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Das ökumenische Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2023

Die Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden verantwortet pro Jahr ca. 120 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen steht die ökumenische Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zum Thema, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden

Die Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden verantwortet pro Jahr ca. 120 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen steht die ökumenische Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zum Thema, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden

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Aus kirchlichen Wohnungsunternehmen<br />

Katholisches Siedlungswerk München mit<br />

Fahrplan zum klimaneutralen Bestand<br />

Bis 2050 will die Katholische Siedlungswerk München GmbH (KSWM) die CO 2<br />

-Emissionen ihres<br />

Gebäudebestands auf nahezu Null reduzieren. Dazu zählen über 3.000 Wohnungen, 17 Prozent<br />

davon werden öffentlich gefördert. Dieses umfassende Gebäudeportfolio soll nun so modernisiert<br />

werden, dass es alle Anforderungen an Klimaschutz und Energieeffizienz erfüllt – eine große<br />

Aufgabe, da sich die Objekte in Alter und Sanierungsbedarf unterscheiden. Wie großangelegte<br />

Sanierungsvorhaben unter Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen und sozialen<br />

Aspekte gelingen können, beschreibt ein neu entwickelter Handlungspfad von Drees & Sommer.<br />

Ein Beitrag von Markus Claudy und Moritz-Andreas Decker<br />

Im Gebäudesektor entfallen 35 Prozent der CO 2<br />

-Emissionen<br />

auf Wohngebäude. In Sachen Energieverbrauch sind vor 1979<br />

erbaute Gebäude die Spitzenreiter – und damit zwei Drittel aller<br />

Wohngebäude dringend sanierungsbedürftig. So stehen Immobilienunternehmen<br />

in der Verantwortung, den Energieverbrauch<br />

ihrer Gebäude deutlich zu senken und entsprechende Sanierungsmaßnahmen<br />

zu ergreifen.<br />

Schließt der Immobilienbestand dabei tausende unterschiedlich<br />

beschaffene Objekte ein, wie es beim Münchener Siedlungswerk der<br />

Fall ist, wirft das komplexe Fragestellungen auf.<br />

Derzeit verwaltet das KSWM einen Bestand von 3.016 eigenen<br />

Wohnungen und 323 fremden Wohnungen (Stand: März 2021).<br />

Knapp 17 Prozent der eigenen Wohnungen sind öffentlich gefördert.<br />

Heute schon an Übermorgen denken<br />

Bei seinen Neubauprojekten achtet das KSWM schon lange auf<br />

eine <strong>nachhaltige</strong> und klimafreundliche Bauweise und legt Wert auf<br />

den Einsatz nachwachsender Rohstoffe sowie eine hohe Energieeffizienz.<br />

Im vergangenen Jahr setzte das Siedlungswerk mit dem Neubau<br />

einer Wohnanlage in Grafing ein Pilotprojekt <strong>für</strong> Holzbau und<br />

Nachhaltigkeit um. Die Wohneinheiten im KfW-55-Standard stellen<br />

ihre Energieeffizienz über energetisch günstige Heizungsanlagen<br />

und innovative Wärmepumpen sicher.<br />

<strong>Das</strong> umfassende Bestandportfolio des KSWM soll mit der Sanierung<br />

mindestens den Effizienzhausstandard 70 erfüllen, bis 2045<br />

nahezu treibhausneutral betrieben und so den Anforderungen an<br />

den Klimaschutz gerecht werden. Ein detaillierter Leitfaden, die<br />

sogenannte Klimaroadmap, zeigt auf, wie sich dieses Ziel <strong>für</strong> das<br />

Siedlungswerk erreichen lässt. Erarbeitet wurde der hochkomplexe<br />

Plan von dem auf Bau- und Immobilien spezialisierten Beratungsunternehmen<br />

Drees & Sommer.<br />

Datendetails bilden das Fundament<br />

Als Handlungspfad macht die Klimaroadmap organisatorische,<br />

wirtschaftliche und technische Möglichkeiten zur Reduktion von<br />

Treibhausgasemissionen transparent. Als erster Schritt erfolgt eine<br />

umfassende Datenerhebung zum Gebäudebestand einschließlich<br />

der Energiewerte der letzten drei Jahre. Darunter fallen auch die<br />

Heizkosten der Mieter oder das Alter der wesentlichen Komponenten<br />

aus der Anlagen- und Bautechnik. Die Erhebung bildet das<br />

Fundament <strong>für</strong> alle weiteren Handlungsschritte. Ein Tool hält alle<br />

relevanten Daten zentralisiert und strukturiert fest. Durch dieses<br />

Vorgehen wird ein fortlaufendes Monitoring ermöglicht. Nach einer<br />

Datenanalyse lassen sich Maßnahmen <strong>für</strong> das Gebäudeportfolio<br />

ableiten und das Budget einteilen.<br />

Einer der größten Emissionsverursacher im Gebäudebereich<br />

sind die Heizungssysteme. In Deutschland werden rund drei Viertel<br />

aller Wohneinheiten – also Ein- und Mehrfamilienhäuser – mit Öl<br />

und Erdgas beheizt . Um die ambitionierten Klimaziele zu erfüllen,<br />

18 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_04_23_Kirche.indd 18 31.03.23 14:14

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