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WASSERSTRASSEN | HÄFEN »Häfen sind zu schützen und zu unterstützen« Binnenhäfen sind ein essenzieller Baustein der Energiewende. Welchen Beitrag der Kanalhafen Dortmund leisten kann und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssten, damit dies bestmöglich gelingt, erläutert hier Hafenchefin Bettina Brennenstuhl Tendenziell könnten aber bald mehr Binnenschiffe den Dortmunder Hafen erreichen, da wir die letzte große Fläche an ein Unternehmen aus dem Bau- und Baustoffbereich verpachten konnten. Dieser wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Gütertransport mittels Binnenschiffe, aber auch per Schiene setzen. An unserem KV-Terminal sowie dem trimodalen Terminal erfolgt der Hauptlauf ganz überwiegend auf der Schiene. Die Verteilung auf der letzten Meile bedient der Lkw. Bettina Brennenstuhl, Vorständin der Dortmunder Hafen AG Was sind die wichtigsten Gütersegmente für den Dortmunder Hafen und welche Mengen schlagen Sie jährlich um? Bettina Brennenstuhl: Im letzten Jahr sind im Dortmunder Hafen rund 2,3 Mio. t Güter umgeschlagen worden. Ungefähr die Hälfte entfiel dabei auf Container. Den Rest machten Schütt- und Flüssiggüter wie zum Beispiel Baustoffe, Mineralöle oder Importkohle aus. Welche Verkehrsträger spielen beim Umschlag im Dortmunder Hafen eine Rolle? Brennenstuhl: Rund 2.000 Schiffe laufen unseren Hafen jährlich an. Der Umschlag per Binnenschiff macht verglichen mit den beiden anderen Verkehrsträgern zwar den geringsten Anteil aus. © Dortmunder Hafen AG / Christian Bohnenkamp Sie haben den Posten der Hafenchefin vor einem guten Jahr übernommen. In einer Mitteilung hieß es damals, Sie wollen sich zunächst einen Überblick verschaffen und dann Ziele und Maßnahmen zu definieren, um den Hafen voranzubringen. Wie ist der Stand heute? Brennenstuhl: Ja, ich habe mir einen Überblick verschafft. Das Hauptziel ist es, das größte zusammenhängende Industriegebiet Dortmunds zu erhalten, aber auch weiterzuentwickeln. Vor diesem Hintergrund möchte ich konkrete Projekte mit den Hafenunternehmen umsetzen. Der Rat der Stadt Dortmund hat das Handlungsprogramm Klima-Luft 2030 beschlossen. Ein Baustein ist die Mobilität, die Gestaltung der Verkehrswende. Da möchte ich mit dem Hafen einen Beitrag leisten, zusammen mit den im Hafen ansässigen Unternehmen. Es gibt aktuell drei Projekte im Hafen, die sich mit dem Thema Verkehrswende (betriebliche Mobilität), nachhaltige Gewerbegebiete und dem großen Bereich Nachhaltigkeit, Klima (z.B. der Umgang mit Starkregen- oder Hitzeereignissen, da die Flächen im Hafengebiet stark versiegelt sind) beschäftigen. Um die drei Projekte zu koordinieren und bestmöglich zu bespielen, habe ich am 23.11.2023 zu einem ersten Netzwerktreffen mit den im Hafen ansässigen Unternehmen eingeladen. Dabei hat mich total gefreut, dass die Resonanz sehr groß war. Die Unternehmen wollen den Hafen, ihren Hafen nach vorne bringen, weiterentwickeln, voneinander lernen und gestalten. Das ist eine super Voraussetzung dafür, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind. Durch den Lkw-Verkehr aber auch den Individualverkehr im Hafen, haben wir eine hohe Verkehrsdichte. Hier machen wir uns gemeinsam, auch im Netzwerk, Gedanken, wie wir den Verkehr besser steuern und auch reduzieren können. Ich möchte zudem versuchen, gemeinsam in meinem Unternehmensverbund mit der Eisenbahn und dem Containerterminal die Unternehmen nochmal stärker zu motivieren auf andere Verkehrsträger umzuswitchen, nämlich auf die Schiene und die Wasserstraße. Gibt es Überlegungen auch Strom für Lkw zu nutzen? Brennenstuhl: Ja, wir haben an der Tankstelle im Hafengebiet eine Elektroladesäulenversorgung, die auch ausgebaut wird. Perspektivisch kann ich mir aber vorstellen, dass der Antrieb der Lkw auf der Langstrecke, also im Fernverkehr (z.B. von den Seehäfen zu uns nach Dortmund) wasserstoffbetrieben sein könnte. Generell versuchen wir im Stadtwerkekonzern in Dortmund, zu dem die Dortmunder Hafen AG gehört, das Themengebiet »Wasser- 38 Binnenschifffahrt 12 | 2023
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