.<br />

Ich persönlich habe in meinem<br />

Beruf die Klischees nicht<br />

bestätigt gefunden, weder in<br />

puncto Bezahlung noch hinsichtlich<br />

der Arbeitsweise. Im Gegenteil:<br />

Besonders in unserer <strong>Region</strong><br />

schätze ich die Pflege als qualitativ<br />

sehr gut ein.<br />

E Mirjam Schwarz in ihrem Element<br />

Fimpel: Ich bin genau da, wo ich<br />

beruflich sein will, und da bleibt<br />

nicht viel Raum für Zweifel.<br />

Würden Sie sich wieder für einen<br />

Beruf in der Pflege entscheiden?<br />

Schwarz: Ich liebe meinen Beruf<br />

und ich liebe den Umgang mit den<br />

Patienten und würde den Beruf<br />

wieder wählen.<br />

Fimpel: Ja, da ich die Pflege liebe<br />

und liebe, was ich tue.<br />

Foto: Birgitt Stark<br />

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