Der Harz_02_24_I
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ührernachwuchs im Großdeutschen Reich werden. Ausparamilitärischen<br />
Internatsschulen nicht nur das Abitur,<br />
at, Verwaltung, Wehrmacht und SS an vorderster Stelle<br />
etzen. An zwei sehr unterschiedlichen Standorten kamen<br />
ngsanstalten (NAPOLA). Die Klosterschule Ilfeld verwann<br />
Vorzeigegymnasium in eine straff geführte Einrichtung<br />
en Ballenstedt entstand nach 1934 der einzige Neubau<br />
igantomanischen Architektur heute befremdet und einer<br />
n im Mikrokosmos der neuen Bildungsanstalten wehrhafals<br />
„Politische Soldaten“ dem Führerstaat bedingungslos<br />
NS-System von Lager, Kolonne und Fahne. Als Vorbilder<br />
nd die englischen Public Schools mit ihrer spartanischen<br />
er Parole „Mehr sein als scheinen“ wuchsen hier ausie<br />
auch nach dem Untergang des NS-Staates in Schlüssel-<br />
II. Weltkrieg ihr Leben ließen.<br />
hstgelegenen NAPOLAs in Schulpforta und Naumburg<br />
rschaft erhellt.<br />
Wie alles begann: Es nahte<br />
der 250. Geburtstag von Johann<br />
Wolfgang von Goethe<br />
und so dachte ich, würden im<br />
<strong>Harz</strong> diverse Publikationen<br />
an den Mann erinnern, der<br />
den <strong>Harz</strong> mit seinen faszinierenden<br />
Landschaftsformen<br />
weltberühmt gemacht hat.<br />
Das Elendstal und den Brocken<br />
im »Faust«, das Bodetal,<br />
das er als »gewaltigstes Felsental<br />
nördlich der Alpen«<br />
pries. Doch fast nichts geschah.<br />
So kam die Idee einer<br />
Zeitung für die <strong>Harz</strong>reisen<br />
des Dichters auf, zu der mich<br />
der legendäre »Windbeutelkönig«<br />
Dieter Friedrich Holste<br />
aus Schulenberg ermunterte.<br />
Die karge Bebauung zu Goethes Winterreise 1777 wird auf diesem<br />
Bild angedeutet. Nur das Wolkenhäuschen gab minimalen<br />
Schutz vor Witterungsunbilden.<br />
Goethefans lesen in der Jahresausgabe<br />
Bei einer Wanderung über<br />
Umwege auf den Brocken<br />
reifte der Entschluss, diese<br />
Reisen für heutige Besucher<br />
darzustellen. Viel Literatur<br />
wurde gewälzt, Fotos an den<br />
Örtlichkeiten gesammelt und<br />
zum Geburtstag 1999 war sie<br />
fertig. Tiefer und tiefer in die<br />
Welt des Dichterfürsten einzusteigen,<br />
das war der Plan.<br />
Schnell fanden sich Verbündete.<br />
Über viele Jahre gehörte<br />
der Goslarer Rammelsberg<br />
dazu. Nicht in den kühnsten<br />
Gedanken hatte ich diesem<br />
Blatt für Literatur- und Kulturtouristen<br />
eine so lange<br />
Lebensdauer prophezeit. Es<br />
kam anders – wie öfter im<br />
Leben. Immer neue Personen<br />
aus dem Dunstkreis des<br />
Aufgehübschte Darstellung von Brockenreisenden um 1839, die wohl so fein gekleidet den Brocken 62 Jahre nach Goethe eher<br />
nicht erreichten.<br />
Dichters fanden in den Folgejahren<br />
Platz im Blatt.<br />
Christlob Mylius, der weithin<br />
unbekannte frühe Bezwinger<br />
des Brockens, der schon<br />
1753 den unwegsamen Gipfel<br />
im Winter erreichte, sei<br />
genannt. Hans Christian Andersen,<br />
Theodor Fontane, der<br />
geniale Braunschweiger Maler<br />
Pascha Johann Friedrich<br />
