ASO! Augsburg Süd-Ost - August / September 2023

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Augsch burger
City-Schwäbisch
Kolumne
Von Fritzi Hundekuchen
Hllfe, Hllfe, a Hidds, a Hidds, und bleddslich sollsch
was schreiben fiir Auguschd-Sebbdembr, i bin ja kei
Hellsehr nedda. Dass di iibr d Schdadt ärgrsch, des
scho, weil s uns hald nedd maag, uns, d Leid. Caschdell
d’Occhio, wia mr ja jedds saggd.
N Schaddn braichd mr, in dr Schdadt, und dass uns
saaga, wo s vll z heiß isch – da kommsch n Juudaberg
hooch, und ooba am Mooridsbladds drschlaggd s di.
Dass uns saaga, wo bessr nedd hiigehsch, abr da isch
dem Herrn Gschäffdle sei Gschäffd! Abr vlleichd
vrdeild ja graad dr Herr Gschäffdle Wassrflascha an
d Leid, im Gschäffd und draußa vorm Gschäffd …
Dafiir, dass immr mehr Audoos in d Schdadt komma,
schdelln s (von unsrm Geldle) schee grooße
Aazeigedaafln an d Schdross, wo s dr saaga, wo fiir
dein Karra n schaddigga Bladds zum Barga griggsch
– des isch a Seerviss, da bleibsch dann glei im Audo
hogga und hasches schee kalld. Fiir d Leid ohne
Audo gibbd s keine Daafln … d Leid kenna si ja in
dr Schdadt undr dia Baim im griana Augschburg
aufhaldn. Schee wär s. Bei dr Schdadt sinn s ja um
jeeda Baum froh, den s loos werrn, und dann duun
s dr Nachbflanzunga vrschbrechn, wo in dreißig Jahr
grooß sinn. Blooß kei Schadden! Da fraggsch di, ob
s bei dr Schdadt n Schaddn hamm, und den wolln
s nedd heergeebn.
Da saagn s im Grianambd am Dellefon midd dr
Baumschuule: „Habbd s oo graad so ganz dinne
Schdängele, wo, oo wenn s nedd glei widdr eigehn,
ganz langsam wachsn wia a Gingko, oddr was wia a
Säulele-Baimle, Haubdsach, s machd kein Schaddn
und keine Frichd.“ Und dr Herr Baumschule saggd,
er wissd scho, was bei der Schdadt wolln, so Vrreggerle
hald, abr des koschded eggschdra! Des machd-r
doch scho dreißig Jahr, da isch-r drauf eigschdelld,
und was-r damals vrkoffd hädd, des lebbd gwieß
nimmr, und wenn s bloß weggs-r Bauschdelle isch.
Als Herr Baumschule isch-r gwieß an keim Schaddn
in dr Innaschdadt schuld! Ja, ja, saggds Grianambd,
miir machen Ihne keine Voorwirf. Isch scho rechd,
saggd dr Herr Baumschule, da hädd-r no so Kiefrn-
Baimle, zwoihundrd Schdiggle, dia sinn garrandierd
nach zwei Jahr widdr vrdroggned, dia meegn des
Schdadtgliima nedd, und Bläddr hamm s oo keine,
scho ideaal. Und scho isch d Woch fiir s Grianambd
greddeed; da kennen-se si bessr auf d neie Broschiira
konzendriera, wo s zamm midd m Landwirdebfleegevrband
rausbringa, und da isch-es ginschdig, dass
dr Herr Grianambd oo selbr dr Vorsiddsende vom
Landwirdebfleegevrband isch, da kennd mr si.
Und wass isch jedds midd dene Schaddn? Kenndsch
ja graad meina, des Raadhaus isch a Braadhaus; aabr
mir wolln keine Geggele im Feegefeir sei, weisch.
Augschburger City-Schwäbisch (38)
N SCHADDN BRAICHDN MR. Da ist es, das rätselhafte
Etwas, das MR. Was ist daran so besonders, einen
Schatten bräuchten wir halt. HAMM-MR-S BALD?
Haben wir s bald? DA DUUN MR WAS FIIR S GLIIMA.
ABR KOMM-MR NEDD A SOO! Ein ganz anderes MR,
nämlich ein „mir“, plötzlich ein Dativ, wie er sich gewaschen
hat, so sollst du mir nicht kommen. DES KOMMD
MR SCHBAANISCH VOR.
Es wird aber noch viel bunter. MR DUUD WAS FIIR S GLII-
MA. Kein „wir“, kein „mir“. Wir sind schon oben gerade so
vorbeigeschrammt, da hätte es auch schon besser geheißen:
N SCHADDN BRAICHD MR. Wie war das mit dem viel
zu heißen Platz: …DASS MR DA NEDD GRAAD HIIGEHN
– also die Bedeutung von „wir“. Aber fast mit derselben
Bedeutung: … DASS MR DA NEDD GRAAD HIIGEHD. Im
Hochdeutschen stünde für das MR ein „man“. Es gibt also
eine dritte Bedeutung von MR. Weitere Beispiele: MR
KOMMD NEDD MIDD DREGGADE HÄND AN DISCH. MR
MUSS AN SI ARBADDN. WEMM-MR SI DES SOO DENGD!
DES KAMM-MR NEDD GWIEß WISSEN. Man nehme 2
Löffel Zucker – DES MACHD MR HEID NIMMR SOO – MR
NIMMD N RIABLESIIRUBB! – DAA, S DUURAMICHELE; MR
KAA-S SCHO RAUSSCHBIZZLN SEHN!
Mir schwirrt der Kopf. Gestandene Germanisten möchten
mir doch bitte dieses MR = „man“ erklären. Hauptsache,
wir sind keine gebratenen Geggele / MR SINN KEINE
BRAADENE GEGGELE! Oder: MR ISCH JA KEI BRAADNS
GEGGELE … ABR GRUBBFD WERR-MR ALLAWEIL!