altlandkreis - das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
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Der neue<br />
Treffpunkt in<br />
Steinga<strong>den</strong><br />
Mo bis Fr<br />
Samstag<br />
09.00 - 18.00 Uhr<br />
09.00 - 13.00 Uhr<br />
• Gemütliches Ambiente<br />
• Herzhafte (auch vegetarische)<br />
Frühstücksarrangement<br />
• Wechselnder Mittagstisch<br />
Mo-Fr 11.30-14.00 Uhr<br />
• Kaffeespezialitäten<br />
• Kuchen/Gebäck<br />
aus eigener Backstube<br />
• Verschie<strong>den</strong>e Eiskreationen<br />
30 herzergreifende Aufgaben zu Bayerischem Dialekt<br />
I<strong>den</strong>titätsstiftendes Quiz<br />
Antdorf | Bayerische Dialekte mildern<br />
von Generation zu Generation<br />
ab. Einer, der sich die vergangenen<br />
Jahre und Monate intensiv mit<br />
bayerischen Dialekten befasst hat:<br />
Thomas Greiner, ein aus Huglfing<br />
stammender Antdorfer. Gemeinsam<br />
mit dem Bayerischen Staatsministerium<br />
der Finanzen und <strong>für</strong><br />
Heimat hat er in enger Zusammenarbeit<br />
mit Sprachwissenschaftlern,<br />
Bezirksheimatpflegern, fleißigen<br />
Germanistik-Stu<strong>den</strong>tinnen sowie<br />
zahlreichen Musikern, Kabarettisten<br />
und Privatpersonen aus ganz<br />
Bayern ein ziemlich geniales Dialektquiz<br />
aus dem sprichwörtlichen<br />
Bo<strong>den</strong> gestampft. Es umfasst 30<br />
Aufgaben, aufgeteilt in drei Schwierigkeitsstufen,<br />
und ist online unter<br />
www.dialektquiz.de <strong>für</strong> Alt und<br />
Jung aus nah und fern rund um die<br />
Uhr kostenlos abrufbar – Internetzugang<br />
und dazu passendes Endgerät<br />
wie PC, Laptop, Tablet oder<br />
Smartphone vorausgesetzt. „Wir<br />
haben uns von Beginn an gegen<br />
eine Verschriftlichung des Quizes<br />
entschie<strong>den</strong> – Dialekt ist Sprache,<br />
und Sprache muss gehört wer<strong>den</strong>.“<br />
In der Tat würde man bei Dialekten,<br />
die oft bereits von Dorf zu Nachbarsdorf<br />
ganz unterschiedlich klingen,<br />
schnell Probleme bekommen,<br />
<strong>das</strong> jeweils gesprochene Wort authentisch<br />
zu verschriftlichen. Noch<br />
dazu <strong>für</strong> ein Quiz, <strong>das</strong> aus über<br />
5 000 (!) Audios besteht, die wiederum<br />
bis zu fünfzig Jahre und älter<br />
sind. Viele dieser Audio-Mitschnitte<br />
stammen aus dem Leibniz-Institut<br />
<strong>für</strong> Deutsche Sprache in Mannheim,<br />
„wo wir uns im dortigen Tonarchiv<br />
bedienen durften“. Wissenschaftler<br />
haben hier<strong>für</strong> in <strong>den</strong> 1950er Jahren<br />
ganz Deutschland in ein kleinteiliges,<br />
quadratisches Raster aufgeteilt,<br />
und innerhalb dieser Flächen<br />
jeweils zwei Orte ausgesucht, in<br />
<strong>den</strong>en wiederum jeweils drei alteingesessene<br />
Einheimische darum<br />
gebeten wur<strong>den</strong>, im örtlichen Dialekt<br />
zu sprechen. Insofern haben<br />
Thomas Greiner und Kollegen auch<br />
jede Menge Bayerische Dialekte in<br />
Mannheim <strong>für</strong> sich entdecken können.<br />
Die anderen Aufnahmen sind<br />
dagegen ganz aktuell. „Ich habe<br />
<strong>das</strong> große Glück, in vielen Ecken<br />
Bayerns Menschen zu kennen, die<br />
noch richtig urigen, originellen Dialekt<br />
sprechen können.“ Abgerundet<br />
wurde <strong>das</strong> Sprach-Repertoire<br />
<strong>für</strong> dieses Quiz außerdem mit rund<br />
