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DIE BÜSTENMACHERIN<br />
DIE BÜSTEN IM WANDEL DER ZEIT<br />
Oft fertigt die Handwerkerin ihre Damenbüsten in Grösse<br />
38, «da Schulen diese gerne nutzen». Grundsätzlich bietet<br />
sie jedoch von 34 bis 52 alle Masse an, der Leinenüberzug<br />
kann auch aus edlem Schwarz sein. Bei guter Behandlung<br />
hält eine Büste gut und gerne hundert Jahre, Jenny Curtins<br />
revidiert bei Bedarf auch alte Modelle aller Art – auch<br />
Büsten für Herren.<br />
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Körper der<br />
Menschen und die Mode verändert – und mit ihnen auch die<br />
Büsten. «Wespentaillen sieht man kaum mehr, sie sind eher<br />
breiter geworden», erklärt die Fachfrau. So entspricht zum<br />
Beispiel das Zimmermann-Model «Lady-007» der neuen,<br />
authentischen Körperform: Der Brustpunkt sitzt tiefer, die<br />
Taille ist weiter und es gibt einen Gesässansatz.<br />
Heute ist es auch möglich, eine Büste mit den eigenen<br />
Körpermassen in Auftrag zu geben, einem neu angeschaffenen<br />
3-D-Scanner sei Dank. «Gemeinsam mit meinem<br />
Freund, der sehr Technik-affin ist, habe ich diese Methode<br />
entwickelt», erzählt Jenny Curtins. Aus den gescannten<br />
Daten wird anschliessend die Form hergestellt – der Rest<br />
der Produktion bleibt genau gleich.<br />
Jenny Curtins fertigt ihre Büsten<br />
mit hellem und dunklem Leinenstoff.<br />
Genutzt werden sie vor allem<br />
in Schneiderateliers.<br />
WISSEN UND ERFAHRUNG WEITERGEBEN<br />
Rund 80 Büsten verlassen das Atelier pro Jahr. Zu den<br />
Kunden gehören nebst Schneiderateliers auch Theater,<br />
Museen und private Kundschaft. In ganz Europa weiss<br />
Jenny Curtins noch von zwei weiteren Büstenmachern,<br />
einer in Deutschland und einer in Frankreich. Kein Wunder<br />
also, verkauft sie ihre Produkte auch ausserhalb der<br />
Schweiz, nach Ägypten und Slowenien, in Filmstudios nach<br />
Prag oder für Produktionen von Edelmarken wie Strellson.<br />
Seit diesem Sommer teilt die Unternehmerin ihr Atelier<br />
mit Schneiderin Chantal Stalder. So können sich die beiden<br />
aushelfen, wenn viel zu tun ist. Und: «Ich möchte ihr mein<br />
Können und Wissen rund um das Büstenmachen weitergeben.»<br />
Damit das Handwerk der Schweiz erhalten bleibt.<br />
www.buesten.ch<br />
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