altlandkreis - das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Januar/Februar 2024
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gende Ortschaften geschafft. Zum<br />
Beispiel der von Petra und Stefan<br />
Deibler, weil er von Peiting nach<br />
Rottenbuch geheiratet hat. Und<br />
die bei<strong>den</strong> im wahrsten Sinne<br />
auf die Folter spannte. Denn der<br />
spannendste Hintergrund dieses<br />
außergewöhnlichen Brauchs<br />
nämlich ist: Bekommt <strong>das</strong> frischvermählte<br />
Brautpaar zwischen<br />
Hochzeit und erstem Hochzeitstag<br />
ein Baby, müssen die Macher<br />
des Baumes <strong>den</strong> Kinderwagen<br />
des Brautpaars bezahlen. Wird<br />
im ersten Ehejahr dagegen kein<br />
Kind geboren, muss <strong>das</strong> Brautpaar<br />
<strong>den</strong> Hochzeitsbaum-Machern eine<br />
zünftige Brotzeit spendieren. Der<br />
offizielle Geburtstermin bei Familie<br />
Deibler wäre dahingehend eine<br />
Punktlandung gewesen. Doch deren<br />
Tochter Hanna hat sich etwas<br />
mehr Zeit gelassen, ist zwei Wochen<br />
später zur Welt gekommen.<br />
Touristenattraktion<br />
am Milchweg<br />
Mehr Glück hatten an dieser Stelle<br />
Stefan Barnsteiner und seine Ehefrau<br />
Franziska, wo ebenfalls er als<br />
Peitinger nach auswärts, in diesem<br />
Falle Hohenfurch, geheiratet hat.<br />
„Unser Matthias ist am 29. September<br />
2022, insofern drei Tage<br />
vor unserem ersten Hochzeitstag<br />
Am Solder in Rottenbuch, wo unter anderem<br />
der Pfaffenwinkler Milchweg vorbeiführt.<br />
Einer der ersten Hochzeitsbäume wurde mit Drehleiter aufgestellt.<br />
zur Welt gekommen.“ Damit war<br />
klar, <strong>das</strong>s Familie Barnsteiner <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> ersten Kinderwagen keine<br />
große Geldausgabe tätigen muss.<br />
Von <strong>den</strong> zwölf Burschen, die ihnen<br />
am 2. Oktober 2021 <strong>den</strong> Hochzeitsbaum<br />
geschenkt hatten, zahlte<br />
letztlich jeder 50 Euro in die Kinderwagenkasse.<br />
Die restlichen 300<br />
Euro haben Stefan und Franziska<br />
Barnsteiner <strong>für</strong> <strong>das</strong> neue ABC-Modell<br />
gerne aus eigener Tasche bezahlt.<br />
Und der Hochzeitsbaum an<br />
sich? „Der wird nach einem Jahr<br />
gefällt.“ Und meist zu Brennholz<br />
verarbeitet, weil Stamm wie Motive<br />
innerhalb eines Jahres dann doch<br />
in Mitlei<strong>den</strong>schaft gezogen wer<strong>den</strong><br />
aufgrund Hitze, Regen, Sturm und<br />
Kälte. Was dem Brautpaar aber als<br />
ewiges An<strong>den</strong>ken trotzdem bleiben<br />
wird: Ein zum Brauch passender<br />
Spruch in Gedichtform, stets<br />
auf ein wetterfestes Verkehrsschild<br />
gedruckt. Der am Beispiel Stefan<br />
und Petra Deibler lautet wie folgt:<br />
„Liabe Brautleut! Dieser Baum<br />
wurde Euch zu Ehren errichtet, damit<br />
er jedem gleich berichtet: Am<br />
28. Oktober 2017 wurde es wahr,<br />
seit dem sind Petra und Stefan<br />
ein Paar. Wir wünschen Euch hier<br />
nochmals alles Guate und viel<br />
Glück, und hoffen, Ihr <strong>den</strong>kt immer<br />
gern an diesen Tag zurück. Seid Ihr<br />
in einem Jahr noch zwei, kommen<br />
wir zu einer Brotzeit vorbei, seid<br />
Ihr dann schon zu dritt, bringen<br />
wir <strong>den</strong> Kindskarren mit.“ Während<br />
die meisten Hochzeitsbäume<br />
ausschließlich Familienmitglieder,<br />
Freunde, Bekannte und Nachbarn<br />
des Brautpaares zu Gesicht bekommen,<br />
hat der Baum von Petra und<br />
Stefan Deibler einen weitaus höheren<br />
Bekanntheitsgrad erreicht.<br />
„Unser Garten liegt direkt an der<br />
Route des Pfaffenwinkler Milchwegs.“<br />
Insofern hat sich deren<br />
Hochzeitsbaum zu einer wahren<br />
Touristenattraktion entwickelt –<br />
auch <strong>für</strong> Einheimische. Umso erstaunlicher,<br />
<strong>das</strong>s dieser Brauch,<br />
der bei Betroffenen wie Mitwirken<strong>den</strong><br />
extrem gut ankommt, nach<br />
wie vor einzig und allein von Peitinger<br />
Traditionsvereinen gelebt<br />
wird. Zumindest hier im bayerischen<br />
Oberland.<br />
js<br />
Liebe Kun<strong>den</strong> und Geschäftsfreunde,<br />
wir bedanken uns herzlich<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> gute Miteinander,<br />
<strong>das</strong> entgegengebrachte Vertrauen<br />
und die angenehme<br />
Zusammenarbeit.<br />
Wir wünschen Ihnen<br />
und Ihren Familien<br />
ein friedvolles Weihnachtsfest<br />
und <strong>für</strong> <strong>das</strong> neue Jahr Gesundheit,<br />
Glück und Zufrie<strong>den</strong>heit.<br />
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Ich wünsche allen Freun<strong>den</strong> ,<br />
Bekannten und Kun<strong>den</strong> frohe<br />
Weihnachten und ein gesundes<br />
neue Jahr<br />
HUBER<br />
Johann<br />
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januar / februar 2023 | 31