05.12.2023 Aufrufe

FM SPORT 2023

Sport- und Golfplätze sind Orte, an denen sich Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hagel mit am stärksten und häufigsten auswirken. Zudem sind die Kosten für Energie und Wasser ein Kernthema geworden. Das bedeutet, dass Sportplatzbetreiber, Greenkeeper und Platzwarte nicht umhin kommen, sich mit Veränderungen in ihrer Infrastruktur zu befassen. Dass das am Ende auch für die tägliche Arbeit ein Gewinn ist, zeigen die Vereine und Golfclubs in diesem Heft.

Sport- und Golfplätze sind Orte, an denen sich Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hagel mit am stärksten und häufigsten auswirken. Zudem sind die Kosten für Energie und Wasser ein Kernthema geworden. Das bedeutet, dass Sportplatzbetreiber, Greenkeeper und Platzwarte nicht umhin
kommen, sich mit Veränderungen in ihrer Infrastruktur zu befassen. Dass das am Ende auch für die tägliche Arbeit ein Gewinn ist, zeigen die Vereine und Golfclubs in diesem Heft.

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PORTRÄT<br />

Aus dem Teich wird auch das Wasser für die<br />

Bewässerung der Grüns entnommen.<br />

Die Vorgrüns sind nun etwas breiter gemäht.<br />

Digitalisierung auch beim<br />

Golfspiel: Auf der Driving<br />

Range sorgt der Golfsimulator,<br />

der aus Messstationen<br />

und Monitoren besteht, für<br />

mehr Spielspaß.<br />

FRÜH ANFANGEN LOHNT<br />

SICH<br />

Es passte – und die Produktivität des Pflegeteams,<br />

das aus fünf Vollzeit-Mitarbeitern<br />

und drei Aushilfen besteht, stieg. „Wir sind<br />

jetzt mit den Mäharbeiten fertig, bevor die<br />

Golfer kommen. Denn die Faustregel lautet:<br />

Alles, was man bis 10 Uhr nicht schafft, dauert<br />

doppelt so lange.“ Früher war am Ende<br />

der Arbeitszeit noch jede Menge Arbeit übrig,<br />

heute haben die Mitarbeiter das befriedigende<br />

Gefühl, ihr Tagespensum geschafft<br />

zu haben – zumindest an den meisten<br />

Arbeitstagen. „Und es gibt genug, was man<br />

auch nach 10 Uhr erledigen kann, beispielsweise<br />

im Herbst die Hecken schneiden,<br />

Laub blasen oder Wege ausbessern.“ In<br />

Türkheim gibt es viel alten Baumbestand –<br />

im Herbst bedeutet das entsprechend viel<br />

Laub, das aufgesammelt werden muss.<br />

Skeptisch waren die Mitarbeiter auch<br />

erst einmal, was die Veränderung der Mährichtung<br />

angeht. „Schräg zu mähen dauert<br />

etwas länger, weil ich häufiger umdrehen<br />

muss“, sagt Negele. Doch die Tatsache, dass<br />

zügiger gemäht werden kann, weil man früh<br />

am Morgen nur auf ganz wenige Golfer<br />

Rücksicht nehmen muss, macht diesen Umstand<br />

mehr als wett. Außerdem sind unterschiedliche<br />

Mährichtungen besser fürs Gras.<br />

„Ich möchte ja, dass das Gras steht. Wenn<br />

ich immer nur in eine Richtung mähe, gewöhnt<br />

sich das Gras daran und legt sich<br />

sozusagen in Mährichtung um.“<br />

INVESTIEREN, UM ZU<br />

SPAREN<br />

Oft muss man erst einmal investieren, um<br />

anschließend zu sparen oder effektiver zu<br />

werden. Ein Beispiel sind die Papierkörbe<br />

auf dem Golfplatz, die Hans-Jürgen Negele<br />

komplett erneuern will. Statt der offenen<br />

Drahtkörbe wird es geschlossene Behälter<br />

geben. „Nur derjenige, der etwas einwirft,<br />

kann sehen, was drin ist.“ Außerdem können<br />

weder die Krähen noch der Wind den<br />

Müll auf dem Platz verteilen. Statt einmal<br />

täglich alle Körbe zu leeren, können diese<br />

Intervalle zukünftig auf zwei oder drei Tage<br />

ausgedehnt werden.<br />

Negele ist ein Fan guter Arbeitsplanung.<br />

Als Schwabe mag er es, aus weniger<br />

Arbeitsstunden mehr herauszuholen. Und<br />

er mag es, Ressourcen sinnvoll einzusetzen.<br />

So wurde beispielsweise das Düngemanagement<br />

umgestellt, von gekörntem Dünger<br />

auf vermehrten Einsatz von Flüssigdünger.<br />

Die Greens auf dem Golfplatz werden<br />

beregnet – als Wasserspeicher dient ein<br />

Teich. Beregnung für die Fairways gibt es<br />

nicht. In trockenen Jahren, wie auch <strong>2023</strong><br />

eines war, arbeitet Negele da schon mal mit<br />

ein paar Tricks. „In diesem Jahre haben wir<br />

die Fairways während der heißen Wochen<br />

kaum mehr gemäht. Stattdessen haben wir<br />

vor Turnieren mit dem Mäher Streifen in die<br />

Bahnen gewalzt, sind also mit dem Mähwerk<br />

gefahren ohne zu mähen. Die Streifen<br />

haben optisch tipptopp bearbeitete Fairways<br />

signalisiert“, sagt Negele. Und was<br />

haben die Golfer dazu gesagt? Hier ist Negele<br />

pragmatisch: „Wenn Sie denjenigen<br />

fragen, der das Turnier verloren hat, war der<br />

Platz schuld. Fragen Sie den Sieger, war der<br />

Platz immer in bestem Zustand.“<br />

Text und Bilder: Susanne Wannags,<br />

Redaktion <strong>FM</strong><br />

34 <strong>FM</strong> <strong>SPORT</strong> <strong>2023</strong>/24

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