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pfalz-magazin Okt-Nov 2023

Neu! Alles erfahren, wenn es um Wein, Kulinarik, Genuss, Kultur und Gesundheit geht! Fünfmal jährlich. Hier die neueste Herbst-Ausgabe Okt-Nov 2023

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Wein<br />

Huxelrebe<br />

Wie lange gibt es diese Rebe noch?<br />

Was ist los mit der Huxelrebe? Im trockenen Weinzeitalter scheint diese edelsüße Rebsorte immer mehr in Vergessenheit zu geraten.<br />

Die rückläufigen Anbauflächen und das Verschwinden aus den Portfolios vieler Winzer der Süd<strong>pfalz</strong> sprechen da eine eindeutige<br />

Sprache. Ist sie bald nur noch ein seltenes Nischenprodukt?<br />

W<br />

inzer Andreas Diehl (AD) aus Edesheim, der mit seiner<br />

2011er Huxelrebe Spätlese bei MUNDUS VINI mit<br />

„Gold“ ausgezeichnet wurde, stand Marco Rieder (MR)<br />

vom Pfalz-Magazin Rede und Antwort.<br />

MR: Herr Diehl, die Huxelrebe gilt in der Südpfälzer Weinlandschaft<br />

mittlerweile als „Exot“, warum bauen Sie diese Rebsorte<br />

eigentlich noch an?<br />

AD: Gerade deshalb, weil sie mittlerweile ein Exot ist. Abgesehen<br />

davon passt sie in unsere traditionelle, <strong>pfalz</strong>typische<br />

Rebsortenstruktur. Für Süß- bzw. Dessertweine ist diese Rebe<br />

nämlich nach wie vor hervorragend geeignet.<br />

MR: Warum wird diese Sorte denn dann in der Süd<strong>pfalz</strong> immer<br />

weniger angebaut? Die Anbaufläche hat ja in den letzten 20 Jahren<br />

stark abgenommen.<br />

AD: Da die Nachfrage nach trockenen Weinen in den letzten<br />

Jahren sehr stark zugenommen hat, wurde die edelsüße Huxelrebe<br />

in den Hintergrund gedrängt und genießt heute eher einen<br />

Liebhaberstatus. Den jedoch völlig zu Recht!<br />

MR: Gehen wir mal auf die Rebsorte an sich etwas genauer ein.<br />

Worin liegen denn Ihrer Meinung nach die Stärken und Schwächen<br />

der Huxelrebe?<br />

AD: Nun, positiv zu erwähnen ist zunächst einmal ihre frühe<br />

Reife. Dadurch erreicht sie ein hohes Mostgewicht (Oechslegrad)<br />

in gesundem Zustand. Und das zu einem frühen Zeitpunkt der<br />

Weinlese. Die daraus resultierenden Süßweine weisen eine tolle<br />

Frucht auf. Eigentlich absurd, aber ihr hoher Ertrag, wegen dem<br />

sie ja damals unter anderem auch gezüchtet wurde, ist heute ihre<br />

größte Schwäche. Mit ihr lassen sich quasi keine tiefgründigen<br />

Weine erzeugen. Und wer mag schon dünn schmeckende Weißweine?<br />

Daneben ist ihre Anfälligkeit gegen Botrytis und Essigfäule<br />

ein großes Manko.<br />

Fotos: ©DWI<br />

Foto: Die Huxelrebe<br />

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