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bayern Metall 11/ 2023

Um Metallgestaltung, Material und Design geht es u.a. in dieser Ausgabe. Gestalterische Projekte begeistern ganze Schulklassen, hier die SchülerInnen vom Gymnasium Geretsried. Das sind Einblicke in das Metallhandwerk, die in Erinnerung bleiben. Zudem stehen die Landesgewinner der Guten Form 2023 fest. Wir gratulieren und drücken die Daumen für den Bundessieg! Dazu gibt es wieder viele Neuentwicklungen und Messen. Natürlich darf der Blick in unser Innungsleben nicht fehlen!

Um Metallgestaltung, Material und Design geht es u.a. in dieser Ausgabe. Gestalterische Projekte begeistern ganze Schulklassen, hier die SchülerInnen vom Gymnasium Geretsried. Das sind Einblicke in das Metallhandwerk, die in Erinnerung bleiben. Zudem stehen die Landesgewinner der Guten Form 2023 fest. Wir gratulieren und drücken die Daumen für den Bundessieg! Dazu gibt es wieder viele Neuentwicklungen und Messen. Natürlich darf der Blick in unser Innungsleben nicht fehlen!

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Tim Hohaus fertigte einen „Stummen

Diener“ als Konstruktion aus Flachund

Rundstählen und einer goldfarbenen

Blechscheibe. In der Form beschreiben

die Profile das Skelett eines

auf dem Kopf stehenden Halbkegels.

Flachstähle stehen in der Achse und

sind auf der Mantelfläche im Winkel

von 45° angeordnet. Rundstähle zeichnen

den Umfang der Halbkegelbasis.

Ein Schiebemechanismus nach oben

und unten an der Achse, der über Gelenke

mit den seitlichen Stäben verbunden

ist, ermöglicht ein Ausklappen

der Stäbe. Damit können diese mit ihren

oben angebrachten Bogensegmenten

als Aufhängung für Kleidungsstücke

benutzt werden. Somit wird die

Möglichkeit der Hängung vervielfältigt.

Mit wenigen Mitteln, die einer durchdachten

Funktion folgen, gelingt es

Tim Hohaus zu überzeugen und erobert

den dritten Platz.

Der zweite Platz wurde Severin Lex

zugesprochen. Er setzt sich mit dem

Thema Schlüsselkasten in eher klassischer

Form auseinander. Der Grundkörper

aus brüniertem Stahlblech stellt

einen einfachen Quader dar, der mit

seiner perfekten Oberfläche beeindruckt.

Die Schlichtheit der Front wird

durch einfache Striche, kleine Kipphebel

aus Messing, betont und zugleich

durch die farbliche Kontrastierung in

eine Spannung versetzt. Fünf kleine

Streifen symmetrisch horizontal im

oberen Bereich harmonisch angeordnet

erzeugen eine anziehende Wirkung.

Durch Antippen der Hebel klappen

diese nach vorne und ermöglichen

die Aufhängung von Schlüsseln oder

anderer an einem Ring befestigten Gegenstände.

Die Vorderfront lässt sich

öffnen und gibt den Innenraum frei, in

dem sich die Ablage für diverse Utensilien

befindet.

Als Sieger in der Konstruktionstechnik

setzte sich bei der Jury die Arbeit von

Franz Sturm durch. Im ersten Blick erscheint

die Ausführung als nicht besonders

eindrucksvoll. Ein Blechkasten

horizontal auf halber Höhe geteilt,

oben eine Ablage und unten eine

Schublade. Hinten eine Holzplatte zum

Aufhängen an der Wand und einige Zusatzfunktionen.

Bei genauerem Hinsehen

entdeckt man aber in den Details

die formalen, gestalterischen Überlegungen.

Der Kasten ist nicht einfach

eine Schuhschachtel, sondern seine

Ecken sind in einem ansprechenden

Radius gebogen. Ebenso die Ecken

der Schublade. Der gleiche Radius tritt

wieder an den Ecken der Rückwand

auf. Und selbst bei dem Griff der

Schublade hat Franz Sturm an diesen

kleinen gestalterischen Trick gedacht

und die Rundung wiederholt. Noch

einmal greift er dieses Motiv auf, indem

er die vier Haken zum Aufhängen der

Schlüssel nicht scharfkantig biegt,

sondern sich wieder an die Rundung

hält. Damit erzeugt er eine angenehme,

bewegte, dynamische Form, an

der sich das Auge nicht bricht oder aneckt,

sondern ruhig den Bewegungen

folgt. Die kontrastierende Kombination

aus poliertem Stahl und Holz entspricht

durchaus unserer Zeit und erinnert

trotzdem auch an vergangene

Formauffassungen. Und dieser „Retro-

Stil“ ist eine Erscheinung, die gerade

unsere Zeit prägt. Andererseits ist die

Ladestation für das Smartphone ganz

jetztzeitig.

Die hohe Qualität, die Intensität sich

mit Gestaltung auseinander zu setzen

und der Mut eigene Wege zu gehen,

wie sie diese drei ausgezeichneten

Arbeiten in der Fachgruppe der Konstruktionstechnik

bereits zeigen, wird

erwartungsgemäß natürlich bei den

Metallgestaltern bestätigt. Wie im

1 2 3

2. Platz, Severin Lex.

1. Platz, Franz Sturm.

3. Platz, Tim Hohaus.

bayern Metall 10/2023 7

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