Der Harz_02_24_I
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HARZ WANDERN<br />
<strong>Harz</strong>-Wanderung<br />
Güntersberge – Bergsee – Katzsohltal –<br />
Breitenstein – Osterhöhe – Selketal<br />
Als Ausgangspunkt einer Herbstwanderung<br />
hatte sich der Wanderführer des <strong>Harz</strong>klubs<br />
Zweigverein Quedlinburg, Manfred Böhm,<br />
den staatlich anerkannten Erholungsort<br />
Güntersberge ausgesucht. Güntersberge<br />
ist ein Ortsteil von <strong>Harz</strong>gerode und liegt im<br />
sachsen- anhaltinischen <strong>Harz</strong>kreis. Durch<br />
den Ort Güntersberge, der bis zur Eingemeindung<br />
im Jahr 2009 die kleinste Stadt<br />
in Sachsen-Anhalt war, fließt der <strong>Harz</strong>fluss<br />
Selke. Seit 1887 hat Güntersberge über die<br />
Selketalbahn einen Bahnanschluss. Durch<br />
die Bundesstraße <strong>24</strong>2 – auch als Klaus- bzw.<br />
<strong>Harz</strong>hochstraße bekannt – ist Güntersberge<br />
gut vernetzt. Auch der Wanderweg Selketal-<br />
Stieg verläuft durch die Ortslage. Bis<br />
1989 befand sich in Güntersberge das Zentrale<br />
Pionierlager „Werner Seelenbinder“<br />
des VEB Eisenhüttenwerkes Thale. Weder<br />
das Eisenhüttenwerk noch das Pionierlager<br />
überlebten die politische Wende. Aus dem<br />
einstigen Pionierlager ist das heutige Ferienlager<br />
Güntersberge entstanden.<br />
Unterhalb der Kirche St. Martin wanderten<br />
wir durch den Winkel (Gasse) in Richtung<br />
Wald. Dabei überquerten wir die, durch<br />
den ca.8 ha großen Bergsee fließenden,<br />
Selke. Keine 10 m weiter mussten wir die<br />
Gleise der Selketalbahn überqueren. Die<br />
Selketalbahn verbindet die Welterbestadt<br />
Quedlinburg mit dem Bahnhof Eisfelder<br />
Talmühle. Von dort ist ein Umstieg zur <strong>Harz</strong>querbahn<br />
möglich. Mit einem, mehrmals<br />
im Jahr fahrenden, Sonderzug ist es sogar<br />
möglich, von Quedlinburg bis hinauf zum<br />
Brockengipfel – ohne umzusteigen – zu gelangen.<br />
Eine solche Tages-Fahrt ist schon<br />
ein Erlebnis.<br />
Auf dem parallel zu den Gleisen verlaufenden<br />
Naturlehrpfad wanderten wir in<br />
westliche Richtung weiter. Kurz hinter dem<br />
idyllisch gelegenen Bergsee verließen wir<br />
den Selketal-Stieg und somit das obere<br />
Selketal, um in das rechte Nebental der<br />
Selke, das Katzsohltal zu gelangen. Durch<br />
das knapp 4 km lange Katzsohltal wanderten<br />
wir größtenteils auf wunderschönen<br />
Wiesenwegen. Rings um den Weg, ja<br />
selbst auf dem Weg wurden wir von einer<br />
Vielzahl von Prachtexemplare von Pilzen<br />
überrascht. Kurz vor dem Erholungsort<br />
Breitenstein trafen wir auf eine kleine Koppel<br />
mit Highlander Rindern. Am Kirchplatz<br />
in Breitenstein legten wir unsere obligatorische<br />
Mittagspause ein.<br />
Anschließend wanderten wir über den Osterkopf<br />
zur Osterhöhe. Von hier hatten wir<br />
einen schönen Blick auf den ca. 6 km entfernten<br />
Auerberg mit dem Josephskreuz.<br />
Bei dem Josephskreuz handelt es sich um<br />
das einzige stählerne Doppelkreuz der Welt.<br />
Es wurde 1896 von der Dampflok- und Gasometerfabrik<br />
Braunschweig errichtet. <strong>Der</strong><br />
Wanderweg von Breitenstein – über die<br />
Osterhöhe – führte durch die Feldflur einer<br />
<strong>Harz</strong>hochfläche. Über den Stierweg gelangten<br />
wir hinunter ins Selketal. Dort trafen<br />
wir wieder auf den Selketal -Stieg. Um die<br />
Stempelstelle der <strong>Harz</strong>er Wandernadel am<br />
Katzsohlteich aufzusuchen, machten wir<br />
einen kleinen Abstecher. Auf dem herbstlichen<br />
Selketal-Stieg erreichten wir nach<br />
knapp 1 km wieder Güntersberge. Für die<br />
wunderschöne, gut 10 km lange und mit<br />
<strong>24</strong>0 Höhenmetern versehene Herbstwanderung<br />
möchte ich mich beim Wanderleiter<br />
recht herzlich bedanken.<br />
Text und Fotos: Gerd Horenburg<br />
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