bayern Metall 11/ 2023
Um Metallgestaltung, Material und Design geht es u.a. in dieser Ausgabe. Gestalterische Projekte begeistern ganze Schulklassen, hier die SchülerInnen vom Gymnasium Geretsried. Das sind Einblicke in das Metallhandwerk, die in Erinnerung bleiben. Zudem stehen die Landesgewinner der Guten Form 2023 fest. Wir gratulieren und drücken die Daumen für den Bundessieg! Dazu gibt es wieder viele Neuentwicklungen und Messen. Natürlich darf der Blick in unser Innungsleben nicht fehlen!
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fälschlicherweise durch Auffräsen mit
dem Dremel und dem Hufmesser verbreitert
worden war.
Bei der Untersuchung der linken Vordergliedmaße
konnte eine geringgradige
Pulsation der Mittelfußarterie und
eine vermehrte Wärmebildung im Bereich
der Krone und der Hornkapsel
festgestellt werden. Das Pferd präsentierte
sich in boden- und zehenenger
Stellung (Abb. 1). Bei Betrachten
des zu flachen Hufs mit untergeschobenen
Trachten fiel eine sich vom eingerissenen
Kronsaum (Abb. 2) bis
zum Tragrand erstreckende Zusammenhangstrennung
der Hornkapsel
von etwa 1 cm Breite auf, wobei der
Blick auf die Lederhaut teilweise frei
lag. Aus dem Spalt tropfte nach dem
Vortraben ein blutig-seröses Wundsekret
(Abb. 3). Der Druck und das Beklopfen
mittels Hufuntersuchungszange
führten zu einer Abwehrreaktion.
Das Pferd war im Schritt nicht, im Trab
deutlich stützbeinlahm und zeigte auf
dem Innenbogen einen deutlichen
Wendeschmerz.
Schnell wurde klar, dass hier eine gute
Zusammenarbeit zwischen Tierarzt
und Hufschmied gefragt war.
Diagnose und Therapie
Boden- und zehenenge Fehlstellung
sowie durchdringender, blutender
Hornspalt mit Verletzung des Kronsaums.
Die initiale Therapie durch die
Tierärztin bestand aus der Entfernung
des zu kurzen und engen Eisens (Abb.
2–4), der Reinigung der Sohlenpartie
und dem Anbringen eines Angusshufverbandes.
Außerdem erhielt das
Pferd einen Entzündungshemmer und
wurde in Boxen- bzw. Paddockruhe
gestellt. Bei der Nachkontrolle war
kein Sekret mehr abgängig (Abb. 5)
und das Pferd ging nicht mehr lahm.
Weiterführende Therapiemaßnahmen
durch den Hufbeschlagschmied
Dem hinzugezogenen Hufbeschlagschmied
fiel bei Adspektion der Hornkapsel
auf, dass die mediale Seitenwand
des linken Vorderhufs ca. 1,8 cm
höher war als die laterale. Er entfernte
zunächst das lose Zerfallshorn im
Strahl- und Eckstrebenbereich und
kürzte die Zehe und Trachtenbereich
unter Beachtung des Fesselstands
vorsichtig ein. Auch der Tragrandbereich
um den Hornspalt, der sauber
ausgeschnitten und damit etwas verbreitert
wurde, wurde durch das Anbringen
einer großzügigen Schwebe,
welche sich fast über den gesamten
äußeren Tragrand erstreckte (Abb. 6),
eingekürzt. Hiernach wurde ein bodenweit
gerändertes Heart-Bar-Stahleisen
mit Zehenaufzug und starker Zehenrichtung,
verbreiterten und ausreichend
langen Schenkeln, angepasst.
Abb. 5:
Zustand nach vier
Tagen Angussverband.
Der
Defekt scheint
trocken und die
Wunde insgesamt
kleiner.
Abb. 6:
Sauber nachgeschnittener
Hornspalt und
großzügig
angebrachte
Schwebe über
dem Stahleisen
mit Widiastiften
im Schenkelbereich.
Abb. 7:
Blick auf das
Heart-Bar-Eisen
an aufgehobenem
Huf vorn
links.
Abb. 8:
Blick von vorn
nach Anbringen
des neuen
Beschlags. Auch
hier deutlich
sichtbar die
fehlerhafte
Stellung der
Vordergliedmaßen:
bodeneng/
zeheneng.
(Fotos:
Tina Walter,
Würzburg)
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