05.12.2023 Aufrufe

FM SPORT 2023

Sport- und Golfplätze sind Orte, an denen sich Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hagel mit am stärksten und häufigsten auswirken. Zudem sind die Kosten für Energie und Wasser ein Kernthema geworden. Das bedeutet, dass Sportplatzbetreiber, Greenkeeper und Platzwarte nicht umhin kommen, sich mit Veränderungen in ihrer Infrastruktur zu befassen. Dass das am Ende auch für die tägliche Arbeit ein Gewinn ist, zeigen die Vereine und Golfclubs in diesem Heft.

Sport- und Golfplätze sind Orte, an denen sich Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hagel mit am stärksten und häufigsten auswirken. Zudem sind die Kosten für Energie und Wasser ein Kernthema geworden. Das bedeutet, dass Sportplatzbetreiber, Greenkeeper und Platzwarte nicht umhin
kommen, sich mit Veränderungen in ihrer Infrastruktur zu befassen. Dass das am Ende auch für die tägliche Arbeit ein Gewinn ist, zeigen die Vereine und Golfclubs in diesem Heft.

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ARBEITSVERFAHREN<br />

RASEN UND BETRIEB<br />

Gut vorbereitet<br />

in den Winter<br />

Im Betrieb und im Lager, aber auch für den Rasen sind<br />

Vorkehrungen für den einsetzenden Winter zu treffen.<br />

Aber auch während der Winterzeit gibt es Dinge zu<br />

beachten. Warum sollte Rasen bei Frost nicht betreten<br />

werden? Und was macht man mit dem Schnee?<br />

Den Rasen bei Raureif zu<br />

betreten, kann …<br />

Der Winter ist zu einer<br />

schwierigen Jahreszeit für<br />

die Gräser geworden. Tendenziell<br />

sieht es so aus, als<br />

würden die Winter insgesamt<br />

wärmer und feuchter. In kalten Jahren<br />

werden sie daher schneereicher, ansonsten<br />

regenreicher. Der Winter scheint<br />

sich zudem zu verschieben: Er beginnt immer<br />

später und dauert dafür umso länger.<br />

Teilweise fanden in den letzten Jahren die<br />

Winter erst im Februar oder März statt.<br />

Die Pflege der Rasenflächen ist im Dezember<br />

abgeschlossen. Der letzte Schnitt<br />

ist durchgeführt und noch gut verheilt.<br />

Herbstlaub und Äste wurden entfernt. Die<br />

Maschinen sind gereinigt, gewartet und eingeölt.<br />

Die Maschinendatei ist ausgewertet,<br />

Ersatzteile sind bestellt und die ersten Planungen<br />

für Ersatzinvestitionen im kommenden<br />

Jahr sind angestoßen. Nutzen Sie die<br />

Zeit, sich weiterzubilden. Liegen da nicht<br />

immer noch die letzten drei Ausgaben von<br />

Fachzeitschriften? Jetzt wäre auch Ruhe,<br />

sich mal in Fachbücher zu vertiefen.<br />

Saatgut- und Düngerlager sind aufgeräumt<br />

und gesäubert worden. Mäuse sollen<br />

es in den nächsten Wochen ja nicht gar so<br />

leicht haben. Wichtig für das Saatgutlager<br />

ist: Trocken muss es sein und am besten<br />

gleichmäßig kühl. Bei rasch wechselnden<br />

Temperaturen kann sich in Plastiksäcken<br />

Kondenswasser bilden – problematisch für<br />

Saatgut wie für Dünger, der schnell verklumpt.<br />

Streuen lassen sie sich dann später<br />

meist nicht mehr, und feuchter Dünger kann<br />

im schlimmsten Fall zur Selbstentzündung<br />

oder zu Schwelbränden führen. Also gut<br />

14 <strong>FM</strong> <strong>SPORT</strong> <strong>2023</strong>/24<br />

verpacken und gleichmäßig temperiert lagern.<br />

Das gilt besonders für den Frühjahrsdünger,<br />

der spätestens jetzt im Vorrat liegen<br />

sollte. Vielleicht ist der Winter ja in sechs<br />

Wochen schon wieder vorbei?<br />

WINTERPAUSE TUT DEM<br />

RASEN GUT<br />

Schonung ist angesagt! Nicht nur für das<br />

Pflegepersonal, sondern auch die Rasenflächen,<br />

sollte man meinen. Aber mancher<br />

Golfer oder Fußballtrainer ist auch unter<br />

diesen Bedingungen noch voll in seinem<br />

Element. Fehlende Regeneration der Narbenschäden<br />

kann jedoch zu einer massiven<br />

Zerstörung von Rasennarbe und der darunter<br />

befindlichen Rasentragschicht führen<br />

– mit Konsequenzen bis weit in das nächste<br />

Frühjahr hinein.<br />

Was passiert mit Gräsern, wenn man auf<br />

gefrorenen Halmen herumtritt? Bei Minusgraden<br />

friert das Wasser zwischen den<br />

Pflanzenzellen ein und bildet nadelfeine<br />

Kristalle. In der Zelle selbst sorgt die Vakuole<br />

mit den darin gelagerten Salzen und<br />

Zuckern für eine Frostabsenkung und den<br />

natürlichen Frostschutz. Dennoch sind die<br />

Blätter natürlich steif gefroren. Das gleiche<br />

gilt für den Vegetationspunkt – jenes teilungsfähige<br />

Gewebe, in dem immer neue<br />

Blätter, Triebe und auch Wurzeln gebildet<br />

werden. Wird er betreten – und da reicht<br />

bereits das Gewicht eines mittleren Hundes<br />

–, brechen die Blätter, und zu Nadeln gefrorenes<br />

Interzellularwasser zersticht und<br />

zerstört so die Zellen, Blätter und den Vegetationspunkt.<br />

… später unangenehme Folgen haben.<br />

Beim Wiederauftauen werden die Blätter<br />

zunächst dunkel und man merkt, dass mit<br />

dem Gewebe etwas nicht stimmt. Später<br />

sterben die Blätter ab und werden hellbraun.<br />

Der Vegetationspunkt stirbt ebenfalls<br />

ab. Hier werden keine neuen Blätter oder<br />

Triebe mehr gebildet. Die Pflanze ist abgestorben.<br />

Neue Gräser müssen im Frühjahr<br />

also von außen in den Bereich hineinwachsen<br />

oder durch Nachsaat zugeführt werden.<br />

Ohne Letztere dauert die Regeneration je<br />

nach Nährstoffversorgung und Witterung bis<br />

weit in den Mai und Juni hinein. Bei Frost<br />

und Raureif sollten Rasenflächen daher<br />

grundsätzlich gesperrt und nicht betreten<br />

werden.<br />

Friert es nicht, droht keine Gefahr für die<br />

Gräser, aber für den Boden. Außer den hoch<br />

wasserdurchlässigen Rasentragschichten<br />

der DIN-Sportanlagen, binden lehmige und<br />

organische Böden viel Wasser. Sie werden<br />

weich und plastisch. Betreten, befahren<br />

oder gar starke Belastung führen zu Bodenverdichtungen<br />

und -verformungen. Die müssen<br />

im Frühjahr, wenn es wieder abtrocknet,<br />

mühsam und arbeitsintensiv aufgearbeitet<br />

werden.

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