Ausgabe 18 | Winter 2023/ 24
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Insa Tol<br />
Im ¾ Takt<br />
Kaiserliche Klänge erwartet am 3. März 20<strong>24</strong> ab 19:00 Uhr das Festspielhaus<br />
Erl. Die Original Tiroler Kaiserjägermusik gibt gemeinsam mit<br />
der Rainermusik Salzburg ein Konzert. Wiener Walzer, Ouvertüren,<br />
Operetten, k.u.k. Marschmusik und mittendrin zwei Zillertaler Musiker<br />
sowie Norbert Amon, Kapellmeister der Bundesmusikkapelle Scheffau<br />
am Wilden Kaiser und HerzTakt Initiator.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: Reinhold Sigel<br />
Es war der 19.10.<strong>18</strong>15. Kaiser Franz I traf von Paris<br />
kommend in Innsbruck ein. Schützenkompanien, das<br />
Innsbrucker Bürgerkorps und zwei Bataillone des Fenner-Jäger-Korps<br />
marschierten auf. Letztere sogar mit<br />
einer Musikkapelle. Erst im September war diese aus<br />
15 Musikern bestehende Gruppe extra für diese Parade<br />
gegründet worden - der erste Auftritt der k.u.k. Tiroler<br />
Kaiserjägermusik. Und es gibt sie heute noch, die Original<br />
Tiroler Kaiserjägermusik. Gespielt wird heute wie<br />
damals nur Musik aus der Monarchiezeit. Operetten,<br />
Ouvertüren, Wiener Walzer und natürlich die k.u.k.<br />
Marschmusik. »Das Spezielle dabei ist wohl die Flexibilität<br />
der Gestaltung, der riesige Interpretationsspielraum.<br />
Dadurch ist es für die Musiker notwendig, für jeden Takt<br />
zum Dirigenten zu blicken. Und für mich als Dirigent<br />
besteht die Anforderung eines hohen Stilempfindens«,<br />
erklärt Norbert Amon. Seit März 2022 hat er die musikalische<br />
Leitung über, haucht den Werken von Strauß,<br />
Ziehrer, Fučík und Co Leben ein.<br />
ZWEI ZILLERTALER<br />
Die Kaiserjägermusiker sind im In- und Ausland unterwegs<br />
und damit Botschafter für Tirol - vom 100. Jägerball<br />
in der Hofburg bis zum Woodstock der Blasmusik<br />
in Oberösterreich, wo sie vergangenen Sommer 20.000<br />
Zuhörer musikalisch in die k.u.k Zeit entführten. Die<br />
knapp 60 Mitglieder kommen aus ganz Tirol und<br />
darüber hinaus. Unter den Musikern sind auch<br />
zwei Zillertaler. Christian Erhart wollte ursprünglich<br />
nur für eine CD-Aufnahme aushelfen. Letztlich<br />
blieb er, wurde vor elf Jahren zum fixen Bestandteil<br />
der Kaiserjäger. »Es ist die Herausforderung, die<br />
der Musikstil mit sich bringt, die mich von Anfang<br />
an faszinierte. Bei dieser Literatur steht die Oboe<br />
doch immer wieder einmal im Vordergrund. Die<br />
Möglichkeit, als Solist vor so vielen Menschen zu<br />
spielen, wie etwa im letzten Jahr beim großen Galakonzert,<br />
bietet sich innerhalb einer klassischen<br />
Tiroler Blasmusikkapelle mit einer Oboe kaum<br />
bis gar nicht.« Von dem Niveau dieser Literatur ist<br />
auch Gerhart Gänsluckner begeistert. Vor drei Jahren<br />
stieß der Zillertaler Tenorhornspieler durch Kaiserjäger-Obmann<br />
Peter Brandstätter zu den Musikern.<br />
»Peter spielt genauso wie ich bei der k.u.k.<br />
Postmusik Tirol. Das Repertoire ist den Kaiserjägern<br />
sehr ähnlich und so ergab eins das andere.<br />
Da mich diese Art der Musik und die damit einhergehende<br />
Herausforderung begeistert, war recht<br />
schnell klar, dass ich auch Mitglied der Kaiserjäger<br />
werde. Wer noch nie eine derartige Musik gespielt<br />
hat, versteht diese Faszination vermutlich kaum.«<br />
74 Zillachtolarin<br />
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