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Das ökumenische Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2023

Die Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden verantwortet pro Jahr ca. 120 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen steht die ökumenische Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zum Thema, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden

Die Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden verantwortet pro Jahr ca. 120 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen steht die ökumenische Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zum Thema, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden

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Aus der Diakonie<br />

Flachwäsche auf hohem Niveau<br />

Vor gut einem Jahr hat die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen ihre Arbeitskleidung mit dem Fair Wear<br />

Siegel auf nachhaltig umgestellt – nun folgt zum 1.4. die Flachwäsche.<br />

Ein Bericht von Katja Jacob<br />

Alle Laken, Bett- und Kissenbezüge, Frotteetücher und Waschhandschule<br />

– oft auch als Heimwäsche bezeichnet – sind nun<br />

mit dem Grünen Knopf zertifiziert. <strong>Das</strong> betrifft 28 000 Mietwäschestücke<br />

der Altenwohn- und Pflegeheime Haus Abendsonne<br />

(Recklinghausen), Matthias-Claudius-Zentrum (Oer-Erkenschwick)<br />

und Theodor-Fliedner-Haus in Herten.<br />

Die Zeiten, in denen blühend weiße Produkte - egal, ob Zucker,<br />

Mehl, Papier oder Kleidung - per se als ökologisch und gesundheitlich<br />

bedenklich galten, sind vorbei. Ok, mit Zucker und Mehl ist das<br />

so eine Sache. Aber Wäsche kann inzwischen polarweiß strahlen<br />

und trotzdem nachhaltig hergestellt sein.<br />

Die Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen bezieht ihre<br />

<strong>nachhaltige</strong> Mietwäsche von der familiengeführten Wäscherei<br />

Sicking im münsterländischen Altenberge, also gleich in der Nachbarschaft,<br />

so dass lange Transportwege vermieden werden. „Wir<br />

freuen uns sehr, dass wir mit dem konsequenten Einsatz von <strong>nachhaltige</strong>n<br />

Miet-Textilien gemäß GRÜNER KOPF zusammen mit<br />

der Diakonie soziale und ökologische Verantwortung übernehmen<br />

dürfen“, sagt Geschäftsführer Moritz Wildschütz.<br />

<strong>Das</strong> heißt konkret: Bei der Herstellung der Wäsche dürfen keine<br />

gefährlichen Chemikalien oder Weichmacher eingesetzt werden,<br />

stattdessen werden schadstoffgeprüfte Naturfasern verwendet. Es<br />

gelten strenge Grenzwerte <strong>für</strong> das Abwasser und die Freisetzung von<br />

CO 2<br />

. Derzeit deckt der Grüne Knopf die Produktionsschritte „Färben<br />

und Bleichen“ sowie „Nähen und Zuschneiden“ ab – als nächstes sind<br />

Zertifizierungen im Bereich von „Faserproduktion und Baumwollanbau“<br />

sowie „Spinnen und Weben“ geplant.<br />

Wobei es um mehr geht als nur ökologische Unbedenklichkeit.<br />

Produkte, die den „Grünen Knopf“, ein staatliches Siegel <strong>für</strong> Nachhaltigkeit,<br />

tragen, müssen auch soziale Standards einhalten. Da geht<br />

es um Sicherheit am Arbeitsplatz, Begrenzung der Arbeitszeit und<br />

26 Kleine Kniffe<br />

schriftliche Arbeitsverträge, Vereinigungsfreiheit, existenzsichernde<br />

Löhne und ein Beschwerdemanagement <strong>für</strong> die Arbeitnehmer*innen.<br />

<strong>Das</strong> Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit gehört ebenso dazu<br />

wie die Bekämpfung von Korruption.<br />

All diese Faktoren müssen die mit dem Grünen Knopf zertifizierten<br />

Unternehmen bei ihren Lieferanten in den Herstellerländern<br />

einfordern und überprüfen – somit nimmt das Siegel das Lieferkettengesetz<br />

gewissermaßen vorweg und gilt als einer der sichereren<br />

Indikatoren <strong>für</strong> eine soziale, <strong>nachhaltige</strong> und faire Textil-Produktion.<br />

„Unsere über 300 Bewohnerinnen und Bewohner schlafen in<br />

schöner, ökologisch unbedenklicher Wäsche und wir tun etwas <strong>für</strong><br />

Menschen in Ländern, denen es nicht so gut geht“, freut sich Gerhard<br />

Bröker, Leiter der Wirtschaftsbetriebe in der Diakonie und<br />

Chefeinkäufer. Und nicht nur das. „Ich habe den Eindruck, dass die<br />

Wäscherei Sicking auch mit den eigenen Mitarbeitenden anständig<br />

umgeht – das ist genauso wichtig“, ergänzt er. So stelle sie ihren<br />

Angestellten zum Beispiel E-Autos <strong>für</strong> den Weg zur Arbeit zur Verfügung,<br />

nachdem der Betrieb seinen Standort gewechselt hat.<br />

<strong>Das</strong> alles ist aus diakonischer Sicht nur konsequent; schließlich<br />

lautet Leitsatz 10 des Strategieprozesses, den sich die Diakonie <strong>für</strong><br />

die Jahre 2022 bis 2028 vorgenommen hat: „Wir schonen unsere<br />

natürlichen Ressourcen und leben sozial, ökologisch und nachhaltig.“<br />

Autorin<br />

Katja Jacob<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Diakonisches Werk im<br />

Kirchenkreis Recklinghausen<br />

gGmbH<br />

Foto: depositphotos<br />

Kleine_Kniffe_04_23_Kirche.indd 26 31.03.23 14:14

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