2 500 Audios von mehr als 200<br />
bayerischen Künstlern aus Musik,<br />
Kabarett und Mundartliteratur. Gerhard<br />
Polt, Willy Astor, Haindling,<br />
Fredl Fesl, Herbert & Schnipsi sowie<br />
die Kluftinger-Autoren Volker<br />
Klüpfel und Michael Kobr sind einige<br />
der prominentesten Beispiele.<br />
Eine laut Thomas Greiner sehr facettenreiche<br />
Region, was <strong>den</strong> Mix<br />
bayerischer Dialekte betrifft: Der<br />
Landkreis Weilheim-Schongau.<br />
Zwischen „host“<br />
und „hoschd“<br />
Zwar spreche ein großer Teil hiesiger<br />
Dialektsprecher Mittelbairisch.<br />
Doch je westlicher man sich im<br />
Weilheim-Schongauer Landkreis<br />
bewege, desto mehr nähert sich<br />
die Sprache dem Ostallgäuer Dialekt<br />
an. Allen voran in Orten wie<br />
Burggen, Bernbeuren, Prem oder<br />
Ingenried. Eine klare Dialektgrenze<br />
könne aber nicht gezogen wer<strong>den</strong>.<br />
In Penzberg, im östlichsten<br />
Teil des Landkreises, sagen viele<br />
Einheimische noch <strong>das</strong> in Oberbayern<br />
weit verbreitete „host“<br />
und „mogst“. Westlich davon,<br />
bereits ab Antdorf und Habach,<br />
heißt es dagegen „hoschd“ und<br />
„mogschd“. Interessant ist dabei<br />
die subjektive Wahrnehmung:<br />
Thomas Greiner ist wegen seinem<br />
„mogschd“ schon mal von einem<br />
Chiemgauer als „Schwabe“ bezeichnet<br />
wor<strong>den</strong>. „Und aus Sicht<br />
eines Huglfingers re<strong>den</strong> die Hohenpeißenberger<br />
oder Peitinger<br />
schon ziemlich schwäbisch, da<br />
deren schwäbische Sprachmerkmale<br />
sofort auffallen.“ Dagegen<br />
sehen sich die Hohenpeißenberger<br />
und Peitinger selbst eher noch als<br />
bairisch sprechend. „Und westlich<br />
des Lechs klingt es dann oft schon<br />
fast allgäuerisch.“ Wobei auch innerhalb<br />
des Allgäus zwischen zwei<br />
großen Dialekträumen unterschie<strong>den</strong><br />
werde. „Während im Ostallgäu<br />
<strong>das</strong> Ostschwäbische vorherrscht,<br />
wird im südlichen Oberallgäu und<br />
im Westallgäu Niederalemannisch<br />
gesprochen.“ Huus oder Hüüs statt<br />
Haus. Zit statt Zeit. Gsi statt gewesen.<br />
„Das hat dann schon Ähnlichkeit<br />
zu <strong>den</strong> alemannischen Dialekten<br />
in der Schweiz, in Vorarlberg<br />
und in Südba<strong>den</strong>.“<br />
Selbstverständlich hängt die Aussprache<br />
im Detail auch immer von<br />
Charakter, Stimme, Lautstärke und<br />
Lebenseinstellung der jeweiligen<br />
Person ab. Thomas Greiner kennt<br />
einen waschechten Raistinger, der<br />
aus voller Überzeugung Dialekt<br />
spricht. Dabei interessant: „Obwohl<br />
Raisting weiter östlich als Peißenberg<br />
liegt, ist dort der schwäbische<br />
Einfluss schon gut hörbar.“ Nur ein<br />
Beispielsatz: „s´ Mälla fahrt mim<br />
Rälla – <strong>das</strong> Mädchen fährt mit dem<br />
Fahrrad.“ Hingegen fin<strong>den</strong> sich<br />
im weiter nordwestlich gelegenen<br />
Lechrain wiederum einige südbairische<br />
Elemente, zum Beispiel<br />
<strong>das</strong> kehlige „k“ bei „Ackher“ (der<br />
Acker) – dieses Merkmal zieht sich<br />
Inhaber: Michael Schuster<br />
Marktplatz 3<br />
86989 Steinga<strong>den</strong><br />
Tel. 08862-9 87 90 81<br />
Schongauer Straße 21<br />
86983 Lechbruck a. See<br />
Telefon 08862-8410<br />
schuster-lechbruck@t-online.de<br />
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