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Seesicht - Das Zentralschweizer-Seen-Magazin Nr. 5 - 2023

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WANDERN<br />

Auf dem<br />

Wildheupfad<br />

Themenwege schiessen mancherorts aus dem Boden wie Pilze im<br />

Herbst. Hier ein Trüffel: die Wildi, mit Aussicht über das Urner<br />

Becken des Vierwaldstättersees und einer Bergbahn sowie Bergbeiz<br />

bei Start und Ziel. Auf geht’s zum Wildheupfad am Rophaien.<br />

TEXT UND FOTOS: DOMINIK ABT<br />

An der Talstation der Seilbahn Flüelen-Eggberge<br />

reicht mir der Bähnler das Billett und sagt, mit Blick<br />

auf meine kurzen Hosen: «Es wird dann etwas frisch<br />

dort oben! Dann musst du halt ein bisschen schneller<br />

laufen!» Zu viert besteigen wir die rote Kabine. Zwei<br />

Einheimische, der Pöstler und ich.<br />

Auf der 1000 Meter höher gelegenen Sonnenterrasse<br />

Eggberge ist es frisch, die Sonne verbirgt sich noch<br />

hinter den Wolken. <strong>Das</strong> Berggasthaus Eggberge gleich<br />

hinter der Bergstation hat Ruhetag (Mo/Di). Also folge<br />

ich dem Wegweiser Richtung Wildheupfad (<strong>Nr</strong>. 587).<br />

Drei Stunden steht auf dem Richtungspfeil bis nach<br />

Oberaxen. Weissrotweiss, T2, wird der Weg durch die<br />

Flanken des Rophaien gewertet. Ein weiterer Richtungspfeil<br />

führt zu einem Bistro und zum Kaffee mit<br />

frisch «selbstaufgebackenen» Nussgipfeln. Der Wirt<br />

bringt mir den Kaffee und sagt, mehr eine Feststellung<br />

als eine Frage: «Geht’s auf den Wildheuer?»<br />

STEINRUSTIG, TRISTBÖDELI UND<br />

HOCH NASEN<br />

Als ich aufbreche, wärmt die Sonne die Felsen und<br />

Wildheuplanggen am Rophaien. Der Rophaien mit<br />

seinem grossen Gipfelkreuz ragt wie eine Trutzburg in<br />

den Himmel hoch. Wildi werden die Planggen von den<br />

Einheimischen genannt, es ist eines der grössten Wildheugebiete<br />

der Schweiz. Gut die Hälfte der 130 Hektaren<br />

werden noch heute gemäht, der Kanton unterstützt<br />

die Arbeit der Bauern und Pächter mit Förderbeiträgen.<br />

Der Wanderweg führt durch Wiesen und Weiden<br />

vorbei in den Wald und wird hier zum Bergwanderweg.<br />

Auf der Alp Unter Hüttenboden hängen die Uri- und<br />

Schweizerfahne links und rechts vom Fenster mit<br />

den Geranien. Beim Mitststock geht’s rechts über die<br />

Alpwiese und zum Drehkreuz, wo der Wildheupfad in<br />

die Wildheuplanggen mündet. Planggen heissen die<br />

steilen Wildheuhänge zwischen den Felsbändern im<br />

Fachjargon.<br />

Schon bekommt der Unterländer einen Eindruck, wie<br />

man sich als Wildheuer im Gelände wohl fühlen muss.<br />

Links geht es huere steil dem Bodmibach entlang ins<br />

Tal hinunter und die Felsbänder ob uns haben Namen<br />

wie Steinrustig, Tristbödeli und Hoch Nasen. An<br />

Nomen est omen:<br />

Natürlich<br />

wird auf dem<br />

wunderschönen<br />

Wild heupfad<br />

das Thema live<br />

um gesetzt.<br />

26<br />

SEESICHT 5/23<br />

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