Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2022

Initiativen der nachhaltigen Beschaffung
SPP Germany stellt sich vor
Kann man die täglichen Nachrichten über den Klimawandel, die Naturzerstörung und die Missachtung
von Menschenrechten und deren verheerende Auswirkungen auf Menschen, Natur und liebgewonnene
Lebensumstände als Mitarbeiter*in eines Unternehmens an der Bürotür abgeben? Und wie beantwortet
man die Fragen nach dem eigenen Handeln angesichts der beruflichen Verantwortung im Kreis der Familie?
Früher oder später wird jeder Berufstätige von diesen Fragen heimgesucht und ringt um Antworten.
Die Überzeugung wächst weltweit, sich diesen Fragen stellen zu müssen und dabei nach Unterstützung
zu suchen. Das ist die Geburtsstunde von Managementinitiativen, die, über die Grenzen des eigenen
Unternehmens hinweg, Gesprächs- und Handlungsforen aufbauen und damit zum Sprachrohr des
wachsenden gesellschaftlichen Verantwortungsgefühls von Menschen im Beruf werden.
Thomas Heine und Peter Köhne berichten
Ein Beispiel für diese Tendenz ist die Initiative „Sustainable Procurement
Pledge“ (SPP), eine globale Nachhaltigkeitsinitiative für
Einkäufer, die vor zwei Jahren von zwei Einkaufsleitern namhafter
und weltweit agierender Konzerne ausgerufen wurde, weil ihnen
bewusst war, welche enormen Einflussmöglichkeiten der Einkauf
auf Nachhaltigkeitsaspekte hat. Die Idee von SPP war so einfach wie
einleuchtend: Gemeinsam sind wir stärker, und gemeinsam werden
wir es schaffen, das Beschaffungswesen zu einer Kraft des Guten
werden zu lassen.
Das Team:
Kennengelernt haben Peter und ich uns im Dezember 2021. Es
zeigt sich mit jedem Tag mehr, dass diejenigen, die uns zusammengebracht
haben, über gute Menschenkenntnis verfügen. Wir sind
beide motiviert, die übernommene Aufgabe zum Erfolg zu führen
und ergänzen uns in vielen Punkten. Schnell konnten wir ein vorläufiges
Arbeitsprogramm für das SPP Chapter Germany entwickeln
und wissen dabei beide, dass wir es als Leitfaden betrachten, der
jedoch immer wieder modifiziert und an neue Situationen angepasst
werden kann. Viele bezeichnen eine solche Arbeitsweise auch als
agil. Dagegen wehren wir uns nicht. Wir verstehen uns als Team, das
ergebnisorientiert arbeitet und dabei nicht vergisst, dass die menschliche
Komponente wesentlich zum Erfolg beiträgt. Jede Woche der
Zusammenarbeit trägt dazu bei, dass wir uns mit all unseren Stärken
und Schwächen näher kennenlernen und dabei ein Gefühl entwickeln,
wie wir Stärken nutzen und uns bei Schwächen gegenseitig
unterstützen können.
Unser Start:
Als Mitglied einer weltweiten Gemeinschaft haben wir schon
beim Start gespürt, welchen Wind diese Gemeinschaft uns unter die
Flügel bringt. So konnten wir uns in Deutschland mit drei Events von
SPP vorstellen, die großes Interesse hervorgerufen haben. Bereits
am 26. Januar haben wir zu einer Veranstaltung mit dem Nobelpreisträger
Professor Muhammad Yunus eingeladen. Thema der
Veranstaltung: Soziale Aspekte der Beschaffung: Warum und wie
passen sie mit der Strategie für nachhaltige Rohstoffe zusammen?
Und schon am 2. Februar konnten wir zu einer Veranstaltung mit
dem Nobelpreisträger Kailash Satyarthi einladen. Thema dieser
Veranstaltung: Wie können Profis der Beschaffung und von Lieferketten
Kinderarbeit abwehren? Und ein vorläufiger Höhepunkt
unserer Startphase ist unsere aktive Beteiligung am ersten weltweiten
nachhaltigen Beschaffungstag, der am 21. März stattfindet.
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