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SCHIFFSTECHNIK Königlicher Besuch auf der »Antonie« Über die »Antonie«, die als erster Neubau Wasserstoff als Energieträger nutzt, ist schon vielfach berichtet worden. Nun standen das Schiff und sein Eigner Harm Lenten erneut im Mittelpunkt der Medien. Von Hermann Garrelmann Die »Antonie« als Fotokulisse: Schiffseigner Harm Lenten (4.v.r.) freut sich über den Besuch des Niederländischen Königs Willem-Alexander (6.v.r.) © Krischerfotografie Im Rahmen eines umfassenden Arbeitsbesuchs war der niederländische König Willem-Alexander für zwei Tage nach Nordrhein-Westfalen gekommen. Auf seiner Agenda standen wasserstoffbezogene Unternehmen und Institutionen, auch in Duisburg. Während des Besuchs informierte sich der König auch über das RH2INE-Netzwerk, eine Partnerschaft öffentlicher und privater Parteien, die darauf abzielt, die Anwendung von Wasserstoff im Verkehr auf dem Rhein zu beschleunigen. Auch der Chemiepark Marl stand auf dem Plan des Königs. Das RH2INE-Netzwerk verbindet Regionen und Marktteilnehmer, um sicherzustellen, dass die Binnenschifffahrt auf der Strecke Rotterdam-Duisburg-Basel emissionsfreie, wasserstoffbetriebene Schiffe einsetzen kann. Aus diesem Netzwerk heraus haben die Port of Rotterdam Authority und die Provinz Südholland mit über 40 Partnern, darunter auch Duisport, das Projekt Condor-H2 ins Leben gerufen. Condor-H2 hat zum Ziel, mögliche Barrieren aus dem Weg zu schaffen und die Nutzung von wasserstoffbetriebenen Schiffen operationell, technisch und finanziell zu ermöglichen. Dabei geht es vor allem um Standardisierung, Regelung und Ausbildung sowie um die Förderung von Investitionen. Nordrhein-Westfalen sieht sich am Knotenpunkt einer engen Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Deutschland, in der die Förderung der Wasserstoffwirtschaft im Mittelpunkt steht. Nordrhein-Westfalen will sich zur klimaneutralen Industrieregion entwickeln, in der Wasserstoff eine treibende Kraft ist. Die Niederlande sehen sich dabei als Importdrehscheibe und Transitland mit vielfältigen strategische Chancen. Im Rahmen dieser Visite wurde Willem Alexander auch an Bord der »Antonie« begrüßt, das eigens für das Treffen nach Duisburg gefahren war. Eigner Harm Lenten gab dem König eine ausführliche Führung und erläuterte das Schiffskonzept. »Der König war gut vorbereitet und zeigte echtes Interesse«, war Lenten begeistert. Später am Abend war Lenten zu einem Abendessen mit dem König und 200 weiteren Gästen eingeladen. »Da sagt man natürlich nicht nein«, so der Binnenschiffer, für den der Besuch des Königs an Bord »ein ganz besonderes Erlebnis« gewesen sei. Weltweit erstes Frachtschiff mit Brennstoffzellen Das wasserstoff-elektrische Frachtschiff »Antonie« ist der weltweit erste Schiffsneubau, der mit Brennstoffzellen ausgestattet ist. Das Schiff transportiert pro Fahrt 3.700 t Salz von Delfzijl zur Botlek-Anlage in Rotterdam. Das entspricht umgerechnet einem Konvoi von 120 Lkw. Der Wasserstoff, mit dem das Schiff fährt, ist ein Restprodukt bei der Produktion von Salz bei Nobian in Delfzijl. Nobian-Geschäftsführer Michael König erklärte, das Projekt zeige, dass es mit der richtigen Kooperation und Innovationskraft möglich sei, konkrete Schritte zur Ökologisierung der Binnenschifffahrt zu machen. Der Hafen Duisburg, dessen CEO Markus Bangen den König begrüßte, strebt im Rahmen der vielfältigen Bemühungen an, gemeinsam mit dem Hafen Rotterdam zu einem Umschlagplatz für saubere Energieträger zu werden. Dabei spielt Wasserstoff eine entscheidende Rolle. Bis 2027 soll im Rahmen des Projekts Delta- Rhine-Corridor (DRC) eine erste Pipeline fertiggestellt werden, um die wachsende Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen zu decken. Beim Delta Rhine Corridor geht es um ein Bündel von erdverlegten Rohrleitungen und Kabeln, die von Rotterdam über Moerdijk und Venlo nach Südlimburg und nach 28 Binnenschifffahrt 12 | 2023
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