Regio Augsburg Magazin 2024
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REISEN ZUM REICHTUM: DIE „EUROPÄISCHE FUGGERSTRASSE“
Seit 2024 ist auch
das Gasteiner Tal eine
der Stationen an der
„Europäischen Fuggerstraße“
– einer Reiseroute
durch die Ge -
schichte der Fugger
und die der Montanwirtschaft.
Unweit
von Bad Gastein, in
der Nachbarkommune
Bad Hofgastein, findet
man die Epitaphe von
reichen Gewerken, die
in der Zeit nach den
Fuggern goldhaltiges
Erz abbauen ließen.
Auf diesem Grabmal
sieht man Bergknappen
mit einem Schwinghammer
und mit
Poch werk zeug.
Kastilien ist das westlichste Reiseziel an der
„Europäischen Fuggerstraße“.
Im Zentrum der Kulturreiseroute zwischen
Spanien und der Slowakei liegt Augsburg. Von
der Bedeutung des Bergbaus erfährt man dort
vor allem etwas im „Fugger und Welser Erlebnismuseum“.
Abgesehen davon hat aber auch
das Augsburger UNESCO-Welterbe etwas mit
der Montanwirtschaft zu tun. Denn die Technik
der Wasserhebung mittels Wasserkraft kam aus
dem Bergbau. Das kann man hier zwar erfahren,
nicht aber sehen. Was kaum zu übersehen ist,
sind die Denkmäler der Fugger, die überall in
der Stadt zu finden sind – oft bezahlt mit den
Erträgen aus dem Montangeschäft.
Das gilt in erster Linie für zwei der drei
Stiftungen Jakob Fuggers „des Reichen“. Die
Fuggerkapelle in St. Anna ist seine Grablege
und die seiner Brüder Ulrich und Georg. Dürer
war an der Ausstattung dieser Kapelle beteiligt.
Die Fuggerkapelle ist der älteste Sakralbau der
Renaissance im heutigen Bayern. Auf einem
Flügelbild der dortigen Fuggerorgel ist auch
der Stifter Jakob Fugger abgebildet.
Der Damenhof sowie der Turnierhof des
Fuggerstadtpalastes an der Maximilianstraße
waren in Augsburg die ersten Profanbauten im
Stil der Renaissance. Die Prachtstraße – eine
der schönsten Deutschlands – ist nach Kaiser
Maximilian I. benannt. Das auf das Adlertor
des Fuggerstadtpalastes gemalte Wappen Kaiser
Karls V. verrät, dass sich dieser Habsburger
(wie einige seiner Nachfolger) hier bei Augsburger
Reichstagen einquartierte. In der nahen Basilika
St. Ulrich und Afra richteten sich die Grafen
Fugger fünf fürstlich ausgestattete Grabkapellen
ein. Deshalb entdeckt man dort zig Fuggerlilien –
gemalt, geschnitzt oder geschmiedet. Auf einem
der Flügelbilder an der Fuggerorgel in St. Ulrich
und Afra erkennt man bei genauerem Hinschauen
die beiden prominentesten Fugger –
Jakob Fugger „den Reichen“ und seinen Neffen
und Nachfolger Anton, der das Familienunternehmen
zum Zenit führte.
Das bekannteste Porträt Jakob Fuggers „des
Reichen“ hat Albrecht Dürer um 1520 geschaffen:
Dieses Gemälde ist erst wieder nach der aktuellen
Sanierung der Katharinenkirche in der dortigen
Staatsgalerie zu sehen. Doch auch 2024 erinnern
Kunstwerke und Denkmäler, der Fuggerstadtpalast,
natürlich die Fuggerei und Augsburgs
Monumentalbrunnen (jeweils Objekte des
UNESCO-Welterbes) an die Fugger.
Die „Fugger-Story“ erzählt nicht zuletzt das
„Fugger und Welser Erlebnismuseum“, das 2024
sein zehnjähriges Bestehen feiert. Geplant sind
eine rauschende Museumsnacht, Führungen sowie
neue Exponate in der Dauerausstellung.
Mehr zum Jubiläumsjahr findet man unter
www.fugger-und-welser-museum.de/programm.
» Mehr zu den Reisezielen an der „Europäischen Fuggerstraße“: www.fuggerstrasse.eu/de
» Alles zum „Fugger und Welser Erlebnismuseum“: www.fugger-und-welser-museum.de. Das im
Jahr 2014 eröffnete innovative Museum feiert 2024 mit einem Jubiläumsprogramm.
» Infos zu Führungen auf Spuren der Fugger in Augsburg: www.augsburg-tourismus.de/de/fugger
» Vieles zur Fuggerei auf der offiziellen Website des Hauses Fugger: www.fugger.de/fuggerei
» Das Taschenbuch „Die Fugger in Augsburg. Geschäfte mit Kirche und Kaiser“ führt auf insgesamt
300 Seiten und mit 424 (!) Abbildungen durch die Geschichte der Fugger und zu ihren
zahlreichen Sehens würdig keiten in der Stadt (www.context-mv.de).
» Die Anfänge der Fugger im Bergbau hat Fritz Gruber in seinem Buch „Das Gold der Fugger.
Gastein und Rauris– Bergbau der Fugger im Salzburger Land“ beschrieben (www.context-mv.de).
D I E So oziale Heimat seit 1521
F U G G E R EI
„Die Fuggerei – Soziale
Heimat seit 1521“ heißt
der offizielle Guide der
Fuggerschen Stiftungen
für die Sozialsiedlung.
Wie sie seit 500 Jahren
den Stiftungsauftrag erfüllt,
erklärt der Guide
mit einem Rundgang
durch die Gassen der
Reihenhaussiedlung.
Inhalte werden übersichtlich
und anschaulich
vermittelt: von der
Architektur über das
historische und heutige
Leben in der Fuggerei
bis hin zur Zukunft
ihrer Stiftungsidee.
Mit authentischen
Informationen und Geschichten
gut geeignet
für den Be such vor Ort
wie für die Lektüre zu
Hause. Der Serviceteil
und eine Klapp karte
helfen dabei, sich rasch
zu orientieren.
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