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SUPER- & HYPERCAR-SPECIAL<br />
Konzert im Heck<br />
Im 812-Topmodell «Competizione» steckt mit 820 PS der stärkste V12-Motor, der<br />
jemals einen Serien-Ferrari befeuert hat. Erst bei 9500 Umdrehungen ist Schluss.<br />
Klar, dass das Sound macht.<br />
TEXT: ROLAND LÖWISCH – FOTOS: FERRARI<br />
Nein, ein Ferrari macht keinen Lärm – ein Ferrari<br />
macht Musik. Zumindest hören das überzeugte Ferraristi<br />
so. Und haben mal wieder einen Grund, die<br />
neue Orchestrierung aus Maranello zu feiern: Die<br />
Quelle heisst 812 Competizione, ist die nachgereichte<br />
schärfere Version des 812 Superfast und brüllt<br />
das hohe C dank des stärksten V12-Saugmotors, den<br />
Ferrari je für ein Serienmodell gebaut hat. Der 6,5-Liter-V12<br />
überzeugt mit 820 PS und dreht dabei bis zu<br />
9500 U/min hoch – beim Superfast ist bei 8500 Umdrehungen<br />
Schluss und er muss sich mit 30 PS weniger<br />
zufriedengeben.<br />
So ein gewaltiger Antrieb auf die Hinterräder sorgt<br />
dann schon auf dem Papier für beeindruckende Fahrleistungen:<br />
Der Sprint gelingt in 2,85 Sekunden, das<br />
sind 0,5 Sekunden schneller auf 100 km/h als im<br />
Superfast. Bei 340 km/h soll der Vortrieb noch nicht<br />
völlig enden, gibt Ferrari an – wahrscheinlich rechnen<br />
die akribischen Italiener noch Windschatten,<br />
Seitenwind, Asphalttemperatur und Fahrbahnnei-<br />
gung als Variablen mit ein. Die Fiorano-Rundenzeit<br />
kommuniziert Ferrari mit 1:20 Minuten.<br />
Womit wir auch schon da wären, wo wir hingehören:<br />
Physisch anwesend auf der hauseigenen Rennstrecke<br />
von Ferrari. Optisch unterscheidet sich der Competizione<br />
vom Superfast durch aggressivere Aerodynamik,<br />
eine Carbonabdeckung über dem Motor statt<br />
einer Heckscheibe und an den Fahrzeugrand gewanderte<br />
Auspuffendrohre. Innen gibt es nur marginale<br />
Unterschiede.<br />
Schade, dass wir bei den Hot Laps Helme tragen<br />
müssen – die dämpfen dann doch ganz gewaltig den<br />
unglaublich brutalen Sound des Zwölfenders. Von<br />
aussen hört man den gezielt geschaffenen, mittelhochfrequenten<br />
Klang besser: Durch ein zweites<br />
Paar Resonatoren werden die edleren Obertöne der<br />
Zündfolge des Motors verstärkt, was für eine perfekte<br />
Verschmelzung der Klänge aus Auspuff und Ansaugsystem<br />
sorgen soll. Nicht weniger akribisch zeigt<br />
60<br />
SEESICHT 5/23<br />
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