Der Konstrukteur 01-02/2024
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STANDPUNKT<br />
WELCHE TRENDS ERWARTEN<br />
UNS IN DIESEM JAHR?<br />
Das Aufkommen von Technologien mit Künstlicher Intelligenz<br />
(KI) wie der generativen KI erregte im vergangenen Jahr weltweit<br />
Aufmerksamkeit. Doch deren Einsatz steht bei vielen<br />
Unternehmen noch ganz am Anfang und die Frage, wie sie am<br />
besten genutzt werden kann, ist noch lange nicht geklärt. Als<br />
Teil der digitalen Transformation befinden wir uns in einem fortlaufenden<br />
Prozess, der sich unter anderem auf die Robotik und<br />
Automatisierung auswirken wird. Was heißt das konkret und<br />
welche Prognosen lassen sich daraus für dieses Jahr ableiten?<br />
Aus meiner Sicht wird sich mit KI der Fortschritt in der Robotik,<br />
aber auch in der allgemeinen Automatisierung beschleunigen.<br />
Denn KI ermöglicht die Entwicklung von Software deutlich<br />
kostengünstiger, schneller und effektiver. Software ist eine<br />
Schlüsselkomponente der Automatisierung, und mit KI werden<br />
KOLLABORATION, LOGISTIK,<br />
KI UND IT/OT-KONVERGENZ<br />
SIND DIE THEMEN 2<strong>02</strong>4<br />
von Datenanalysen kann so die Prozessqualität optimiert, die<br />
Effizienz erhöht und für mehr Transparenz gesorgt werden.<br />
Ich gehe daher davon aus, dass 2<strong>02</strong>4 datengesteuerte Logistikund<br />
Fertigungssysteme auf dem Vormarsch sein werden.<br />
Richten wir den Blick auf die Branchen, wird die Logistik deutlich<br />
wachsen und damit auch der Einsatz von Robotik. Anfang letzten<br />
Jahres untersuchte Interact Analysis die prognostizierten<br />
Wachstumsraten für Roboterlieferungen in verschiedenen<br />
Branchen, wobei die Logistik herausragend war. Die durchschnittliche<br />
jährliche Wachstumsrate für Cobots liegt damit<br />
bei 46 Prozent für den Zeitraum von 2<strong>02</strong>3 bis 2<strong>02</strong>7. Roboter –<br />
und die intelligente Nutzung von Daten – werden also die gesamte<br />
Wertschöpfungskette revolutionieren, von der Produktion<br />
über die Montage bis hin zur Logistik. Es wird also ein spannendes<br />
Jahr!<br />
Bild: Universal Robots<br />
www.universal-robots.com<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Softwareentwickler in der Lage sein, maßgeschneiderte und<br />
optimierte Lösungen für verschiedene Aufgaben und Herausforderungen<br />
zu schaffen. Dem gegenüber steht allerdings<br />
die notwendige Expertise im Bereich Automatisierung,<br />
die eine knappe und wertvolle Ressource im gesamten<br />
Prozess bleiben wird.<br />
Darüber hinaus sehe ich in der gemeinsamen<br />
Nutzung von Automatisierungslösungen einen<br />
weiteren Trend. Bisher schafft Robotik-<br />
Software eine digitale Verbindung zwischen<br />
Anwendern und ihren mechanischen<br />
Hilfsmitteln, die über die rein<br />
physische Interaktion hinausgeht.<br />
Neue Softwareentwicklungen<br />
erweitern diese Dimension, indem<br />
sie die Menschen verbinden, die<br />
Roboter nutzen. Im Jahr 2<strong>02</strong>4<br />
werden neue Softwarelösungen<br />
die gemeinsame Nutzung und<br />
Wiederverwendbarkeit von<br />
Automatisierungslösungen<br />
deutlich vereinfachen. Dabei<br />
lassen sich vorhandene Softwarekomponenten,<br />
Schnittstellen<br />
und Algorithmen anwendungsübergreifend<br />
nutzen.<br />
Ein Trend liegt zudem in der<br />
zunehmenden Verschmelzung<br />
von IT und OT. Denn die meisten<br />
Prozesse sind datenbasiert und<br />
prägen schon heute die Landschaft<br />
der Fertigungsindustrie. Unter-suchungen<br />
zeigen, dass die Fertigungsindustrie<br />
bei der Einführung<br />
von Cloud-basierten Softwarediensten<br />
eine Vorreiterrolle einnimmt. Aufgrund<br />
ANDERS BECK,<br />
VICE PRESIDENT FÜR STRATEGIE UND INNOVATION<br />
BEI UNIVERSAL ROBOTS<br />
8 DER KONSTRUKTEUR 2<strong>02</strong>4/<strong>01</strong>-<strong>02</strong> www.derkonstrukteur.de