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MQ+ Winter 2023

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Das Artland-Magazin.<br />

200 Biber<br />

leben an Hase<br />

und Ems<br />

Von Alexandra Lüders<br />

Der Biber (Castor Fiber) ist als<br />

zweitgrößter Nager der Erde<br />

rund 20 bis 30 Millionen<br />

Jahre alt und veränderte im<br />

Laufe der Evolution Größe und<br />

Aussehen. Wegen diverser menschlicher<br />

Begehrlichkeiten wie zum Beispiel als<br />

Fastenspeise, Pelz- und Bibergeillieferant<br />

stand dieses hochinteressante Säugetier<br />

mehrfach kurz vor der Ausrottung, wenn<br />

sich nicht engagierte Naturschützer für<br />

sein Weiterleben eingesetzt hätten. Es kam<br />

deutschlandweit immer wieder zu spektakulären<br />

Wiederansiedlungen. „Auch in<br />

Niedersachsen war der Biber mitte des 19.<br />

Jahrhunderts bereits ausgestorben. Nach<br />

150 Jahren fanden acht Elbebiber 1990 im<br />

Rahmen des E + E -Forschungsprojektes der<br />

Universität Osnabrück im Emsland an der<br />

Hase eine Heimat“, verweist Dr. Andreas<br />

Schüring auf eine positive Entwicklung.<br />

20 Jahre später sei die Population an<br />

Mittelrade und Ems auf 200 Tiere angewachsen<br />

und gelte als streng zu schützende<br />

Art. Schüring selbst hat die scheuen<br />

Biber mit der Kamera begleitet und ihre<br />

Lebensweise erforscht. Ein Biber kann bis<br />

auf 130 Zentimeter Körper-Schwanzlänge<br />

anwachsen, bis zu 30 Kilogramm wiegen<br />

und zwischen acht und 15 Jahre alt werden.<br />

Berühmt sowie berüchtigt wurde der Nager<br />

durch seine Dämme und Biberburgen,<br />

welche „Meisterwerke der Baukunst mit<br />

Fluchtgängen und Belüftungsschächten“<br />

darstellen. In der Regel leben die Biber an<br />

Steilufern in Erdbauten, deren Eingang<br />

zur sogenannten Wohnhöhle unter der<br />

Wasserlinie liegt. Das bietet ihnen Schutz<br />

vor Fressfeinden, die nicht so lange (20<br />

Minuten) tauchen können wie sie. Die<br />

monogamen Tiere, deren im Körper liegende<br />

Geschlechtsorgane nicht sichtbar<br />

sind, paaren sich im Januar/Februar und<br />

bekommen nach 105 Tagen Nachwuchs.<br />

Die Elterntiere ziehen meist zwei bis drei<br />

Junge groß, welche ab der dritten Woche<br />

außer Muttermilch schon feste Nahrung<br />

zu sich nehmen. Die nachtaktiven Pflan-<br />

44 | MQ Ausgabe <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>

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