der-Bergische-Unternehmer_01-24_Nonprint

FÜR SIE UNTERWEGS VOM DACH DER WELT BIS NACH KATHMANDU
Eine Pagode in der
Königsstadt Patan
(Foto l.).
Gläubige
Hindu-Frauen
bringen Opfer dar
(Foto r.).
karge Hochebenen und eisige Gletscherzonen.
Einfache Wanderungen sind darunter, aber auch
Touren in großer Höhe, die eine sehr gute Kondition
erfordern. Übernachtet wird überwiegend im
Zelt, manche Routen bieten auch Wege von Lodge
zu Lodge an. Wichtig ist vorab, die richtige Reisezeit
für die jeweilige Region zu wählen.
Zum Tee bei den Mönchen
Eine Reise nach Ladakh, dem schwer zugänglichen
Land hinter dem Himalaya-Höhenkamm, ist
nur etwas für Menschen, die körperliche Anstrengungen
nicht scheuen. Ladakh und die Region
Zanskar liegen zwar in Indien, gehören zum Fürstenstaat
Kaschmir und sind heute eine Provinz im
Bundesstaat Jammu und Kaschmir, dennoch wird
man sich hier nach Tibet versetzt fühlen. Die buddhistische
Kultur der eingewanderten Hochlandvölker
hat sich besser erhalten als mancherorts in
Tibet selbst. Hier erwartet einen ein Volk, dem jeder
Gast willkommen ist und eine Kultur, deren
Mythen und Gebräuche im alten Tibet ihren Ursprung
haben. Denn die großen Ereignisse im Leben
der Ladakhis sind die religiösen Feste. Zu
Hunderten sitzen sie auf den steinigen Berghängen
bei Leh, der Hauptstadt Ladakhs, und sehen
den Priestern bei ihren religiösen Tänzen zu. Das
bekannteste der über 300 vorhandenen Klöster
Ladakhs, das Lamayuru, gleicht einer Trutzburg,
hoch oben über einer Siedlung thronend. Der Besucher
wird von den Mönchen mit einem Glas
Buttertee bewirtet, denn längst haben auch die
Bewohner in diesen einsamen Gefilden den Wert
eines Touristen in Form von Dollar ausgemacht.
Aber die Anmutung dieser Hochgebirgslandschaft
auf dem Weg nach Leh ist eine Kulisse für eine
der ältesten religiösen Kulturen der Welt, scheint
wie von Götterhand gemeißelt. Die Stadt Leh
selbst liegt in einem dreieinhalbtausend Meter hohen
Tal und wird überragt von der auf einem Hügel
liegenden neunstöckigen Königsburg.
Tourismus - Fluch und Segen zugleich
Auch wenn viele Bewohner ihren Lebensunterhalt
noch als Bauern, Viehzüchter und Hirten bestreiten,
so ist doch heutzutage der Tourismus die
wichtigste Einnahmequelle. Die Basare, die noch
der Selbstversorgung dienten, sind heute zu einem
von kaschmirischen Händlern beherrschten Souvenirmarkt
heruntergekommen. Ganz in der Nähe
des Basars befindet sich der „Busbahnhof“, von
dem ein Schild in englischer Sprache behauptet,
es sei die höchste Busstation der Welt. Von hier
aus kann man in klapprigen Fahrzeugen ein halbes
Dutzend Ortschaften erreichen, die als besondere
Touristenattraktionen gelten. Für Unerschrockene
bietet sich eine Fahrt zum Kloster Tikse an,
der „Gralsburg des Lamaismus“. Wenn man in
44 www.bvg-menzel.de