Ausgabe 18 | Winter 2023/ 24

Ausʼn Leben
Und dann kamen die
Holzköpfe
Vor über zwanzig Jahren greift Johannes Hintersteiner erstmals zu Pinsel
und Aquarellfarben, um sie kurz danach wieder zur Seite zu legen. Das
Malen begeisterte ihn nicht - bis 2019. Der Schwendauer öffnet die
Farbtuben erneut und löst einen Dominoeffekt aus.
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Günther Fankhauser
»Den Anstoß gab meine Frau Andrea. Sie
meinte zu mir: »Du redest die ganze Zeit
vom Malen, jetzt probier es doch noch
einmal.« Ich telefonierte schließlich mit
einem Bekannten, der die Glasfachschule
besucht hatte, um mir ein paar Tipps
zu holen. Doch der meinte nur: »Kauf dir
einen Block, Farben und leg los!« Was
soll ich sagen - die ersten Bilder habe ich
nur für mich aufbewahrt«, erzählt Johannes
amüsiert von seinen Anfängen 2019.
Der gelernte Karosseriespengler, der seit
Jahrzehnten im Musikbusiness aktiv ist,
schaut Youtube-Videos, probiert, kauft
verschiedene Materialien, experimentiert.
»Irgendwann meinte Andrea zu
einem meiner Werke: »Das ist cool.« In
dem Moment wurde mir klar, dass meine
Bilder nicht so schlecht sein können,
denn Andrea ist meine größte Kritikerin –
egal ob ich musiziere, Songtexte verfasse
oder eben male.« In seiner Malkunst lässt
sich Johannes nicht eingrenzen, er will
nicht in eine Schublade gedrückt werden,
vielmehr will er sich austesten - so
wie momentan mit der Aquarelltechnik.
Seine erste Ausstellung fand im Frühjahr
2023 statt. Die nächste ist in Planung.
Von Mitte Juli bis Ende August geht es für
einige seiner Bilder ins Europahaus. »Und
momentan hängen viele meiner Werke
in der Edelweiss Lounge in Mayrhofen.
Thomas und Tina Kröll haben mich irgendwann
gefragt, ob ich nicht ein paar
Bilder in seinem Lokal aufhängen möchte.
Ja, und dann passierte mir das mit dem
Holz.«
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