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Das Stadtgespräch Ausgabe September 2023 auf Mein Rheda-Wiedenbrück

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Buchtis<br />

haft an, denn der Arm der lienischen Mafia reicht auch<br />

ita-<br />

bis zur Westküste. Und keiner<br />

der Mafiosi der Moretti-Familie<br />

hat vergessen, und schon gar<br />

nicht vergeben, was Danny ihnen<br />

zugefügt hat. Der hat nun<br />

weder Geld noch Macht, dafür<br />

ein Baby, um das er sich allein<br />

kümmern muss. Doch Danny<br />

ist ein Kämpfer. Er schafft sich<br />

ein neues Leben unter falschem<br />

Namen und bleibt möglichst<br />

un<strong>auf</strong>fällig. <strong>Das</strong> mit der Un<strong>auf</strong>fälligkeit<br />

klappt aber nicht<br />

so ganz, als zwei seiner ehemaligen<br />

Leute anfangen, Schutzgelder<br />

bei Hollywood-Produktionen<br />

einzutreiben. Danny<br />

schaltet sich ein. Ironischer<br />

Weise steht er alsbald sich<br />

selbst gegenüber. Genauer gesagt<br />

dem Schauspieler, der ihn<br />

mimt, denn der Drogenkrieg<br />

an der Ostküste wird als Action-Drama<br />

verfilmt. Und die<br />

Filmdiva Diane spielt Dannys<br />

verstorbene Frau. Er ist unmit-<br />

Grethe Bøe<br />

»Puls der Arktis«<br />

Nördlich des Polarkreises sind<br />

die Lebensbedingungen extrem.<br />

<strong>Das</strong> Klima mit rau zu<br />

beschreiben, ist noch zurückhaltend<br />

ausgedrückt. Zwanzig<br />

Grad unter Null und kälter sind<br />

im Winter normal. Ebenfalls<br />

normal ist, dass es im Winter<br />

mehr als zwei Monate lang<br />

nicht hell wird. Im Sommer<br />

geht die Sonne dann mehr als<br />

zwei Monate lang nicht unter,<br />

was auch seltsam ist, wenn<br />

man nicht daran gewöhnt ist.<br />

Auch die Landschaft ist zwar<br />

wirklich atemberaubend schön,<br />

aber keineswegs lieblich. Seit<br />

tausenden von Jahren lebt das<br />

indigene Volk der Samen, die<br />

man früher Lappen nannte, in<br />

diesem unwirtlichen Gebiet,<br />

das sich über die Landesgrenzen<br />

von Norwegen, Schweden,<br />

Finnland und Russland erstreckt.<br />

Man könnte meinen, in einem<br />

so riesigen Gebiet mit so<br />

wenigen Einwohnern spielt die<br />

große Politik keine Rolle. Doch<br />

weit gefehlt, denn im Hohen<br />

Norden grenzt eben Russland<br />

an den NATO-Staat Norwegen<br />

und den seit April <strong>2023</strong> neuen<br />

NATO-Staat Finnland. Letzteres<br />

konnte die norwegische<br />

Autorin Grethe Bøe 2021, als<br />

sie ihren Roman schrieb, noch<br />

nicht wissen. Dennoch war ihr<br />

die brisante Lage durchaus bewusst,<br />

spielt ihr Debütroman<br />

doch vor dem Hintergrund einer<br />

NATO-Übung an der russischen<br />

Grenze. Ihre Heldin ist<br />

Ylva Nordahl, die Pilotin eines<br />

Kampfjets der norwegischen<br />

Luftwaffe ist. Ylva ist sehr engagiert<br />

und kompetent, aber jung<br />

und entsprechend unerfahren.<br />

So begrüßt sie die Möglichkeit,<br />

mit John Evans, einer Fliegerle-<br />

gende aus den USA, ins Manöver<br />

starten zu dürfen. Doch der<br />

Übungsflug gerät unerklärlicher<br />

Weise außer Kontrolle. Die Maschine<br />

stürzt ab, kurz nachdem<br />

sich die beiden Piloten mit dem<br />

Schleudersitz retten konnten.<br />

Doch das eigentliche Problem<br />

beginnt erst dann, denn<br />

der Amerikaner und die junge<br />

Norwegerin müssen die Weiten<br />

der russischen Tundra mitten<br />

im Winter durchqueren, um<br />

zur norwegischen Grenze und<br />

damit in Sicherheit zu gelangen.<br />

Da hilft die Erfahrung des<br />

Jet-Piloten dann recht wenig,<br />

zumal der sich noch bei der<br />

unsanften Fallschirmlandung<br />

verletzt hat. Doch Ylva hat<br />

samische Wurzeln, sie kennt<br />

sich in der Arktis aus. Und nur<br />

durch sie haben die beiden eine<br />

Chance, sowohl den berüchtigten<br />

russischen Spezialkräften<br />

als auch dem polaren Winter<br />

zu entkommen. Nach der<br />

Lektüre von »Puls der Arktis«<br />

wundert es dann wenig, wenn<br />

man erfährt, dass Grethe Bøe<br />

selbst samische Wurzeln hat.<br />

Ihr Thriller ist einerseits<br />

durch Spannung und Acti-<br />

on geprägt, andrerseits aber<br />

auch durch eine tiefe Einsicht<br />

in das Leben und Denken n der<br />

Menschen im Hohen Norden.<br />

Es ist ein echter Gewinn, dass<br />

die Dokumentarfilmerin Grethe<br />

Bøe nach zwanzig Jahren das<br />

Genre gewechselt und ihren bütroman verfasst hat. Bleibt<br />

zu hoffen, dass weitere Thriller<br />

folgen werden. Erschienen n als<br />

Taschenbuch bei Heyne, 414<br />

Seiten, 11<br />

De-<br />

Euro.<br />

Don Winslow<br />

»City of Dreams«<br />

Don Winslow feierte sein Debüt<br />

schon vor dreißig Jahren<br />

und steht seitdem für sauber<br />

recherchierte, spannungsgeladene<br />

Thriller. Zum regelrechten<br />

Spezialisten für den mexikanischen<br />

Drogenhandel wurde er<br />

durch die jahrelange Recherche<br />

für seine Bestseller »Tage der<br />

Toten« von 2005, »<strong>Das</strong> Kartell«<br />

von 2015 sowie »Jahre des Jägers«<br />

von 2019, die in dutzende<br />

Sprachen übersetzt wurden.<br />

Zuletzt erschien von ihm »City<br />

on Fire« über den Kampf rivalisierender<br />

Banden mit irischen<br />

oder italienischen Wurzeln an<br />

der Ostküste der USA, wo der<br />

Autor übrigens <strong>auf</strong>gewachsen<br />

ist. Mittlerweile lebt er in San<br />

Diego, Kalifornien, wohin es<br />

Danny, einen der Helden aus<br />

»City on Fire« verschlagen hat.<br />

»City of Dreams« handelt nun<br />

davon, wie die Geschichte, die<br />

man nicht unbedingt schon<br />

kennen muss, im Traumland<br />

Kalifornien weitergeht.<br />

Nun, das lässt sich für Dan-<br />

ny erst einmal nicht so traum-<br />

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40 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>

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