05.12.2023 Aufrufe

FM SPORT 2023

Sport- und Golfplätze sind Orte, an denen sich Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hagel mit am stärksten und häufigsten auswirken. Zudem sind die Kosten für Energie und Wasser ein Kernthema geworden. Das bedeutet, dass Sportplatzbetreiber, Greenkeeper und Platzwarte nicht umhin kommen, sich mit Veränderungen in ihrer Infrastruktur zu befassen. Dass das am Ende auch für die tägliche Arbeit ein Gewinn ist, zeigen die Vereine und Golfclubs in diesem Heft.

Sport- und Golfplätze sind Orte, an denen sich Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hagel mit am stärksten und häufigsten auswirken. Zudem sind die Kosten für Energie und Wasser ein Kernthema geworden. Das bedeutet, dass Sportplatzbetreiber, Greenkeeper und Platzwarte nicht umhin
kommen, sich mit Veränderungen in ihrer Infrastruktur zu befassen. Dass das am Ende auch für die tägliche Arbeit ein Gewinn ist, zeigen die Vereine und Golfclubs in diesem Heft.

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ARBEITSVERFAHREN<br />

RASENREGENERATION<br />

Frischer Start<br />

im Frühjahr<br />

Frühjahrskur – ist das unerwünschte<br />

Material entfernt, kann der Rasen<br />

besser wachsen.<br />

Die letzten Schneehaufen<br />

sind noch nicht<br />

weggetaut, da kommen<br />

die kurzen Hosen schon<br />

zum Einsatz – so war es<br />

häufig in den vergangenen<br />

Jahren. Das ist für<br />

Rasengräser Stress.<br />

Angepasste und durchdachte<br />

Pflegemaßnahmen<br />

können den Rasen<br />

unterstützen, zügig<br />

vital und bespielbar zu<br />

werden.<br />

Im Frühjahr ist es wichtig, den Rasen<br />

zu düngen.<br />

Gedüngter Rasen ist deutlich grüner<br />

und vitaler.<br />

Die letzten Jahre dauerten<br />

die Winter immer länger<br />

und gingen dann schlagartig<br />

in einen Frühsommer<br />

über. April und besonders<br />

der Mai können schon trocken und heiß<br />

sein. Damit entfällt jene bisher stressfreie<br />

Zeit für die Gräser, in der sie bei ausreichenden<br />

Temperaturen und Niederschlägen<br />

effektiv assimilieren konnten und<br />

kaum Wasserverluste erleiden mussten.<br />

Im zeitigen Frühjahr (Mitte Februar bis<br />

Mitte März – je nach Region) steht in der<br />

Regel noch ausreichend Winterfeuchte oder<br />

Niederschlag zur Verfügung, sodass die<br />

Düngerkörner – man spricht von „Granalien“<br />

– gut gelöst und die Nährstoffe schnell über<br />

die Wurzel aufgenommen werden können.<br />

Gräserwurzeln sind zu diesem Zeitpunkt<br />

schon aktiv und nehmen Stickstoff und Co.<br />

rasch auf. Während es noch kalt ist und die<br />

Grasblätter keine Anzeichen von Wachstum<br />

zeigen, wachsen die Wurzeln bereits kräftig.<br />

Sie haben ein geringeres Temperaturoptimum<br />

als Blätter oder Triebe. Stickstoffdüngung,<br />

insbesondere mit den direkt pflanzenverfügbaren,<br />

sofort aufnehmbaren, Stickstoffformen<br />

Nitrat (NO 3 ) und Ammonium<br />

(NH 4 ) hat daher zu diesem Zeitpunkt auch<br />

kein Blattwachstum zur Folge.<br />

Gaben von anderen, zum Beispiel organisch<br />

gebundenen Stickstoffformen können<br />

die Pflanzen nicht aufnehmen. In diesem<br />

Fall müssen die Gräser warten, bis der Boden<br />

sich auf rund 12 °C erwärmt hat und<br />

Mikroorganismen und Bodenenzyme ihre<br />

Umsetzungsfunktionen im Boden beginnen<br />

und damit den gebundenen Stickstoff in<br />

diese beiden Formen umwandeln. So wird<br />

schon nach wenigen Tagen die farbliche<br />

Veränderung der Blätter sichtbar. Der winterliche<br />

Gilb weicht einem frischen, kräftigen<br />

Grün. Diese Farbänderung wird durch<br />

den Stickstoff (N) verursacht und zeigt eine<br />

deutliche Erhöhung des Chlorophyllgehaltes<br />

im Grasblatt an.<br />

Im Frühjahr mit steigendem Sonnenstand<br />

wird der Zucker – das Produkt der<br />

Photosynthese – für die Pflanze wieder<br />

wichtig. Frische, aktive Wurzeln nehmen<br />

Ammonium und Nitrat sofort auf und die<br />

Gräser synthetisieren in großen Mengen<br />

Chlorophyll. Damit steigt die Photosyntheseleistung<br />

erheblich an und somit steht für<br />

Wachstumsprozesse mehr Zucker zur Verfügung.<br />

SCHUB BEI WÄRME<br />

Zunächst werden weitere Wurzeln gebildet<br />

– Grundlage für einen stressresistenten,<br />

vitalen Rasen. Mit steigenden Temperaturen<br />

folgen neue, fitte und große Blätter mit viel<br />

Photosynthesefläche. Das führt zu einem<br />

weiter steigenden Zuckerangebot in den<br />

Pflanzen und resultiert schließlich in der<br />

Bildung neuer Triebe. In der Folge verwachsen<br />

sich Lücken, Winterschäden und Krankheitsstellen.<br />

Sie werden geschlossen und<br />

Unkräuter oder Moose durch die dichter<br />

werdende Grasnarbe verdrängt. Bei späterer<br />

Ausbringung von Düngern, in eine trockene<br />

Phase hinein, verzögert sich ihre<br />

Aufnahme und damit die Regeneration der<br />

Graspflanzen.<br />

Das letzte Laub vom Herbst oder Äste<br />

und Zweige, die im Laufe des Winters auf<br />

dem Rasen gelandet sind, werden mit<br />

einem Rechen entfernt. Werden dabei auch<br />

Grastriebe herausgerissen, ist das in Ordnung<br />

und gut so, da es sich fast ausschließlich<br />

um kranke Pflanzen handelt. Zudem<br />

regt es das Wachstum der Graspflanzen an.<br />

Danach wird der Rasen zum ersten Mal gemäht,<br />

aber nur die Spitzen! Erfolgt die erste,<br />

oben beschriebene, Düngergabe im Anschluss<br />

an diese Maßnahme, fördert das die<br />

Regeneration zusätzlich.<br />

Das vielfach praktizierte Vertikutieren<br />

kommt zu diesem Zeitpunkt zu früh. Die<br />

Gräser brauchen aufgrund des noch kalten<br />

Bodens einfach zu lange zur Regeneration,<br />

16 <strong>FM</strong> <strong>SPORT</strong> <strong>2023</strong>/24

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