altlandkreis - das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Januar/Februar 2024

Medizinisches Versorgungszentrum der Krankenhaus GmbH
„Geballte Facharztkompetenz
am Wohnort“
Das MVZ-Team
in Weilheim
Weilheim / Schongau | Das Medizinische
Versorgungszentrum, kurz
MVZ, der Krankenhaus GmbH
Weilheim-Schongau steht für eine
wohnortnahe ambulante Versorgung
auf höchstem Niveau. Im Interview
spricht die kaufmännische
Leiterin Gerda Hutter über Ambulantisierung,
vielfältige Angebote
und wichtige Synergie-Effekte für
Patienten.
Seit etwa sechs Jahren ist das MVZ
ein wichtiger Bestandteil der Krankenhaus
GmbH. Was ist ein MVZ
eigentlich? Wie funktioniert es?
Gerda Hutter: Ein Medizinisches
Versorgungszentrum ist eigentlich
nichts anderes als die gemeinhin
bekannte Arztpraxis. Der Unterschied
ist, dass im MVZ, ähnlich
wie bei Gemeinschaftspraxen, Ärzte
mit verschiedenen Fachrichtungen
unter einem Dach vereint sind und
kooperativ zusammenarbeiten. Das
MVZ wird dabei immer von einem
Arzt geleitet. Weitere Ärzte sind
als Angestellte oder Vertragsärzte
tätig. Wichtig zu wissen ist, dass
Das MVZ-Team Schongau
Medizinische Versorgungszentren
nur von bestimmten Trägern
gegründet werden können. Dazu
gehören insbesondere Ärzte und
Krankenhäuser. Ziel des MVZ der
Krankenhaus GmbH ist es, die
sektoren-übergreifende Patienten-
Versorgung im Landkreis zu optimieren.
Dies geschieht zum einen
durch die direkte Anbindung an
unsere beiden Klinikstandorte in
Weilheim und Schongau. Zum anderen
dadurch, dass wir durch den
interdisziplinären Aufbau des MVZ
eine wohnortnahe ambulante Versorgung
der Bevölkerung gewährleisten
können.
Was unterscheidet das MVZ der
Krankenhaus GmbH von ähnlichen
Einrichtungen in der Region?
Gerda Hutter: Wir verfügen über
jeweils ein Ärztezentrum in Weilheim
und eines in Schongau. Das
Hauptmerkmal und der Unterschied
zu ähnlichen Einrichtungen
in der Region ist, dass unsere Ärzte
zum großen Teil eine Doppelfunktion
ausüben. Sie sind nicht nur als
Ober- oder Chefärzte in
den Kliniken der Krankenhaus
GmbH tätig,
sondern auch als Fachärzte
in unseren MVZ-
Praxen in Weilheim und
Schongau. Auch die Ärzte,
die nicht in den Kliniken
beschäftigt sind, sind
aufgrund unserer Trägerschaft
eng an die Kliniken
der Krankenhaus
GmbH angebunden.
Nicht zuletzt arbeitet das
Gerda Hutter
MVZ eng mit der radiologischen
i Abteilung an beiden Standorten sowie
dem Labor zusammen. Daraus
ergeben sich für die Patienten sehr
vorteilhafte Synergie-Effekte in der
Behandlung.
Welche Leistungen bieten Sie an?
Gerda Hutter: Das MVZ der Krankenhaus
GmbH hat eine orthopädisch-chirurgische
Ausrichtung.
Zudem können wir anästhesiologische
Leistungen anbieten – von
der Aufklärung bis zu Narkose. Im
Ärztezentrum Weilheim behandeln
wir Patienten in den Bereichen
Unfallchirurgie, Orthopädie, Gefäßchirurgie,
Neurochirurgie sowie
Viszeralchirurgie. Zudem führen
wir Prämedikationsvorbereitungen
und Narkosen für ambulante Operationen
durch. In Schongau bieten
wir Sprechstunden in den Fachbereichen
Orthopädie, Neurochirurgie
und Anästhesie an. Unser Spektrum
beinhaltet außerdem die Arbeitsmedizin
an beiden Standorten.
Interessant. Welche Bedeutung hat
das MVZ denn für die wohnortnahe
Patientenversorgung in Weilheim
und Schongau?
Gerda Hutter: Da in unserem MVZ
nicht nur unterschiedliche fachärztliche
Bereiche zusammenarbeiten,
sondern die Praxisärzte auch einen
direkten Draht und eine räumliche
Anbindung zu allen Fachabteilungen
der Krankenhaus GmbH haben,
sparen sich die Patienten lange
Wege, Wartezeiten und Doppeluntersuchungen.
Die enge Kooperation
zwischen den Kliniken und den
beiden Ärztezentren ermöglicht
eine interdisziplinäre Versorgung,
eine zügige Kommunikation und einen
verbesserten Service – sowohl
bei der Diagnostik als auch bei der
Therapie. Ambulante und stationäre
Behandlungen gehen so fließend
ineinander über. Damit sichern wir
eine geballte Facharztkompetenz
für Bürgerinnen und Bürger in
Weilheim und Schongau.
Anfang 2024 soll das Ärztezentrum
Schongau vom Jugendheimweg ins
Krankenhaus Schongau umziehen.
Welche Vorteile ergeben sich daraus
für Patienten?
Gerda Hutter: Die Verzahnung mit
dem Krankenhaus wird noch enger
als bisher. Das heißt: Patienten
des MVZ können die Angebote und
die Infrastruktur des Krankenhauses
aktiv mitnutzen. Das betrifft
zum Beispiel die Tagesklinik für
Schmerztherapie, die Ambulante
Physiotherapie, aber natürlich auch
die zahlreich vorhandenen Parkplätze
an der Marie-Eberth-Straße
in Schongau. Fachärzte wie etwa
Dr. Rolland Rosniatowski oder Dr.
Immanuel Neuwirth, die bereits
mit ihren Praxen im Krankenhaus
vertreten sind, können auf kurzem
Wege erreicht werden.
Wie wird sich das MVZ weiterentwickeln?
Gerda Hutter: Idealerweise werden
beide Ärztezentren, also Weilheim
und Schongau, weiter ausgebaut.
Am Standort Schongau planen wir,
ein Ambulantes Operationszentrum
aufzubauen, das Teil unseres MVZ
sein wird. Gleichzeitig möchten
wir dort mehrere ambulante fachärztliche
Bereiche etablieren sowie
ein Facharztzentrum mit mehreren
Disziplinen gründen.
Das klingt spannend. Hat das eventuell
etwas mit der zunehmenden
Ambulantisierung der medizinischen
Versorgung in Deutschland zu tun?
Gerda Hutter: Ja natürlich. In ganz
Deutschland wird die Gründung
von Medizinischen Versorgungszentren
vorangetrieben. „Ambulant
vor stationär“ ist ein bekanntes
Schlagwort der Bundesregierung
und seit vielen Jahren die Devise
der deutschen Gesundheitspolitik.
Es bedeutet, dass Krankenhäuser in
beiden Sektoren der Versorgung –
ambulant und stationär – präsent
sein müssen. Da immer mehr
Operationen nur noch ambulant
durchgeführt und vergütet werden
dürfen, ist es umso wichtiger,
hierfür wohnortnahe Angebote auf
einem hohen fachlichen Niveau zu
schaffen.
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