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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2022

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Digitale Lieferketten<br />

Nachhaltigkeit und Transparenz<br />

in digitalen Liefernetzwerken<br />

Klimaneutral, ressourcenschonend, fair produziert – Nachhaltigkeit hat viele Gesichter und<br />

der Bedarf an nachhaltig erzeugten Produkten steigt weiter. Um den Anforderungen sowohl<br />

von Verbraucher:innen und Geschäftspartnern als auch der Gesetzgebung gerecht zu werden,<br />

brauchen Unternehmen Klarheit über Produktionsbedingungen. Hierzu bedarf es Transparenz in<br />

den Liefernetzwerken.<br />

Ein Beitrag von Michael Frank<br />

Ambitionierte CO 2<br />

-Reduktionsziele und nicht zuletzt das im<br />

Januar 2023 in Kraft tretende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz<br />

(LkSG) machen transparente Liefernetzwerke unabdingbar, auch<br />

oder insbesondere <strong>für</strong> das <strong>Beschaffung</strong>swesen. <strong>Das</strong> Gesetz soll die<br />

Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in globalen<br />

Lieferketten verbessern; es geht unter anderem um grundlegende<br />

Regularien wie das Verbot von Kinderarbeit und Zwangsarbeit.<br />

Ab Januar 2023 fallen in einem ersten Schritt alle in Deutschland<br />

ansässigen Unternehmen mit mindestens 3.000 Beschäftigten unter<br />

die rechtlich bindenden Vorschriften des LkSG. Indirekt erfasst das<br />

Gesetz jedoch sämtliche Teilnehmenden der Liefernetzwerke, da sie<br />

Informationen an ihre Kunden berichten müssen. Auch auf EU-Ebene<br />

ist eine vergleichbare Regulierung in Vorbereitung. Oder, um es<br />

mit den Worten von Dieter Overath, Geschäftsführender Vorstand<br />

Fairtrade Deutschland, auszudrücken: „Menschenrechte einzuhalten<br />

ist kein Add-on, sondern ein Grundprinzip, dass <strong>für</strong> alle Unternehmen<br />

selbstverständlich sein sollte.“<br />

So vielschichtig wie das Thema Nachhaltigkeit in der <strong>Beschaffung</strong>,<br />

sind die individuellen Herausforderungen der Unternehmen.<br />

Transparente Liefernetzwerke sind derzeit nur in wenigen Branchen<br />

Realität. Häufig fehlt es an digitalen Lösungen und der Fähigkeit,<br />

Nachhaltigkeits- und Qualitätsinformationen automatisiert an<br />

nachfolgende Stufen weiterzugeben. Hinzu kommt, dass ineffiziente<br />

<strong>Beschaffung</strong>sprozesse hohe Transaktionskosten verursachen<br />

können. Daneben mangelt es vielen dateneingebenden Unternehmen<br />

an Vertrauen – sie be<strong>für</strong>chten Nachteile durch die vermeintlich<br />

ungefilterte Weiterleitung von Lieferkettendaten und blockieren<br />

damit die Datenweitergabe.<br />

Gleichzeitig wandeln sich die Lieferketten von gestern<br />

mehr und mehr zu komplexen, globalen Liefernetzwerken mit<br />

zahlreichen Stationen und dynamisch wechselnden Lieferbeziehungen.<br />

Somit ist kaum verwunderlich, dass die Kenntnis unter<br />

welchen Bedingungen die Rohstoffe gewonnen und verarbeitet<br />

wurden, <strong>für</strong> viele Unternehmen und ihre einkaufenden Abteilungen<br />

eine große Herausforderung darstellt. Auch deshalb, weil die<br />

relevanten Informationen häufig, wenn überhaupt, nicht über die<br />

direkten Lieferanten und Kundenkreise hinaus verfügbar sind. Die<br />

gute Nachricht: Es existieren bereits branchenunabhängige Lösungen<br />

und die regulativen Anforderungen sind nicht gänzlich neu.<br />

Cloudbasierter Lösungsansatz <strong>für</strong> die<br />

Community von der Community<br />

Die Kaufentscheidung der Konsument:innen hängt zunehmend<br />

vom Vertrauen in Unternehmen, Produkte und Marken ab.<br />

Deshalb gilt umso mehr, Transparenz innerhalb der Liefernetzwerke<br />

zu schaffen und da<strong>für</strong> die Verantwortung zu übernehmen.<br />

Wie erhalten also Unternehmen einen vollständigen Überblick<br />

über ihr Liefernetzwerk und wie nachhaltig ist dieses? Wie gelingt<br />

die lückenlose Nachverfolgbarkeit vom Ursprung der Produkte bis<br />

ins Regal? Wie lassen sich <strong>Beschaffung</strong>sprozesse digitalisieren und<br />

effizient gestalten? Für Thomas Fell, Lead GS1 Germany, steht fest:<br />

„Kein Unternehmen kann die Anforderungen aus dem LkSG alleine<br />

erfüllen. Dazu braucht es Standards und kollaborative Plattformen.“<br />

Kurzum: Es bedarf einer modernen, effizienten und praktikablen<br />

Lösung – und zwar auf digitaler Ebene sowie unter Einbeziehung<br />

34 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_04_22_KMU.indd 34 04.04.22 11:43

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