05.12.2023 Aufrufe

FM SPORT 2023

Sport- und Golfplätze sind Orte, an denen sich Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hagel mit am stärksten und häufigsten auswirken. Zudem sind die Kosten für Energie und Wasser ein Kernthema geworden. Das bedeutet, dass Sportplatzbetreiber, Greenkeeper und Platzwarte nicht umhin kommen, sich mit Veränderungen in ihrer Infrastruktur zu befassen. Dass das am Ende auch für die tägliche Arbeit ein Gewinn ist, zeigen die Vereine und Golfclubs in diesem Heft.

Sport- und Golfplätze sind Orte, an denen sich Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hagel mit am stärksten und häufigsten auswirken. Zudem sind die Kosten für Energie und Wasser ein Kernthema geworden. Das bedeutet, dass Sportplatzbetreiber, Greenkeeper und Platzwarte nicht umhin
kommen, sich mit Veränderungen in ihrer Infrastruktur zu befassen. Dass das am Ende auch für die tägliche Arbeit ein Gewinn ist, zeigen die Vereine und Golfclubs in diesem Heft.

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BETRIEBSPRAXIS<br />

Neuer Betriebshof am Golfplatz Lindau-Schachen<br />

Vom Mittelalter<br />

in die Zukunft<br />

In <strong>FM</strong> Sport 2020 hatten wir den Golfclub Lindau-Bad Schachen vorgestellt. Damals<br />

hatte das Greenkeeping noch mit veralteten Gebäuden und einer fehlenden<br />

Zufahrt zu kämpfen. Nun hat der Club mit dem neuen Betriebshof auch beim<br />

Energiemanagement ein Vorzeigeprojekt geschaffen.<br />

An kalten Tagen mit Handschuhen<br />

am Computer sitzen,<br />

im Winter warten, bis<br />

die Wasserleitungen aufgetaut<br />

sind, um Fahrzeuge<br />

waschen zu können, und bei Regen im Aufenthaltsraum<br />

Eimer aufstellen, weil es<br />

durchs Dach tropft – das war im alten Betriebshof<br />

des Golfclubs Lindau-Bad Schachen<br />

an der Tagesordnung. Das Gebäude<br />

war nicht nur alt, sondern auch viel zu<br />

klein, die Logistik mühsam. Um an eine Maschine<br />

zu kommen, mussten erst einmal<br />

drei andere weggefahren werden. Ganz zu<br />

schweigen vom Standort des Betriebshofs<br />

am äußersten Ende des Golfplatzes, der<br />

nur über eine enge Zufahrtsstraße erreichbar<br />

war. Das erschwerte Zulieferern die<br />

Anfahrt und kostete wertvolle Arbeitszeit.<br />

Das waren nur einige Gründe, die für einen<br />

Neubau sprachen.<br />

Mit einer Umlage von 350 € pro Mitglied<br />

wurde der neue Betriebshof finanziert. Er<br />

befindet sich jetzt in der Mitte des Golfplatz-<br />

Geländes. „Wir haben uns damit vom Mittelalter<br />

in die Neuzeit katapultiert“, sagt Head-<br />

Greenkeeper Manfred Schmid. Mehr noch:<br />

Energetisch und sicherheitstechnisch ist<br />

man mit dem Betriebsgebäude in Lindau-<br />

Bad Schachen sogar in der Zukunft gelandet.<br />

Dafür haben Manfred Schmid und seine<br />

Kollegen viel Planungszeit investiert.<br />

PLATZ UND SICHERHEIT AN<br />

ERSTER STELLE<br />

„Die Architekten haben das Holzhaus entworfen,<br />

was wir im Gebäude brauchen,<br />

haben wir selbst geplant.“ So wurden beispielsweise<br />

alle Maschinen und Fahrzeuge<br />

maßstabsgetreu in den Plan eingefügt, um<br />

zu sehen, ob ausreichend Platz vorhanden<br />

ist. Von Anfang an war ein Sicherheitsingenieur<br />

mit im Boot, der mit Rat und Tat zur<br />

Seite stand. Während früher Ölfässer und<br />

Dünger in wackeligen Regalen oder direkt<br />

auf dem Boden standen, gibt es jetzt ein<br />

Öllager mit Ölabscheider und einen Düngemittelraum,<br />

in dem sich das Flüssigdüngerregal<br />

über einer Wanne befindet. „Sollte hier<br />

einmal etwas undicht sein, wird es vorschriftsmäßig<br />

aufgefangen.“ Es gibt eine<br />

Schreinerei und einen Schleifraum mit Absauganlage,<br />

eine Werkstatt und einen feuerhemmenden<br />

Raum, in dem die Akkus aufbewahrt<br />

werden können. Alles hat seinen<br />

Platz und ist gut erreichbar.<br />

Auch energetisch ist das Gebäude mit<br />

Photovoltaik und einer Luft-Wärme-Pumpe<br />

auf dem neuesten Stand. Auf dem Dach erzeugen<br />

PV-Paneele mit einer Leistung von<br />

99 kW Peak. „Im vergangenen Jahr haben<br />

wir für den Betriebshof nur 36 kWh Strom<br />

zugekauft“, berichtet Schmid. Die erzeugte<br />

Energie versorgt außerdem das Clubhaus<br />

samt Gastronomie, die Akkugeräte und Elektrocarts<br />

sowie die Pumpen für die Bewässerung.<br />

„Auf diese Weise sparen wir mehr<br />

als 20.000 € Stromkosten.“ Die Luft-Wärme-<br />

Pumpe und eine Fußbodenheizung sorgen<br />

für wohlige Wärme.<br />

ARBEIT NUN VIEL<br />

EFFIZIENTER<br />

Der neue Betriebshof ist auch<br />

bezüglich der Energieversorgung<br />

buchstäblich ein Gewinn.<br />

Mit dem neuen Betriebshof ist die Arbeit<br />

wesentlich effizienter geworden. „Zunächst<br />

einmal können wir eher anfangen. Am alten<br />

20 <strong>FM</strong> <strong>SPORT</strong> <strong>2023</strong>/24

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