akzent Magazin Oktober '23 BO
akzent - Das Grösste Lifestyle- & Veranstaltungsmagazin vom Bodensee bis Oberschwaben - www.akzent-magazin.com
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66 Kultur | Bühne<br />
SchauSpieler und<br />
Bildender Künstler<br />
Der Schweizer Schauspieler Stefan Kurt glänzt in vielen facettenreichen Rollen auf großen<br />
Bühnen, im Film sowie im Kino. Ab 1. <strong>Oktober</strong> gilt es, eine andere künstlerische Seite<br />
von ihm zu entdecken. 40 seiner eindrucksvollen Werke sind im Münster Allerheiligen<br />
in Schaffhausen im Rahmen der Jubiläumsausgabe des Rheinfall Festivals zu sehen.<br />
von Kai GeiGer<br />
<strong>akzent</strong>: Man kennt Sie als Schauspieler<br />
aus Filmen wie „Der Schatten-<br />
und wo finden Sie Ihre Ideen und Mo-<br />
<strong>akzent</strong>: Was inspiriert Sie zur Kunst<br />
mann“, „Gegen Ende der Nacht“ oder tive?<br />
auch als „Pettersson“ in den Pettersson<br />
und Findus-Filmen, aber weniger Spielfreude sind Triebfedern. Die Na-<br />
Stefan Kurt: Meine Neugierde und<br />
als Bildenden Künstler. Wie kamen tur, Wasser, Feuer, Himmel. Erde. Es<br />
Sie zur Kunst?<br />
ist ja alles schon da! Ich habe es nur<br />
Stefan Kurt: Die Kunst kam zu mir! nicht gesehen. All diese wunderbaren<br />
Sie ist für mich ein zutiefst menschliches<br />
Bedürfnis, die Welt und unser warten nur darauf, von mir entdeckt<br />
Strukturen, Farben und Formen. Sie<br />
Dasein zu reflektieren, zu beschreiben,<br />
zu hinterfragen und zu begrei-<br />
zu werden!<br />
fen. Kunst hilft uns, zu sehen, zu hören<br />
und zu begreifen, dass wir ein Be-<br />
Werke zum Thema „Natur.Poesie“. Was<br />
<strong>akzent</strong>: In Schaffhausen zeigen Sie<br />
wusstsein haben. Und sie zeigt uns, muss man sich darunter vorstellen?<br />
wie unermesslich groß und vielfältig Stefan Kurt: Ausgangsmaterial vieler<br />
Motive sind natürliche Elemente<br />
dieses Bewusstsein ist.<br />
Figuration 2, Art Print, A3 , 2016 © Stefan Kurt<br />
Figuration 3, Art Print, A3, 2016 © Stefan Kurt<br />
wie Wasser oder organische Materialien<br />
wie Blätter. Ich lasse diese<br />
Elemente miteinander kommunizieren:<br />
vermischen, ineinanderlaufen,<br />
trocknen oder pressen.<br />
Die Natur „malt“ diese Bilder<br />
und ich halte diese Prozesse<br />
mit der Kamera fest. Das ist für<br />
mich Poesie.<br />
<strong>akzent</strong>: Erstmals arbeiten<br />
Sie mit dem „Rheinfallverzauberer“<br />
Beat Toniolo zusammen,<br />
dessen Antrieb<br />
und Credo das genreübergreifende<br />
Arbeiten ist. Wie<br />
kam es zur Zusammenarbeit<br />
und der Idee, Ihren<br />
Bildern eine Sound-Klanginstallation<br />
gegenüberzustellen?<br />
Stefan Kurt: Christian Schmitt,<br />
ein begnadeter Organist, erzählte<br />
mir das erste Mal von Beat<br />
und sagte, ich müsse ihn unbedingt<br />
kennenlernen. Der Kontakt<br />
kam zustande und wir merkten sehr<br />
schnell, dass wir gut miteinander<br />
auskommen. Zuerst war nur eine Lesung<br />
geplant. Aber als Beat auf meiner<br />
Website meine Arbeiten sah, sagte<br />
er, wir müssten da unbedingt auch<br />
eine Ausstellung machen. Und da ich<br />
selbst gerne Bilder und Töne mische,<br />
lag es auf der Hand, dieser „Natur.Poesie“<br />
zusammen mit den zwei wunderbaren<br />
Klangkünstler*innen Janin<br />
Kuhnla & Marian Joel Küster einen<br />
Klang zu geben.<br />
© Joachim Gern