Weitsch, der Quedlinburger<br />
Friedrich Gottlieb Klopstock,<br />
Johann Wilhelm Ludwig<br />
Gleim und sein heute ihn ehrendes<br />
Halberstädter Literaturzentrum<br />
wurden treue Begleiter.<br />
Maria Antonia<br />
Pessina von Branconi, die<br />
schöne Gräfin von Langenstein,<br />
inspirierte nicht nur<br />
Goethe, auch Bernd Wolff<br />
fand »Im Labyrinth der Täler«<br />
seinen Spielraum wie in<br />
weiteren Romanen rund um<br />
Goethes <strong>Harz</strong>reisen. Unvergessen,<br />
wie wir mit dem<br />
Heinrich Heine Spezial irrend<br />
vorwärtsstolperten und<br />
immer weiter ging es. Die<br />
Rockoper »Faust«, deren Gesamtkonzept<br />
in Kombination<br />
von Dampfbahnromantik<br />
mit Rockmusik und geschickter<br />
Literaturbearbeitung<br />
auf dem Brocken reüssierte,<br />
faszinierte uns, das<br />
Engagement Einzelner wie<br />
Achim Kapelle, der das Hotel<br />
Rathaus in Altenau buchstäblich<br />
vor dem Ruin rettete,<br />
ist aller Ehren wert!<br />
Allen, die dieses Projekt gefördert<br />
haben, sei hier ausdrücklich<br />
Dank gesagt, auch<br />
wenn sie namentlich nicht<br />
erwähnt worden sind.<br />
Aber so, wie jede Serie an ihr<br />
Ende kommt, soll diese<br />
Schutzgebühr: 1 €<br />
◗ 1. HARZREISE: 1777 – Winterbesteigung des Brockens<br />
von Nordhausen über Ilfeld, Elbingerode, Wernigerode,<br />
Goslar, Clausthal, Altenau, Brocken, St. Andreasberg,<br />
Duderstadt nach Mühlhausen S. 2–6<br />
◗ 2. HARZREISE: 1783 – mit geologischen Studien<br />
von Langenstein über Blankenburg, Rübeland, Halberstadt,<br />
Zellerfeld, Brocken, Schierke, Elend, St. Andreasberg nach<br />
Göttingen S. 7<br />
3. HARZREISE: 1784 – mit zeichnerischen Studien<br />
von Lauterberg über Osterode, Clausthal-Zellerfeld,<br />
Wildemann, Goslar, Brocken, Elbingerode, Thale,<br />
Blankenburg nach Langenstein S. 10–11<br />
◗ 4. HARZREISE: 1805 – »Wallfahrt nach dem Roßtrapp«<br />
von Halberstadt über Thale, Bodetal, Gernrode, Ballenstedt<br />
nach Aschersleben S. 14<br />
Weltkulturerbe<br />
25. Ausgabe das Vierteljahrhundert<br />
der Begleitung von<br />
Kulturreisenden im <strong>Harz</strong> nun<br />
beschließen, auch wenn es so<br />
etwas angeblich deutschlandweit<br />
nicht noch einmal<br />
gibt. Jede Ausgabe veranschaulicht<br />
eine anstrengende<br />
und schöne Zeit, die ich nicht<br />
missen möchte. Bleiben Sie<br />
munter und weiter neugierig<br />
auf die Spuren, die Goethe<br />
uns im <strong>Harz</strong> hinterlassen hat!<br />
WolfgangSchilling<br />
Hotel & Veranstaltungshof<br />
Schlossmühle<br />
Kaiser-Otto-Straße 28<br />
D-06484 Quedlinburg<br />
Tel.: +49(0)3946.787-0<br />
info@schlossmuehle.de<br />
Arrangements buchbar unter: www.schlossmuehle.de<br />
Napola Verführte Elite im <strong>Harz</strong><br />
Napola<br />
Verführte Elite im <strong>Harz</strong><br />
Ballenstedt<br />
Ilfeld<br />
NEUAUFLAGE<br />
<strong>Harz</strong>reisen im Lichte<br />
Goethes<br />
Seit 1999 gibt es nun bereits den 25. Sonderdruck „Goethe<br />
im <strong>Harz</strong>“ als Edition der <strong>Harz</strong>druckerei Wernigerode aus der<br />
