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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2022

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Aus Expertensicht<br />

Die Rolle des Einkaufs<br />

bei der Erreichung von Klimazielen<br />

Rund 15.000 Unternehmen, Investoren und Organisationen in 127 Ländern haben sich<br />

laut UN- Klimasekretariat bislang öffentlich dazu entschieden, einen aktiven Beitrag zum<br />

Klimaschutz zu leisten. Auf Deutschland entfallen davon rund 500 Protagonisten, darunter acht<br />

Landesregierungen und 90 Städte.<br />

Ein Beitrag von Rüdiger Senft<br />

Neben einem Beitrag zum Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung<br />

spielen steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie<br />

regulatorische Anforderungen eine zunehmend wichtige Rolle.<br />

Auch Finanzierungen hängen <strong>für</strong> Organisationen inzwischen immer<br />

stärker vom Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken ab.<br />

Drei Elemente einer Klimastrategie<br />

Die Einführung einer organisationsweiten Klimastrategie kann<br />

eine Organisation bei aktivem Klimaschutz, Ressourceneffizienz, der<br />

Vorbereitung auf regulatorische Anforderungen in der Nachhaltigkeits-Berichterstattung<br />

und dem Management von Klimarisiken<br />

unterstützen. Ebenso kann sie ein wichtiger Baustein in einer organisationsweiten<br />

Nachhaltigkeits-Strategie sein, die neben Klima<br />

auch andere Umwelt- und Sozialziele beinhaltet.<br />

Die Entwicklung einer Klimastrategie umfasst im Grunde drei<br />

Elemente:<br />

• Festlegen eines Klimaziels,<br />

• Nullmessung der organisationsweiten Treibhausgas-<br />

Emissionen (THG) und<br />

• das Ableiten von Maßnahmen zur Erreichung des festgelegten<br />

Klimaziels.<br />

SMARTE Ziele <strong>für</strong> eine auf das Pariser<br />

Klimaziel ausgerichtete Strategie<br />

Um eine Klimastrategie zu entwickeln, die nicht nur ambitioniert,<br />

sondern auch glaubwürdig ist kommt es dabei auf die Details<br />

an. Ziele sollten grundsätzlich „SMART“ formuliert sein, also<br />

spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Ein<br />

langfristig terminiertes, spezifisches Klimaziel sollte beispielsweise<br />

die Verpflichtung beinhalten, bis zu einem bestimmten Jahr<br />

keine Emissionen zu emittieren, die über die Menge hinausgeht,<br />

die der Atmosphäre dauerhaft entnommen wurde („Net-Zero“).<br />

Der bis dahin zu beschreitende THG-Reduktionspfad sollte<br />

wissenschaftsbasiert und damit objektiv messbar auf das 1,5 Grad<br />

Klimaziel des Pariser Klimavertrags ausgerichtet sein. Linear<br />

betrachtet entspräche dies in etwa einem jährlichen THG-<br />

Reduktionsbedarf von 10% bis zum Jahre 2050.<br />

Nachhaltigkeit wird im Einkauf immer<br />

wichtiger<br />

Nachhaltigkeit spielt im Einkauf eine immer größere Rolle.<br />

Richtlinien <strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong> <strong>Beschaffung</strong> tragen dazu bei, dass neben<br />

dem Preis auch Lebensdauer und Umweltverträglichkeit von eingekauften<br />

Produkten berücksichtigt werden. Lieferanten werden<br />

zunehmend dazu verpflichtet, Mindeststandards bei Menschen- und<br />

Arbeitsrechten in ihrer Lieferkette sicher zu stellen. Besonders <strong>für</strong><br />

große Organisationen wird auch der regulatorische Druck weiter<br />

zunehmen (Stichwort „Lieferkettengesetz“).<br />

Emissionen aus der Lieferkette belasten die<br />

eigene Klimabilanz<br />

Die strategische Auswahl von Lieferanten hinsichtlich ihrer<br />

THG-Intensität steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Sie ist<br />

gleichwohl ein wirksames Instrument des Einkaufs, um die Umsetzung<br />

einer Klimastrategie zu unterstützen. Dies liegt unter anderem<br />

an der Methode mit der THG seit Ende der 1990er Jahre gemessen<br />

werden. <strong>Das</strong> sogenannte „Greenhouse Gas Protocol“ unterscheidet<br />

bei der Messung von THG in Organisationen drei Bereiche<br />

(sogenannte „Scopes“). Scope 1 und 2 Emissionen beziehen sich,<br />

vereinfacht ausgedrückt, auf die THG im operativen Teil einer<br />

Organisation. Scope 3 Emissionen hingegen beziehen sich auf die<br />

16 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_04_22_KMU.indd 16 04.04.22 11:43

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