akzent Magazin Oktober '23 BO
akzent - Das Grösste Lifestyle- & Veranstaltungsmagazin vom Bodensee bis Oberschwaben - www.akzent-magazin.com
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14 TITEL<br />
sen wurden. In vielen Familien gab es<br />
samstags Suppenfleisch, sonntags Braten<br />
und das war es meist auch schon.<br />
Fleisch war etwas Besonderes. Ein Luxus.<br />
Heute scheiden sich die Geister<br />
und die Ernährungsweisen. Aber was<br />
ist richtig, was ist falsch? „Die Entscheidung<br />
über die eigene Ernährung<br />
muss jeder für sich selbst treffen. Ich<br />
halte eine ausgewogene Ernährung<br />
für wichtig. Wir Menschen sind evolutionsbedingt<br />
Allesesser und erhalten<br />
aus dem Fleisch viele Nährstoffe – gerade<br />
auch im Wachstum“, sagt Katharina<br />
Müller. Den Ersatzprodukten für<br />
Fleisch und Wurst, die die Lebensmittelindustrie<br />
auf den Markt bringt, stehe<br />
sie kritisch gegenüber. Die Inhaltsliste<br />
sei sehr lang. Für Soja etwa, das<br />
um die halbe Welt transportiert werde<br />
und für dessen Anbau Wälder abgeholzt<br />
werden, sei die Ökobilanz sicher<br />
nicht besser als für ein gutes<br />
Stück Fleisch von hier. „Beim Fleischkonsum<br />
kommt es darauf an, welches<br />
Fleisch ich kaufe und wie oft. Das ist<br />
der Unterschied, auf den es ankommt.“<br />
Und genau deshalb ist es wichtig, dass<br />
es Betriebe wie die Bodenseemetzgerei<br />
Otto Müller gibt, die sich diesem Unterschied<br />
verschrieben haben.<br />
Die Region stärken<br />
Ein weiterer Aspekt: „Ich finde es wichtig,<br />
dass wir die Landwirtschaft in der<br />
Region erhalten“, sagt Katharina Müller.<br />
Es seien bereits erschreckend viele<br />
Höfe verschwunden, was keine positive<br />
Entwicklung sei. „Deshalb ist es eine<br />
wichtige Aufgabe, die kleinen Mischbetriebe,<br />
die ein bisschen Ackerbau be-<br />
JUBILÄUMSFEST<br />
Am Samstag, 14. <strong>Oktober</strong> von 10 bis 18 Uhr feiert die<br />
Bodenseemetzgerei Otto Müller Jubiläumsfest auf<br />
dem Augustinerplatz. Mit gläserner Wurstmanufaktur<br />
und anschließendem Genuss, Produktverkostungen,<br />
guten Gesprächen und Kinderprogramm.<br />
treiben, Obst anbauen, Tiere halten, ihr<br />
hofeigenes Futter herstellen und dazu<br />
vielleicht noch Urlaub auf dem Bauernhof<br />
anbieten, zu stärken.“ Das sei<br />
gelebte Regionalität. Für sie sei schon<br />
früh, als junge Frau mit etwa 19 Jahren,<br />
klar gewesen, dass sie die Unternehmensnachfolge<br />
antreten würde.<br />
Dabei habe tatsächlich bereits der<br />
Wunsch, die regionale Landwirtschaft<br />
zu stärken und zu erhalten, eine entscheidende<br />
Rolle gespielt. Sie studierte<br />
Betriebswirtschaft und stieg 1995<br />
ins Unternehmen ein. Ihre Schwester<br />
Sonja folgte nach ihrem Betriebswirtschaftsstudium.<br />
Gemeinsam führen sie<br />
das Familienunternehmen, denn: „Wir<br />
finden es wichtig, dass inhabergeführte,<br />
handwerklich produzierende Lebensmittelbetriebe<br />
wie der unsere am<br />
Markt bestehen bleiben.“<br />
Gut beraten und bedient<br />
Das Allerwichtigste jedoch sind die<br />
© Otto Müller<br />
Mitarbeitenden, „die unsere Produkte<br />
herstellen, sie im Verkauf ins Rampenlicht<br />
stellen, unsere Kundinnen<br />
und Kunden mit Freundlichkeit und<br />
Kompetenz beraten und bedienen.<br />
Das unterscheidet uns offensichtlich<br />
von den anonymen Produkten aus der<br />
Lebensmittelindustrie“, betont die Geschäftsführerin.<br />
Die Bodenseemetzgerei<br />
Otto Müller beschäftigt mehr<br />
als hundert Mitarbeitende, verzeichnet<br />
kaum Fluktuation und ist beliebter<br />
Ausbildungsbetrieb in der Produktion,<br />
im Verkauf und im kaufmännischen<br />
Bereich. Im aktuellen Ausbildungsjahr<br />
haben vier Auszubildende<br />
ihren Berufsweg bei Otto Müller ge-