„Historischen Reihe“. Das Blatt beschäftigt sich mit des<br />
Dichters <strong>Harz</strong>reisen, seinen Intentionen, Gefühlen, Hoffnungen,<br />
wissenschaftlichen Forschungen und seinem Faible<br />
für diese einmalige Landschaft sowie die ihn umgebenden<br />
historischen Persönlichkeiten. Nach einem Vierteljahrhundert<br />
ist dieses Projekt nun in der finalen Phase. Es ist die<br />
abschließende Ausgabe für ein deutschlandweit einmalige<br />
Schriftenreihe, wie uns Goethekenner bescheinigten.<br />
Im Vordergrund steht<br />
dabei nicht so sehr der<br />
literarische Ertrag, sondern<br />
eher die ursächlichen<br />
Antriebe für die<br />
verhältnismäßig häufigen<br />
Visiten am und um<br />
den Blocksberg.<br />
In der Jahresausgabe<br />
2<strong>02</strong>3/<strong>24</strong> beschäftigen wir<br />
uns u. a. mit der Wiederaufführung<br />
der Erfolgs-<br />
Rockoper „Faust“. Außerdem<br />
gibt es eine Information<br />
zum neuen Buch<br />
zum Bodetal und Thale,<br />
der Walpurgishalle auf<br />
dem Hexentanzplatz und<br />
zu einem neu benannten Wanderweg unterhalb des<br />
Brockens – dem Benno Schmidt Weg. Die Veränderungen<br />
auf dem Teufelsstieg werden erneut beleuchtet. Nicht<br />
zuletzt bleibt der Brocken selbst ein zu jeder Jahreszeit<br />
sehr empfehlenswertes Ziel und damit natürlich auch<br />
Thema in der aktuellen Jahresausgabe. „Man muß oft<br />
etwas Tolles unternehmen, um nur wieder eine Zeitlang<br />
leben zu können. In meiner Jugend habe ich es nicht<br />
besser gemacht, und doch bin ich noch mit ziemlich heiler<br />
Haut davongekommen.“ Soweit der Sprachmagier selbst<br />
über seine jungen Jahre, in denen es ihn im <strong>Harz</strong> auf<br />
unwegsamen Pfaden zu neuen Einsichten trieb.<br />
Diese 25. Goethezeitung ist jetzt in vielen Touristinformationen<br />
des gesamten <strong>Harz</strong>es erhältlich.<br />
Eine ereignisreiche Spurensuche<br />
wünscht Ihre<br />
NS-Eliteschulen gab es im <strong>Harz</strong> in Ballenstedt<br />
und Ilfeld. Erstmals befasst sich<br />
ein vierköpfiges Autorenteam umfassend<br />
mit diesem lange tabuisierten Thema. Im Internat<br />
sollten die Jungs nach sieben Jahren<br />
Konditionierung und ideologischer Schulung<br />
in einer paramilitärisch geführten Einrichtung<br />
das Abitur erreichen. Danach war<br />
ihnen die Berufswahl freigestellt. Kriegsbedingt<br />
gingen viele von ihnen zur Wehrmacht<br />
oder SS.<br />
Auf 304 Seiten mit 950 Fotos wird ein außergewöhnlich intensiver<br />
Blick in die Strukturen und Propaganda der NS-Zeit möglich.<br />
Informationen und Bestellung<br />
www.Napolaimharz.de oder ISBN 978-3-935971-94-2<br />
Goethe<br />
Die historische Reihe aus der<br />
im <strong>Harz</strong><br />
<br />
Auf den Spuren des großen deutschen Dichters 2<strong>02</strong>3|2<strong>02</strong>4<br />
<strong>Harz</strong>reisen mit literarischem Ertrag<br />
25JahreaufdenSpurendesMalersWeberdurchsGebirge<br />
GOETHES HARZREISEN<br />
Quedlinburg<br />
Weltkulturerbe<br />
trifft Mittelalter<br />
und Fachwerk<br />
Faszination<br />
Romanik<br />
Sonderausgabe Nr. 25<br />
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