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altlandkreis - das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Januar/Februar 2024

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und schmeckt aber relativ neutral<br />

und wenig intensiv. Für Gourmets<br />

ist diese Sorte als Frischware uninteressant.<br />

„Sie wird in Massen importiert<br />

und landet zum Beispiel in<br />

Trüffelsalami oder Leberpasteten“,<br />

erklärt Stephan Burger. Die lateinischen<br />

Namen aller wirklich wertvollen<br />

Trüffel kennt er auswendig.<br />

Grob unterscheidet man die weißen<br />

Trüffel, die jetzt im Spätherbst<br />

und frühen Winter geerntet wer<strong>den</strong>.<br />

Und die schwarzen Trüffel, die<br />

im späten Winter reif sind oder als<br />

Sommertrüffel ab Mai gedeihen.<br />

In größerem Umfang gezüchtet<br />

wer<strong>den</strong> wertvolle Trüffelsorten<br />

bisher nur versuchsweise. Das<br />

macht die Knollen so selten und<br />

teuer. „Im Feinkosthandel, zum<br />

Beispiel bei Käfer in München, <strong>den</strong><br />

wir auch beliefern, zahlen Endkun<strong>den</strong><br />

15 bis 20 Euro pro 10 Gramm,<br />

beim weißen Trüffel noch mehr“,<br />

weiß Felix Burger. Das reicht, um<br />

die kleine Knolle über Nudeln oder<br />

Weiße Trüffel gelten als besonders wertvoll. Aufgespürt wer<strong>den</strong> sie<br />

heutzutage nicht von Schweinen, sondern ausgebildeten Suchhun<strong>den</strong>.<br />

Risotto zu reiben. Mehr sollte man<br />

beim weißen Trüffel ohnehin nicht<br />

machen, <strong>den</strong>n Hitze zerstört seinen<br />

Geschmack sofort. Schwarzer<br />

Trüffel lässt sich erhitzen. „Hier<br />

sollte man aber besser eine versierte<br />

Köchin oder ein versierter<br />

Koch sein und geeignete Rezepte<br />

kennen“, empfiehlt Stephan Burger.<br />

Wer in Restaurants relativ<br />

günstige Trüffelgerichte bestellt,<br />

muss sich bewusst sein, <strong>das</strong>s meist<br />

sehr wenig Trüffel oder nur Trüffelaroma<br />

enthalten ist. „Schmeckt<br />

man nach einem Trüffelgericht <strong>den</strong><br />

typischen Geschmack recht lange,<br />

ist <strong>das</strong> leider eher ein Beweis, <strong>das</strong>s<br />

man nur Trüffelaroma konsumiert<br />

hat“, so der Fachmann.<br />

Auswirkungen des<br />

Klimawandels<br />

Wie gut die Ausbeute der diesjährigen<br />

weißen Trüffel sein wird,<br />

wer<strong>den</strong> Felix und Stephan Burger<br />

erst nach Jahresende sagen<br />

können. Nicht jedes Trüffeljahr<br />

ist gleich gut. Die Knollen leben,<br />

wie viele Pilze, in Symbiose mit<br />

Bäumen – bei Trüffeln sind es unter<br />

anderem Eichen, Pappeln und<br />

Nussbäume. Das Pilzmyzel, ein<br />

feines Geflecht, aus dem die Knolle<br />

wächst, dockt an feine Baumwurzeln<br />

an und liefert dem Baum Minerale.<br />

Im Gegenzug erhält der Pilz<br />

Zucker aus der Photosynthese des<br />

Baums. Damit es bei<strong>den</strong>, Pilz und<br />

Baum, gut geht, braucht es immer<br />

wieder Niederschläge, keine zu<br />

lange Trockenheit und auch keinen<br />

zu starken oder langen Frost<br />

im Winter. Letzteres ist der Grund,<br />

warum in Deutschland wenig edle<br />

Trüffel wachsen. Mittelmeerländer<br />

wie Italien und Spanien sind bisher<br />

klassische Trüffelländer. Allerdings<br />

leidet <strong>das</strong> Trüffelwachstum<br />

dort zunehmend, vor allem durch<br />

Hitze und lange Trockenheit, die<br />

auch der Klimawandel mit sich<br />

bringt. „In <strong>den</strong> letzten fünf bis<br />

zehn Jahren haben wir dies schon<br />

deutlich gemerkt“, sagt Felix Burger.<br />

Manchmal verschiebt sich die<br />

Reife der weißen Trüffel durch ausbleibende<br />

Niederschläge aus dem<br />

Spätherbst in Richtung Weihnachten.<br />

Und da gute Köche Trüffel stets<br />

frisch verarbeiten – mehr als ein<br />

paar Tage sollten zwischen Ernte<br />

und Teller nicht liegen – können<br />

mehrwöchige Phasen entstehen,<br />

in <strong>den</strong>en die Burgers nur wenig<br />

Trüffel ausliefern. Für die saisonalen<br />

Speisekarten guter Restaurants<br />

kann <strong>das</strong> zum Problem wer<strong>den</strong>.<br />

Felix und Stephan Burger sehen<br />

trotz der Entwicklungen positiv in<br />

die Zukunft. Die Nachfrage nach<br />

Trüffeln steigt weltweit. Und „La<br />

Bilancia“ vertreibt längst auch<br />

andere Köstlichkeiten wie Austern<br />

und Kaviar und kooperiert mit italienischen<br />

Köchen, die edle Soßen<br />

und Gourmetgemüse <strong>für</strong> sie abfüllen.<br />

cr<br />

Galyna_P<br />

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januar /februar <strong>2024</strong> | 37

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