Seesicht - Das Zentralschweizer-Seen-Magazin Nr. 5 - 2023

ASTON MARTIN VALKYRIE
Was für ein Name: Valkyrie –
Walküre. Eigentlich ist sie
ein mythologisches weibliches
Geisterwesen aus dem
Gefolge Odins, fähig zur Schicksalsfügung,
indem sie die auf dem Schlachtfeld
ehrenvoll Gefallenen zum Ruheort
Wallhall führt. Auf Erden allerdings
handelt es sich um ein strassenzugelassenes
(!) Hypercar von Aston Martin
mit Formel 1-Technik, das ein paar Auserwählte
in die 11 100-Umdrehungssphäre
katapultieren kann dank eines
Hochdrehzahl-V12, der unterstützt
wird von einem E-Motor. Zusammen
lassen sie 1155 PS auf die Hinterachse
los.
Der Valkyrie ist eine Koproduktion von
unter anderem Red-Bull, Aston Martin
und Tuner Cosworth. Letzterer kitzelte
aus dem Zwölfzylinder-Sauger 1001 PS
und 780 Newtonmeter maximales
Drehmoment. Er wird unterstützt von
einem 350-Volt-Hybrid-System, das zusätzliche
160 PS Leistung und 280 Nm
beisteuert und als Boost genutzt werden
kann. Im optimalen Fall beschleunigt
der 1270 Kilo leichte Valkyrie damit
in weniger als drei Sekunden von 0
auf 100 km/h, die Vmax beträgt abgeriegelt
355 km/h. 400 km/h wären drin,
wenn es passende Reifen für die Strasse
geben würde.
Diese Fahrleistungen werden auch
ermöglicht dank eines Aerodynamik-
Konzepts à la Formel 1 mit mächtigem
Flügel vorne, einem mittelgrossen,
aktiven hinten und
zwei riesigen Venturi-Tunnel.
Alles zusammen sorgt für bis zu
1100 Kilo Abtrieb – kein anderes
strassenzugelassenes Auto
kann das überbieten. 400 Teile
aus dem 3D-Drucker wohl auch
nicht.
Der Pilot liegt im Auto – alle
wichtigen Funktionen sind im Lenkrad
integriert. In Sachen Driving-Modes
stehen «Urban», «Sport» und «Track»
zur Verfügung, hinzu kommen zehn
Einstellungen für die Traktionskontrolle.
Wir können den Valkyrie auf der
5,412 Kilometer langen Formel 1-Strecke
in Bahrain testen, wo jede kurze
Gerade beim Gasgeben zum Hohlweg
schrumpft. Verschnaufen ist aber nur
auf der Start-Ziel-Geraden – wenn wir
nicht auf den ERS-Knopf drücken, um
uns 100 Newtonmeter extra Schub abzuholen.
Dann zeigt der Tacho im sechsten
Gang mehr als 300 km/h, die vor der
nächsten Kurve zum Glück zuverlässig
mit der Carbon-Keramikbremse auf
80 km/h zusammengestaucht werden.
Der Energievernichter reagiert auf den
jeweils gewählten Gang und «weiss» somit
schon vor der Benutzung, auf was er
sich einzustellen hat.
Gewöhnungsbedürftig ist einzig die
sequenzielle Schaltung. Im «Track»-
Modus muss man unter Vollgas hochschalten,
sonst meckert sie. Nur selten
wird das Heck unruhig, was nur beweist,
dass entweder das Downforce-
Prinzip perfekt arbeitet oder wir nicht
am Limit operieren. Beides sorgt zumindest
dafür, dass wir das Hypercar
unversehrt wieder in der Box abliefern.
Neben 150 Coupés vom je 2,7 Millionen
Euro teuren Valkyrie baut Aston Martin
85 Spiderversionen und 40 reine Rennwagen
namens AMR Pro – sie sind aber
alle schon verkauft. Bleibt zu hoffen,
dass die Briten noch weiter auf der Welle
der nordischen Sage reiten und vielleicht
Modelle wie «Norns», «Fygia»
und «Diese» launchen. Der «Valhalla»
steht ja bereits in den Startlöchern:
V8-Biturbo plus E-Motor, 950 PS,
350 km/h Spitze, 1000 Stück, Preis über
drei Millionen Franken …
www.astonmartin.com
Unverwechselbar: Das Design folgt hauptsächlich aerodynamischen
Gesichtspunkten. Und ist trotzdem stimmig.
Mehr Informationen über Aston Martin
oder Anmeldung für eine Probefahrt:
Aston Martin Zürich
Stinson-Strasse 4
8152 Opfikon
Telefon: 044 515 43 93
E-Mail: info@astonmartin-zuerich.ch
www.astonmartin-zuerich.ch
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