akzent Magazin Oktober '23 BO
akzent - Das Grösste Lifestyle- & Veranstaltungsmagazin vom Bodensee bis Oberschwaben - www.akzent-magazin.com
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Die<br />
Verlorene<br />
Freizeit<br />
39<br />
Die junge Näherin Frieda Keller, gespielt von Julia Buchmann<br />
Kaltblütige Mörderin mit unsittlichem<br />
Lebenswandel oder Opfer von Vergewaltigung?<br />
Im Jahr 1904 erschüttert<br />
der Fall Frieda Keller die Schweiz.<br />
Die 24-jährige Thurgauerin hat ihren<br />
fünfjährigen Sohn Ernstli aus Verzweiflung<br />
getötet und im sankt-gallischen<br />
Hagenbuchwald verscharrt.<br />
Ernstlis Vater ist der Wirt Carl Zimmerli,<br />
der die junge Frau wiederholt<br />
vergewaltigt hatte. Kurz darauf wird<br />
die Leiche gefunden und identifiziert,<br />
Frieda Keller wird als Kindsmörderin<br />
angeklagt. Nicht nur die Behörden<br />
und die eigene Familie, auch das<br />
frauenfeindliche Gesetz richtet sich<br />
gegen sie. Sie müsse die Folgen ihrer<br />
Unsittlichkeit selbst tragen, ihr Vergewaltiger<br />
wird nicht zur Rechenschaft<br />
gezogen. Trotz heftiger Proteste<br />
aus der Bevölkerung wird Frieda<br />
Keller am Ende eines öffentlichen<br />
Prozesses im St. Galler Großratssaal<br />
zuerst zum Tode verurteilt und in Folge<br />
mit lebenslanger Zuchthausstrafe<br />
in Einzelhaft „begnadigt“. Nach 15<br />
Jahren kommt sie frei, schlägt sich<br />
als Zimmermädchen durch und stirbt<br />
verarmt und psychisch gebrochen<br />
1942 in der Irrenanstalt Münsterlingen.<br />
Die Verfilmung von „Friedas Fall<br />
(aka die Verlorene)“ stand schon länger<br />
fest, nun haben die Dreharbeiten<br />
in St. Gallen und Umgebung begonnen.<br />
Vorlage ist der Roman „Die Verlorene“<br />
von Michèle Minelli, erschienen<br />
2015 im Aufbau Verlag.<br />
www.condorfilms.com/de/film/<br />
die-verlorene<br />
© Rosa Zimmermann<br />
Kurzfilme unD Kultfilme<br />
Anzeige<br />
© Grandfilm<br />
Auf der Adamant<br />
Die Blätter verfärben sich und der See wird<br />
zu kalt zum Reinspringen – genau die richtige<br />
Zeit für gemütliche Abende im Zebra Kino!<br />
Neben herausragenden Spielfilmen präsentiert<br />
das Festival kurz.film.spiele vom 27. bis<br />
29. <strong>Oktober</strong> herausragende Kurzfilme. Erstmals<br />
bietet der regionale Wettbewerb „Kurz<br />
vom See“ Filmschaffenden aus dem Bodenseeraum<br />
eine Bühne.<br />
Weiteres Herbst-Highlight ist Nicolas Philiberts<br />
Dokumentation „Auf der Adamant“, die<br />
auf der Berlinale den goldenen Bären gewann.<br />
Das Schiff Adamant liegt in Paris an der Seine<br />
vor Anker und ist eine Tagesklinik für Erwachsene<br />
mit psychischen Störungen. Philiberts<br />
Porträt der Adamant fühlt mit, beobachtet<br />
scharfsinnig und macht Hoffnung. Das Zebra<br />
Kino und das Weitwinkel Kino in Singen<br />
zeigen den Film in Kooperation mit dem Zentrum<br />
für Psychiatrie (ZfP) Reichenau. Bei zwei<br />
Vorstellungen wird es eine Einführung und<br />
ein Filmgespräch geben.<br />
05.10., 18.30 Uhr | Auf der Adamant<br />
& Filmgespräch<br />
08.10., 18 Uhr | Auf der Adamant<br />
27.–29.10. | kurz.film.spiele<br />
Zebra Kino<br />
Joseph-Belli-Weg 5<br />
D-78467 Konstanz<br />
www.zebra-kino.de<br />
04.10., 19 Uhr | Auf der Adamant & Filmgespräch<br />
10.10., 20 Uhr | Auf der Adamant<br />
Weitwinkel – kommunales Kino Singen e. V.<br />
Mühlenstraße 13<br />
D-78224 Singen<br />
www.diegems.de