25.01.2024 Aufrufe

Das ökumenische Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2023

Die Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden verantwortet pro Jahr ca. 120 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen steht die ökumenische Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zum Thema, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden

Die Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden verantwortet pro Jahr ca. 120 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen steht die ökumenische Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zum Thema, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung in Kirchen und Wohlfahrtsverbänden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus <strong>Beschaffung</strong>skoopertionen<br />

eko: Die Einkaufskooperation<br />

Tagungshäuser, Freizeit- und Bildungsstätten, Jugendherbergen: Solche Häuser werden in<br />

Deutschland zumeist von gemeinnützigen Trägern betrieben, die voller Idealismus vor Jahrzehnten<br />

gestartet sind. Auch heute leisten sie wertvolle Arbeit, die jede(n) Einzelne(n) der Gäste<br />

und Teilnehmer bereichern will. Ihre Angebote vermitteln ökologische, politische, spirituelle,<br />

gesundheitlich und andere Erfahrungen zur Persönlichkeitsbildung. Und sie wirken damit stärkend<br />

<strong>für</strong> den Zusammenhalt der Gesellschaft.<br />

Ein Beitrag von Nils Gustorff<br />

Ob kirchliche Exerzitien <strong>für</strong> Paare, Teambildung <strong>für</strong> Schulklassen,<br />

Nachhaltigkeitsbildung <strong>für</strong> politisch Interessierte oder<br />

Outdoorerlebnisse <strong>für</strong> Ferienkinder – das Spektrum ist breit, die<br />

Angebote entspringen meist den hohen Ansprüchen der jeweiligen<br />

Einrichtung.<br />

Die wirtschaftliche Basis ist über Jahre schwieriger geworden<br />

und hat schon vor 20 Jahren zutage treten lassen, dass Knappheit<br />

an Personal und Fördergeldern zu Veränderungen zwingt, wenn<br />

ein Trägerverein seinen Fortbestand und den seines Vereinszwecks<br />

sichern möchte. Was tun?<br />

Die Antwort der eko: lautet heute wie damals: Lasst uns Bedarfe<br />

bündeln und die Kosten der ganzen Lieferkette in den Blick nehmen,<br />

sodass Hersteller, Händler und Abnehmer profitieren. Und dadurch<br />

<strong>Beschaffung</strong>skosten wie auch die Warenpreise gemeinsam senken!<br />

Wenn z.B. Vertreter von Kaffeeröstern oder Marmeladenherstellern<br />

nicht mehr turnusmäßig reisen und einer Küchenleitung<br />

wertvolle Zeit rauben, sondern ihre Besuche nur nach Anforderung<br />

planen, ist das <strong>für</strong> die Küche eine große Unterstützung, um das<br />

hohe Arbeitspensum zu schaffen. Gleichzeitig sparen Hersteller und<br />

Großhandel enorme Fahrt- und Personalkosten, was den Gemeinkostenanteil<br />

am Endprodukt (z.B. der Erdbeerkonfitüre) wirksam<br />

reduziert. Die Empfehlung der eko:, Bedarfe auf weniger Artikel zu<br />

bündeln (z.B. durch Sonderpreise auf nur 5 Sorten Pasta, obwohl<br />

zuvor 20 Sorten genutzt wurden), spart dem Produzenten Rüstkosten,<br />

verschafft dem Handel sog. schnelldrehende Artikel, und<br />

damit preiswirksame Kostenvorteile <strong>für</strong> alle.<br />

Als wunderbarer Nebeneffekt gelingt es in der Kommunikation<br />

mit Produzenten und Handel, Qualitäten auf zuvor ungekanntem<br />

Niveau zu steuern und insbesondere in Richtung Nachhaltigkeit<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde „eko: Die Einkaufskooperation<br />

GmbH & Co.KG“ im Umfeld der Jugendherbergen gegründet. Heute<br />

vertrauen 430 Mitgliedshäuser mit 70.000 Betten den Angeboten<br />

und der Erfahrung des 4-köpfigen Teams.<br />

Im Kern werden <strong>für</strong> tägliche Bedarfe wie Lebensmittel und<br />

Reinigungsmittel preisgünstige und verlässliche Lieferanten per<br />

Ausschreibung identifiziert und per Rahmenvertrag an eko: gebunden.<br />

Bestellung, Lieferung und Rechnungsstellung laufen direkt<br />

zwischen dem kaufenden eko:-Mitglied und dem jeweiligen Lieferanten<br />

– natürlich zu den einheitlichen Konditionen, die eko: stetig<br />

im Blick behält. Damit Preisattraktivität gewahrt werden kann,<br />

kaufen eko:-Mitglieder ihre Lebensmittel und Reinigungsmittel<br />

verbindlich bei eko:-Lieferanten. Um parallel auch lokale Erzeuger<br />

bestmöglich zu fördern, ist es daneben ausdrücklich gewünscht, dass<br />

eko:-Mitglieder über lokale Bäcker, Metzger, Obst-/Gemüsehändler<br />

lokale Produkte direkt dort zu beziehen.<br />

44 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_04_23_Kirche.indd 44 31.03.23 14:14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!